Die Vorab-Edition von Heinz-Jürgen Beyer (Stand ca. 2010) wird nicht weiter bearbeitet. (Info)
4 Inhalt, Aufbau und Vorlagen
Ein Charakteristikum dieser Briefsammlung ist es, dass sie aus Briefpaaren oder sogar Briefgruppen (zu dritt bzw. zu viert) besteht und auf Einzelbriefe weitestgehend verzichtet. Ebenso bezeichnend ist, dass die "üblichen" Studentenbriefe nahezu vollständig fehlen.
Die Komposition lässt sich grob in vier Kategorien gliedern: kirchliche, staatliche und private Korrespondenz sowie verschiedene "Nachträge". Thematisch lassen sich die genannten Kategorien indes noch etwas feiner differenzieren:
Es zeigen sich also zumeist Komplexe in der Größenordnung zwischen 14 und 22 Briefen, für die wir durchaus (zahlenmäßige) Parallelen in anderen zeitgenössischen Briefsammlungen finden.
Brief 80 (V) stellt sich - als Responsio auf unbekannte Anfrage - recht deutlich als relativ unorganischer "Anhang" dar, so dass die Vermutung nicht abwegig scheint, dass dieser Brief nicht dem ursprünglichen Kontext angehört und erst als Nachtrag in Hs. V (bzw. deren Vorlage) hineingekommen ist. Diese Überlegung kann auch gestützt werden durch T, wo auf die Schlusssequenz 78-79 Brief 19 folgt, der als epistola formata in dieser (wie in anderen) Briefsammlung(en) einen gewissen Sondercharakter aufweist. Doch auf die Bedenken gegenüber der von T überlieferten Briefreihenfolge haben wir oben bereits hingewiesen.
Allerdings findet sich diese epistola formata (Brief 19) in anderen zeitgenössischen Briefsammlungen bemerkenswerterweise ebenfalls an letzter Stelle: nämlich in den Precepta dictaminum des Adabertus Samaritanus als Brief 20 und in der Aurea Gemma Willehelmi als Brief 41. Insofern ist auch die Überlegung nicht abwegig, dass die Lombardische Briefsammlung u.U. auf eine Vorlage zurückgreift, in der die epistola formata - also Brief 19 - den Abschluss der Sammlung gebildet haben könnte.
Welche Nachträge freilich zu welchem Zeitpunkt in die Sammlung eingearbeitet worden sind, lässt sich beim bisherigen bescheidenen Wissensstand über die Frühphase der Ars dictandi und ihre Dictatores kaum ermitteln.
Nichtsdestotrotz soll versucht werden, ein wenig Licht in das Beziehungsgeflecht der frühen Artes zu bringen und die Situation der Vorlagen bzw. Abhängigkeiten zu untersuchen.
Wattenbach bereits sind starke stilistische Übereinstimmungen mit einzelnen Briefen der Aurea Gemma Willehelmi (AGW) aufgefallen, die ihm eine enge schulische Verwandtschaft nahelegten. Schmale glaubte, diese dahingehend präzisieren zu können, dass er für die Lombardische Briefsammlung und AGW eine gemeinsame (verlorene) Vorlage von 1126 vermutete. Nach Überprüfung der Vorlagensituation von AGW - glauben wir, diese Annahme noch etwas nuancieren zu sollen: Denn die Lombardische Briefsammlung scheint nicht unbedingt die Vorlage von AGW (nämlich die Aurea Gemma) benutzt zu haben, sondern die "Original"fassung von AGW selbst, die wohl 1126/27 entstanden, uns allerdings nur in der Überarbeitung von ca. 1136 erhalten ist.
Darüber hinaus identifizierte Schmale Übereinstimmungen mit Adalberts Precepta. Ihr Anteil ist allerdings verhältnismäßig gering und beschränkt sich im Wesentlichen auf drei Briefe (s.u.).
Der Übersichtlichkeit wegen sind die Übereinstimmungen der drei genannten Briefsammlungen im nachfolgenden Schema zusammengefasst.
Die Briefsammlung erscheint nur in zwei der Handschriften unter einem Rubrum. Während V "Incipiunt epistole quarumlibet personarum ad quaslibet personas" titelt, notiert H "Incipiunt epistole cuiusque ordinis": Beides weder sehr aussagekräftig noch einfallsreich... Es ist zu vermuten, dass auch die jeweilige Vorlage kein prägnantes Rubrum enthielt.
Der unterschiedliche Überlieferungsumfang der Briefsammlung in den einzelnen Handschriften erschwert den Zugang zur "Original"fassung.
- V überliefert (alle) 80 Briefe.
- S hat knapp 56 Briefe, wobei der plötzliche Abbruch des Textes - mitten im Satz und mitten in der Zeile - am plausibelsten vielleicht dadurch zu erklären wäre, dass bereits der Vorlage eine (Schluss-)Lage fehlte.
- T umfasste - soweit von Pasini überliefert - 3 Briefe in der ungewöhnlichen Reihenfolge 78-79-19.
- H überliefert nur einen einzigen Brief, und zwar den ersten der Sammlung
Ein Charakteristikum dieser Briefsammlung ist es, dass sie aus Briefpaaren oder sogar Briefgruppen (zu dritt bzw. zu viert) besteht und auf Einzelbriefe weitestgehend verzichtet. Ebenso bezeichnend ist, dass die "üblichen" Studentenbriefe nahezu vollständig fehlen.
Die Komposition lässt sich grob in vier Kategorien gliedern: kirchliche, staatliche und private Korrespondenz sowie verschiedene "Nachträge". Thematisch lassen sich die genannten Kategorien indes noch etwas feiner differenzieren:
1-18 |
(18 Briefe) |
Kirchliche Korrespondenz (in Form einer Antiklimax - vom Papst "absteigend" bis zur lokalen Sprengelebene) |
19-23 |
(5 Briefe) |
Kirchliche Korrespondenz - Nachträge? (mittlere bis untere Kirchenebene) |
24-37 |
(14 Briefe) |
Staatliche Korrespondenz (in Form einer Antiklimax - vom Kaiser "absteigend" bis auf die Kommunalebene) |
38-59 |
(22 Briefe) |
Privatkorrespondenz (Student/Vater, "Sicherheitsprobleme" auf dem Land, Familienangelegenheiten, Handels-/Geschäftsbriefe) |
60-75 |
(17 Briefe) |
"Nachtrag A": Kirchliche Korrepondenz auf gehobenem Level (Bischöfe, Äbte, Synodenvorträge) |
76-79 |
(4 Briefe) |
"Nachtrag B": Canossa-"Novelle" |
80 |
(1 Brief) |
"Nachtrag C": Mailänder Angelegenheit |
Es zeigen sich also zumeist Komplexe in der Größenordnung zwischen 14 und 22 Briefen, für die wir durchaus (zahlenmäßige) Parallelen in anderen zeitgenössischen Briefsammlungen finden.
Brief 80 (V) stellt sich - als Responsio auf unbekannte Anfrage - recht deutlich als relativ unorganischer "Anhang" dar, so dass die Vermutung nicht abwegig scheint, dass dieser Brief nicht dem ursprünglichen Kontext angehört und erst als Nachtrag in Hs. V (bzw. deren Vorlage) hineingekommen ist. Diese Überlegung kann auch gestützt werden durch T, wo auf die Schlusssequenz 78-79 Brief 19 folgt, der als epistola formata in dieser (wie in anderen) Briefsammlung(en) einen gewissen Sondercharakter aufweist. Doch auf die Bedenken gegenüber der von T überlieferten Briefreihenfolge haben wir oben bereits hingewiesen.
Allerdings findet sich diese epistola formata (Brief 19) in anderen zeitgenössischen Briefsammlungen bemerkenswerterweise ebenfalls an letzter Stelle: nämlich in den Precepta dictaminum des Adabertus Samaritanus als Brief 20 und in der Aurea Gemma Willehelmi als Brief 41. Insofern ist auch die Überlegung nicht abwegig, dass die Lombardische Briefsammlung u.U. auf eine Vorlage zurückgreift, in der die epistola formata - also Brief 19 - den Abschluss der Sammlung gebildet haben könnte.
Welche Nachträge freilich zu welchem Zeitpunkt in die Sammlung eingearbeitet worden sind, lässt sich beim bisherigen bescheidenen Wissensstand über die Frühphase der Ars dictandi und ihre Dictatores kaum ermitteln.
Nichtsdestotrotz soll versucht werden, ein wenig Licht in das Beziehungsgeflecht der frühen Artes zu bringen und die Situation der Vorlagen bzw. Abhängigkeiten zu untersuchen.
Wattenbach bereits sind starke stilistische Übereinstimmungen mit einzelnen Briefen der Aurea Gemma Willehelmi (AGW) aufgefallen, die ihm eine enge schulische Verwandtschaft nahelegten. Schmale glaubte, diese dahingehend präzisieren zu können, dass er für die Lombardische Briefsammlung und AGW eine gemeinsame (verlorene) Vorlage von 1126 vermutete. Nach Überprüfung der Vorlagensituation von AGW - glauben wir, diese Annahme noch etwas nuancieren zu sollen: Denn die Lombardische Briefsammlung scheint nicht unbedingt die Vorlage von AGW (nämlich die Aurea Gemma) benutzt zu haben, sondern die "Original"fassung von AGW selbst, die wohl 1126/27 entstanden, uns allerdings nur in der Überarbeitung von ca. 1136 erhalten ist.
Darüber hinaus identifizierte Schmale Übereinstimmungen mit Adalberts Precepta. Ihr Anteil ist allerdings verhältnismäßig gering und beschränkt sich im Wesentlichen auf drei Briefe (s.u.).
Der Übersichtlichkeit wegen sind die Übereinstimmungen der drei genannten Briefsammlungen im nachfolgenden Schema zusammengefasst.
Lombard. Briefslg. |
AGW |
Adalberts Precepta |
|
Lombard. Briefslg. |
AGW |
Adalberts Precepta |
1 |
(12 + 34) |
7 |
24 |
(13 + 28) |
- |
|
3 |
28 |
- |
25 |
12 |
- |
|
4 |
(34) |
(7) |
26 |
28 |
- |
|
5 |
20 |
- |
30 |
23 |
- |
|
6 |
30 |
- |
31 |
23 + 24 |
- |
|
8 |
30 |
- |
38 |
25 + 35 |
16 |
|
10 |
(11) |
- |
76 |
12 |
- |
|
11 |
29 |
- |
77 |
13 |
- |
|
12 |
(30) |
- |
80 |
23 + 24 |
- |
|
19 |
41 |
20 |
- |
- |
-
| |
Weitere benutzte Quellen sind nicht erkennbar. Zwar ist es wahrscheinlich, dass der Verfasser der Lombardischen Briefsammlung, wenn er sich schon um die AGW-Briefe bemüht hat, um aus deren relativ dürftigem Material neue Briefe zu komponieren, sich offenbar nicht auf ein vielfältiges Angebot an geeigneten Musterbriefen stützen konnte. Doch ist andererseits die Vorlagenlücke für die zweite Hälfte der Sammlung (ab Brief 40) zu groß, um anzunehmen, dass er für diesen Teil ganz auf Vorlagenbenutzung verzichtet hätte. Aus diesem Engpass der Textkritik wird uns allerdings wohl erst wieder der Zufall neuer Handschriftenfunde heraushelfen können (bzw. eine bessere Kenntnis des vorhandenen Materials...)
Brief-Regest
( Titel-Abkürzungen: B. = Bischof, EB. = Erzbischof, Gf = Graf, Hzg. = Herzog, K. = Kaiser/König, KP = Kardinalpriester, Mgf = Markgraf, P. = Papst)
- P. I(nnozenz II.) an K. L(othar III.):
Glückwunsch zum Sieg über Herzog Friedrich von Schwaben (Pavia, 24. April 1132) - K. L(othar III.) an P. I(nnozenz II.):
Bestätigung der Lütticher Absprache und Ankündigung seines Romzuges (Mai-Juli 1132) - K. L(othar III.) an P. I(nnozenz II.):
Bericht über Unterwerfung der Staufer und Versöhnung mit ihnen sowie über Hoftag in Mainz; Ankündigung seines Romzuges und einer Vorhut unter Bayernherzog Heinrich (etwa 1. Hälfte 1136) - P. (Innozenz II.) an (K.? Lothar III.):
Aufforderung, bald nach Rom zu kommen, um Kaiserkrönung zu empfangen (vor Sept. 1132) - Patriarch P(ilgrim) von Aquileia an P. I(nnozenz II.):
Wahlanzeige und Bitte um Zustimmung zu seiner Einsetzung (Aquleia?, vor 24. April 1132) - P. I(nnozenz II.) an Patriarch P(ilgrim) von Aquileia:
Wahlbestätigung und Übersendung des Pallium durch Presbyter Rudolf (Pavia, 24. April 1132) - EB. G(ualter) von Ravenna an P. I(nnozenz II.):
Klage über feindliche Nachstellungen und Hoffnung auf baldiges Eintreffen des Papstes (Ravenna?, vor 17. April 1132) - P. I(nnozenz II.) an EB. G(ualter) von Ravenna:
Bericht über seine bisherige Reiseroute in Italien (Alpen - Asti - Novara) und Bitte, ihm bis Pavia entgegenzukommen (Novara, 17. April 1132) - EB. G(ualter) von Ravenna an Suffraganbischof I(akob) von Faenza:
Einladung zur Provinzialsynode am 15. Mai nach Argenta wg. Verhandlung des Falles des Bischofs Adelin von Reggio und Bitte, weitere Bischöfe zu benachrichtigen (Ravenna?, ca. April 1132) - B. I(akob) von Faenza an EB. G(ualter) von Ravenna:
Vorsorgliche Entschuldigung für mögliches Fernbleiben von der Synode aus gesundheitlichen Gründen und Erklärung der Bereitschaft, die Synodalbeschlüsse mitzutragen (Faenza?, ca. Anfg Mai 1132) - B. O(bert) von Cremona an B. B(ernhard) von Parma:
Beschreibung der Kriegssituation zwischen beiden Städten und Bitte um eine vermittelnde Zusammenkunft (Cremona?, 1118-33) - B. B(ernhard) von Parma an B. O(bert) von Cremona:
Bereitschaftserklärung zur Friedensvermittlung und Bitte um Treffen in Colorno (Parma?, 1118-33) - B. Dodo von Modena an Abt P. von St. Peter:
Tadel wegen schlechter Klosterzucht (Modena?, 1100-36) - (Abt) P. von St. Peter an B. Dodo von (Modena):
Bitte um Hilfe gegen seine rebellischen Mönche, die ihm nach dem Leben trachten (1100-1136) - B. O(bert) von Cremona an Erzpriester G. (von Casalmaggiore?):
Ladung zur Synode am 15. Mai, wo über die Trennung von regnum und sacerdotium verhandelt wird (Cremona?, ca. April 1132) - Erzpriester G. (von Casalmaggiore?) an (B.) O(bert):
Allgemeine "Ergebenheitsadresse" (Casalmaggiore?, Ende April/ Anfg Mai 1132?) - Erzpriester E. von S. Maria zu Casalmaggiore an Priester I(ohannes?) von Viadana:
Einladung zur Vorbesprechung wegen Synodaltermins (ca. Ende April/ Anfang Mai 1132) - Priester I(ohannes?) von Viadana an Erzpriester G. (von S. Maria zu Casalmaggiore):
Bedauern, dass wegen Krankheit sein Erscheinen zum festgesetzten Termin voraussichtlich nicht möglich sein wird (Viadana?, ca. Anfang Mai 1132?) - B. E. (Heinrich) von Bologna an B. Dodo von Modena:
Empfehlungsschreiben (epistola formata) mit Bitte um Aufnahme des Priesters Johannes (Bologna?, 1129-36) - Abt E. von St. Benedikt zu Montecassino an Prior G(regor) von St. Georg zu Lucca:
Bitte um Besuch zwecks Verhandlung über den von seinen Mönchen verklagten Abt Macharius von Subiaco (Montecassino?, .............) - (Prior) G(regor von St. Georg) zu Lucca an Abt. B. von Montecassino:
Ankündigung, dass er wegen Erkrankung Vertreter zum Termin schicken wird (Lucca?, .........) - G. an Prior P(eter) von St. Maria in Portu (bei Ravenna?):
Bitte um Aufnahme ins "Kloster" - Prior P(eter) von S. Maria in Portu (bei Ravenna?) an G. (aus Sarsina?):
Information über Voraussetzungen für ein Leben in der Kongregation und Besuchsankündigung (Ravenna?, ......) - K. L(othar III.) an Hzg E. (= Heinrich den Stolzen) von Bayern:
Übertragung der Reichsgeschäfte für die Zeit des nächsten Italienzuges, der Mitte August starten soll, und Auftrag, seinen Schwager Friedrich (von Schwaben) zu unterwerfen (zw. 10. April u. 29. Mai 1132) - Hzg E. (Heinrich d.St.) von Bayern an K. L(othar III.):
Bitte, sich noch vor dem Romzug um einen Friedensschluss mit Friedrich von Schwaben zu bemühen, und Warnung vor den Intrigen des Erzbischofs von Mainz (Salzburg?, vor 29. Mai 1132) - K. L(othar III.) an Bürger von Cremona:
Meldung des Sieges über Friedrich von Schwaben und Ankündigung der Romexpedition für Mitte August (1. Hälfte 1132?) - Stadt Cremona an Kaiser L(othar III.):
Nachricht über Bedrägnis der Stadt durch Mailand, Crema, Parma und Mantua in Verbindung mit Bitte um Unterstützung (vor Sept. 1132) - Mgf R(ampret) an A. von Romagnano:
Aufforderung zur Rückeroberung einer von den Malaspina besetzten Burg (Ende 1129 - Anfg 1134) - A. von Romagnano an Mgf R(ampret):
Zusicherung seiner Unterstützung und Warnung vor möglichem Verrat (Ende 1129 - Anfg 1134) - Gräfin G., Witwe von Mgf Fulco, mit Söhnen Azo und Fulco an Mgf O(berto) Pelavicino mit Söhnen A(lberto) Greco, Dalfino und Tancredo:
Bitte um Hilfe gegen Hzg Heinrich zum 30. Juni (ca. Mitte Juni 1132 oder 1133 ?) - (Mgf) O(berto) Pelavicino mit Söhnen an Markgräfin G. mit Söhnen A. und S.:
Mitteilung, dass sich Grafen von Lavagna im Krieg mit Cremona befinden und er wg. Unterstützung derselben nur begrenzt Hilfe leisten kann,indem er seinen Sohn Dalfino mit 60 Mann schickt (ca. 2. Juni-Hälfte 1132 oder 1133 ?) - (Capitan) G., Sohn Arduins, an B. B(ernhard) von Parma:
Bitte um Rückgabe eines entfremdeten Lehenteiles (1106-1133) - (B. Bernhard von Parma) an G., den Sohn H(arduins):
Mitteilung, dass er die vorgetragene Lehensangelegenheit bald wohlwollend prüfen wird (1106-33) - Stadt Pavia an Stadt Cremona:
Wegen angekündigten K.-Besuchs Bitte um gemeinsame Besprechung - zusammen mit Placentinern - am 19. Mai auf den Roncalischen Feldern (Pavia, wo sich P. gerade aufhält?, Ende Apr./ Anfg Mai 1132) - Stadt Cremona an Stadt P(avia):
Bestätigung der Teilnahme am Gesprächstermin und zugleich Warnung vor den Intrigen der Mailänder (Cremona?, Anfg Mai 1132) - Richter A. aus Cremona an Rechtsgelehrten B.:
Bitte um Rechtsberatung in einem Erb- bzw. Lehenrechtsfall - (Rechtsgelehrter) B. an Richter A. in Cremona:
Darlegung, wie Rechtsfall zu lösen ist - Student A. (aus Chartres) an Vater G:
Bitte um finanzielle Unterstützung fürs Studium in Chartres, wo er beim Magister Bernhard studiert (Chartres?, wohl etwa 1130) - Vater G. an Sohn A.:
Freude über Nachricht vom totgeglaubten Sohn und Bereitschaft, ihm erneut Geld zu schicken, sowie Bitte um baldige Heimkehr (wohl etwa 1130) - (Herr) A., Sohn Manfreds, an (Vasallen bzw. Personal) Livardus von Sorbari(a) und Gunthelmus von Borzanum:
Befehl, seine Burg (in der Nähe des Po) gut zu bewachen, insbes. vor seinem Neffen Ugolinus - (Personal) L(ivardus von Sorbari(a) und G(unthelmus von Borzanum) an Herrn A., Sohn Manfreds:
Besorgnis hinsichtlich sich abzeichnender Probleme mit Ugolinus und Bitte um baldige Unterstützung - Neffe G. an Onkel R..:
Nachricht über seinen Dienst in der byzantinischen Miliz mit 20 Byz. Monatssold und Bitte, sich seiner heimatlichen Angelegenheiten anzunehmen und darüber durch den Venezianer Johannes Polanus zu berichten (Großraum Konatantinopel) - Onkel R. an (Neffen) G.:
Information über den Tod seiner (d.h. des Onkels) Tochter Gastia sowie über Krieg in Lombardei und ("Rest"-)Italien (Lombardei?) - (Freund) A. an Freund G.:
Bitte, ihn bei seinem Lehensherrn gegen ungerechtfertigte Verleumdungen Dritter in Schutz zu nehmen - (Freund) G. an Freund A.:
Bericht zur "Lage", Ankündigung seines baldigen Besuchs und Empfehlung von Sicherheitsmaßnahmen - (Feind) G(ualfredus) an (Feind) L.:
Reklamation wegen Feinseligkeiten und Vorschlag eines neutralen Schiedsspruchs - (Feind) L. an (Feind) G(ualfredus):
Begründung für sein Verhalten mit Gegendarstellung - Ehefrau A. (aus Bologna) an Ehemann C. (z.Z. in Cremona):
Klage über seine Abwesenheit und Bitte um baldige Heimkehr (Bologna?, Juni 1132?) - (Ehemann) C. an Ehefrau A.:
Bericht, dass er nach Abwicklung seiner (Cremoneser) Geschäfte zum "Konzil" nach Piacenza weiterreisen werde, und Bitte um Erledigung diverser Geschäfte (Cremona?, vor Ende Juni 1132) - Schwester G. an Bruder R.:
Klage über Vernachlässigung durch den Bruder seit ihrer Eheschließung, Benachrichtigung über die Legalisierung ihres Ehe"verhältnisses" und Bitte um Aussöhnung - Bruder R. an Schwester G.:
Tadel wg. Schande der illegitime Ehe, Zweifel an deren kirchlicher Legalisierung sowie Ablehnung des Ehegatten - Bruder R. an Bruder G(assidus):
Bitte um kommissarische Begleichung seiner Schulden bzw. Verpfändung eines Weingartens in Sabbioneta zur Zinsentilgung - Bruder G(assidus) an Bruder R.:
Bericht, wie die Schulden (wohl 21 Pfd) getilgt wurden - Priester V. (aus Lombardei?) an Laien A.:
Aufforderung, Gelübde zu erfüllen, um (bei Synode) in Piacenza durch den Papst von seiner Schuld befreit zu werden (Großraum Piacenza?, vor 29. Mai 1132) - (Laie) A. an (Priester) U.:
Versprechen, Gelübde bis Pfingsten zu erfüllen und dann mit ihm vor den Papst zu treten (vor 29. Mai 1132) - Kaufmann C., Sohn des Guillelmus Ebriacus an Kompagnon F. (in Alexandria?):
Sorge über das Ausbleiben von Nachrichten, Anbahnung eines Treffens in Konstantinopel und Bericht über "Souvenir"-Wünsche seiner Familie (Kleidung, Elfenbeinkamm usw. von der Insel Andros) - Kaufmann F. an Kompagnon G., Sohn des Guilhelmus Ebriacus:
Nachricht über seine Kaufmannsreise (Alexandria, Krankheit, Ein- und Verkaufserfolge) und Bestellung attraktiver Handelsware (Tuch und Otterpelz) für das Treffen in Konstantinopel - Gefangener M. an Verwandte Re(i)nhard und Gerhard:
Bericht über die Unbilden seiner Gefangenschaft in Parma und Bitte um Hilfe (Parma, 1106-33) - Rainer und Girandus an Verwandten M. in Parmesaner Gefangenschaft:
Zwischenbericht über Einschaltung des B. Bernhard von Parma und Aussicht auf Befreiung - notfalls mit Gewalt (vor 4. Dez. 1133)
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Bitte um die Weihe bestimmter (durch Überbringer Gerhard "akkreditierter") Kleriker und Warnung vor einem (ungenannten) ehebrecherischen Priester (Brescia?, etwa Jahresmitte 1132)
Empfehlung für Überbringer Bern- (oder Ger-?)hard als den Erbauer eines Hospizes und einer Brücke an der Serio-Mündung (Caput Sergum) sowie Ablass-Gewährung für Unterstützung (1118-62)
Nach Tod des Vorgängers Bernhard und zwischenzeitlicher Doppelwahl (Lanfranc / Warin v. Mortara)Aufforderung zur kanonischen Neuwahl (Frkr., Ende 1131/ Anfg 1132)
Klage über ungerechte Behandlung durch EB. von Ravenna (Reggio/Em.?, wohl bald nach 2.-8. Mai 1132)
Zusage seiner wohlwollenden Unterstützung und Hoffnung auf materielle "Anerkennung" (Pferd mit Sattel) dafür (Mai/Juni 1132?)
Bitte um Vermittlung beim Papst zwecks Wiederaufnahme seines kirchenrechtlichen Verfahrens (vor Juni 1132, möglicherweise Überarb. v. 1134-41?)
Empfehlung, zum 13. Juni auf der Synode zu Piacenza zu erscheinen (vor 13. Juni 1132)
Information über die Kirchenstrafen des Überbringers Gandulfus und Bitte, ggf. zusätzliche Dispense am Briefrand nachzutragen (1118-62)
Bericht über Bemühungen zur Schlichtung eines Streites um den Besitz der Kirche S. Celestino (S. Benedetto/Po?, ca. Juni 1132?)
Einverständniserklärung zum Schlichtungsvorschlag und Bitte um Benennung eines Verhandlungstermins mittels Kurier (Reggio/Em.?, ca. Juni 1132?)
Klage betreffend Übergriffe auf Klosterbesitz (im Bistum Reggio) durch Leute des Bischofs (1130-39)
Erklärung der Gründe für die Zwangsmaßnahmen gegenüber den Bauern und Aufforderung, eine Delegation unter Führung des Adelbertus de Millare zur definitiven Klärung zu schicken (1130-39)
Bitte des Stellvertreters des Vorgeladenen (Erzpriester Johannes von Viadana ?), diesen wg. Krankheit zu entschuldigen und das Verfahren zu verschieben
(a) Klage vor Synode:
Vorwürfe gegen Erzpriester von S. Stefano, der in der Pastoralseelsorge - einschließlich Zinseintreibung - die Grenzen seines Sprengels überschritten hat
(b) Plädoyer des Beklagten (Erzpriester von S. Stefano) vor der Synode:
Zurückweisung der Vorwürfe und Bitte um Aufschub der Verhandlung, um Beweise vorlegen zu können
Mahnung zur Umkehr - endlich Mönch zu werden
Bitte, seiner im Gebet zu gedenken
Klage, dass die Capitane, Vasallen usw. des Hauses der Gräfin Mathilde (von Toscana) - an ihrer Spitze Rainer de Saxo - ihm Pferde, Waffen, Geld und schließlich Frau und Burg Canossa abgenommen haben, und Bitte, einen Bevollmächtigten zu schicken (ca. Frühsommer 1132)
Bedauern und Bericht über beabsichtigte Maßnahmen zu Gunsten des Grafen - nämlich Kurier mit Brief an den Übeltäter Rainer (de Saxo) (ca. Frühsommer 1132)
Aufforderung - insbes. an Rainer -, Gf Albert von Verona Genugtuung zu leisten und sich für die Begleitung des Kaisers auf seiner Romreise - zum Termin 24. September - zu rüsten (ca. Frühsommer 1132)
Zurückweisung der Anschuldigungen und statt dessen Vorwürfe gegenüber Gf Albert (von Verona), der heimlich mit des Königs Feinden - Mailand und Konrad - paktiere, sowie Bereitschaft, den Kaiser(?) von Verona nach Rom zu begleiten (ca. Frühsommer 1132)
Bericht vom Angriff Cremonas auf Crema und Bitte um militärische Hilfeleistung (Bannerführung) (1132 ?)