Lombardische Briefsammlung

Die Vorab-Edition von Heinz-Jürgen Beyer (Stand ca. 2010) wird nicht weiter bearbeitet. (Info)

33.

(Bischof Bernhard von Parma) an G., den Sohn Arduins:
teilt mit, daß er die vorgetragene Lehensangelegenheit bald wohlwollend prüfen wird.
(1106 - 1133)
Ü:S fol. 24v-25r; 41v.
D:
R: Wattenbach S. 43-50 (zu 1132).

Responsio

G.1) filio Arduini procerum nobilissimo salutem et orationem ac benedictionem in Domino.

Benedictus Deus, qui te, vir magnificentissime, dignum heredem genitori tuo, viro egregio ac sapientissimo et nobis amicissimo, substituit, per quem tue domus status et honor pristinus condecenter possit retineri et iugiter Deo gubernante magis ac magis augeri.

Idcirco et propter patris tui amorem, quem pre ceteris nostre domus fidelibus dileximus et honoravimus, et propter tui egregii animi prudentiam et liberalitatem et propter tuorum morum conspicuam honestatem tibi bene cupimus, te amare, honorare et res tuas augmentare competenter statuimus. Quapropter incunctanter cognoscas nobis non esse cordi te velle promissionibus dilatare nec more mendacium tibi verba dare, sed, quod multis et variis negotiis impediti hactenus non potuimus, curam congregare. Idcirco de causa tua usque ad hanc horam tractare nequivimus.

Quantocius igitur poterimus, partes congregabimus, eorum consilium habebimus et per nostrum legatum certum terminum tibi mandabimus; eorum iudicio, quod debebimus, tibi faciemus et ultra etiam debitum te dignis muneribus competenter honestabimus.

Antwort

G., dem Sohn Arduins (und) hochedlen Mann, Gruß, Gebet und Segen im Herrn.

Gepriesen (sei) Gott, der dich, du großartiger Mann, zum würdigen Erben deines Vaters, eines hervorragenden, klugen und uns sehr freundschaftlich gesinnten Mannes, gemacht hat und durch den die Position deines Hauses und seine alte Ehrenstellung wieder gehalten und, wenn Gott mitspielt, sogar noch ausgebaut werden kann!

Deswegen und auch aus Liebe zu deinem Vater, den wir vor allen anderen unseres Hauses geliebt und geschätzt haben, und wegen deiner Klugheit, deines Edelmutes und deines ausgezeichneten Lebenswandels sind wir dir sehr wohlgesinnt und haben beschlossen, (auch) dich zu lieben, dich zu belohnen und deine Güter angemessen zu vermehren. Daran magst du unverzüglich erkennen, dass uns nicht daran gelegen ist, dich mit Versprechungen hinzuhalten und dich nach Art der Lügner zu vertrösten, sondern dass wir das besorgen wollen, was wir bislang, durch viele verschiedene Geschäfte gehindert, noch nicht haben erledigen können.

So schnell wir können, werden wir die (entsprechenden) Parteien zusammenrufen, deren Rat einholen und dir durch unseren Boten einen festen Termin benennen; nach deren Entscheidung werden wir dir zukommen lassen, wozu wir (danach) verpflichtet sein werden, und wir werden dich noch darüber hinaus mit ordentlichen Zugaben [wörtlich: Geschenken] angemessen bedenken.

  1. S.o. Brief 32, Anm. 2.

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