Lombardische Briefsammlung

Die Vorab-Edition von Heinz-Jürgen Beyer (Stand ca. 2010) wird nicht weiter bearbeitet. (Info)

7     Zur Textgestaltung

Der vorgestellte Text der Lombardischen Briefsammlung will - zumindest vorläufig - noch keine endgültige Edition sein, sondern zunächst einmal mit dem Gesamtumfang und -inhalt der Quelle bekannt machen. Der Nachweis von Zitaten und Entlehnungen sowie der Sachkommentar zu Ereignissen und Personen sollen sukzessive ergänzt werden. (Diesbezügliche Unterstützung von Seiten Dritter nimmt der Herausgeber gern an...) Insofern kann sich auch die vorausgehende inhaltliche Beschreibung in einigen Punkten durchaus noch ändern.

Aufgrund der oben vorgestellten (Kap. 3) Erkenntnisse über die Qualität unserer Handschriften scheint es, da nur 1 Hs. (V) den vollen Umfang der Briefsammlung überliefert, sinnvoll, sich für die Edition grundsätzlich an dieser Hs. zu orientieren. Bei "Auslassungen" von V im Vergleich zu einer anderen Hs. wird das "Zusatzangebot" der anderen Hs. i.d.R. zur Textverbesserung berücksichtigt. In anderen Fällen ist - soweit möglich - aufgrund eines Vergleichs mit Vorlagen (z.B. bei Schrift-Zitaten) und erkennbaren "Gepflogenheiten" des
dictators "individuell" zu entscheiden, welcher Variante der Vorzug zu geben ist.

Die Orthographie der Handschriften (S und V ) wird nach Möglichkeit beibehalten, ist jedoch angesichts der "Willkür" etlicher Schreibweisen der vier Handschriften - auch mit Blick auf den heutigen Leser - zu "normalisieren", d.h.:
  • Klassisches ae (das in dieser Form an keiner Stelle erscheint) wird in Anlehnung an Hs. S einheitlich durch e wiedergegeben (Hs. V tendiert zum häufigeren, aber nicht konsequenten Einsatz von e-caudata; auf die Angabe hypertropher Verwendung von e-caudata - z.B. im Anlaut von ecclesie - wird i.d.R. verzichtet).
  • Klassisches ti wird beibehalten, obgleich beide Handschriften (S und V) dieses häufig durch ci ersetzen (wobei allerdings der Unterschied t/c oft paläographisch nicht eindeutig identifizierbar ist).
  • Konsonantisches u ist stets als v wiedergegeben.
  • ch-Verwendung (insbes. bei michi in Hs. V) wird in Anlehnung an Hs. S durch die klassische Schreibweise (c bzw. h) ersetzt.
  • k wird konsequent für "Kalende" und "kar(issim)us" verwendet; Hg. folgt darin in erster Linie der "Haupt"handschrift V, die in diesen Fällen (fast) regelmäßig "k" schreibt, während Hs. S bei "karus" gelegentlich zu "carus" variiert.
  • Namensinitialen (von Personen und Orten) werden - ohne Rücksicht auf die jeweilige Handschriftenschreibweise - immer als Majuskeln gesetzt.
  • Lesarten bzw. Konjekturen von Wattenbach wurden im textkritischen Apparat notiert, sofern sie inhaltliche Abweichungen (keine Schreibnuancen) darstellen.


Den einzelnen Briefen ist ein 5teiliger "Kopf" vorangestellt:

    • Briefnummer entsprechend der Abfolge in Hs. V und der Zählung nach Wattenbach.
    • Kurzregest (mit "virtueller" Datierung, soweit erkennbar)
    • Ü: Handschriftliche Überlieferung
    • D: Druck(e)
    • R: Sonstige Regestierungen, ggf. Kommentierungen

Auf textkritischen Apparat und Anmerkungen wird in der WWW-Präsentation verzichtet.

Die Textlektüre kann an dieser Stelle mit Brief 1 begonnen werden (Weiterschaltung jeweils am Fuß der Seite möglich). Sie ist außerdem aus dem Briefregest (s. Kap. 4) heraus "gezielt" möglich.




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