Lombardische Briefsammlung

Die Vorab-Edition von Heinz-Jürgen Beyer (Stand ca. 2010) wird nicht weiter bearbeitet. (Info)

18.

Priester I(ohannes?) von Viadana an Erzpriester G. (von S. Maria zu Casalmaggiore):
bedauert, daß er - ebenso wie sein Diakon Gerhard - wegen Krankheit und fehlender (Reise-)Mittel zum festgesetzten Termin wahrscheinlich nicht erscheinen kann.
(Vitaliana?, ca. Anfang Mai 1132?)
Ü: S fol. 21v-22r; V fol. 34r-v.
D: -
R: Wattenbach S. 42-50 (zu 1132).

Responsio

G. venerabili patri ac domino et suo archipresbytero I.1) presbyter de Vitaliana2) cum suis fratribus debitam reverentiam.

Propter terre sterilitatem et aeris tempestatem, propter bella et pravorum hominum infestationem, sicut scitis, multa mala patimur; undique flagellamur et cottidie percutimur, quocirca nobis hoc tempore ad synodum ire congruum non esset.

Legatus etiam vester vobis nuntiare poterit et me et Gerhardum diaconum fratrem nostrum egritudine detentos de lecto non surgere; ere quoque alieno graviter premimur. Sed tamen, si divina pietas nos aliquantulum alleviaverit, prefato die ad vos veniemus. Sin autem non convaluerimus, ceteros fratres nostros mittemus et, quicquid cum eis statueritis, attendemus.

Antwort

Dem verehrten Vater und Herrn G., seinem Erzpriester, (entbietet) Priester J[ohannes?] von Viadana samt seinen (Mit-)Brüdern die schuldige Reverenz.

Wegen Unfruchtbarkeit des Landes und Sturm(schadens), wegen Krieg [wörtl. Plural] und Nachstellung böser Menschen haben wir, wie ihr wisst, viel Unbill auszuhalten; überall werden wir gepeinigt und täglich betrogen, dass es uns derzeit wenig passen würde, zur Synode zu kommen.

Euer Bote wird euch auch berichten können, dass ich und unser (Mit-)Bruder, der Diakon Gerhard, krank sind und uns nicht vom Bett erheben können; auch werden wir schwer von Schulden gedrückt. Aber dennoch werden wir, wenn uns Gottes Barmherzigkeit wieder etwas Erleichterung verschafft, am genannten Tag zu euch kommen. Wenn wir aber nicht wieder genesen sollten, werden wir (jedenfalls) unsere (Mit-)Brüder schicken und alles beachten, was ihr mit ihnen beschließen werdet.

  1. Siehe Briefe 17 und 72 (vgl. auch nachfolgenden Brief 19).
  2. Vgl. Anm. 1.

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