P1
f. 194v. – P2
f. 159vb (bricht in a ab, s. Anm. f). – P3
p. 352 (bricht an derselben Stelle wie P2
ab, s. Anm. f). – P4
f. 122ra–b (alt 145ra–b) no
CXXXVIII u. CXXXVIIII.
Drucke: Aus P4: Baronius, Annales ecclesiastici 12 (Rom 1607), 74 = ed. Theiner
18 (1869),207 c. 4. – Aus P1: MGH LL 2.1,67 = SS 5,474. – Theiner, CD dominii temp. s. Sedis 1,11. – Watterich, Vitae pont. 2,52. – Fabre-Duchesne, Lib. cens. 1,410 no
138 u. 139. – Aus P4: Duchesne, Lib. pont. 2,339. – Aus P1–4: MGH, Const. 1,139 no
87 u. 88 = Bernheim, Qu. z. Gesch. d. Investiturstreites ed. I.II.2,25 no
10 = Fritz, Qu. z. Wormser Konk. 33 no
18.
Reg.: Erhard, Reg. Westf. 1,219 no
1367. – Doeberl, Reg. u. Urk. d. Dipoldinger Markgr. 3 no
8. – Dobenecker, Reg. Thur. 1,225 no
1063. – Jaksch, Mon. duc. Carinthiae 3,221 no
545. – Klaar, Eppensteiner in Kärnten 64 no
86. – Parlow, Die Zähringer 119 Reg. 172. – Stumpf
Reg. 3047.
Zu den Handschriften vgl. D.65. – Nach der Anonymen Kaiserchronik
(lib. III, ed. Schmale-Ott
256 Z. 13ff.) und der Chronik Ekkehards (rec. III, a.a.O. 302 Z.
5ff.) waren die von Heinrich von Acquapendente aus nach Rom
geschickten Abgesandten (s. D.*63), zusammen mit päpstlichen
Abgesandten, wieder an den inzwischen in Sutri eingetroffenen Hof
zurückgekehrt und hatten dem König die Texte des “Vorvertrags” vom 4.
Februar vorgelegt, welche die Chroniken partiell, unter Verwendung von
D.65 und des päpstlichen Gegenstückes D.68/II, referieren:
… paulatim Sutriam processit. Ibi legati apostolici cum missis regiis
advenientes promptum esse papam ad consecrationem et omnem regis
honorem et voluntatem, si tamen ipse sibimet annueret libertatem
ęcclesiarum, laicam ab illis prohibens investituram, recipiendo
ni(c)hilominus ab ęcclesiis ducatus, marchias, comitatus, advocatias,
monetas, thelonea cęterorumque regalium, quę possident, summam (Fortsetzung mit
Prebuit rex … weiter unten).
Weitgehende Vorurkunde für D.66 bildete naturgemäß der zu bestätigende
“Vorvertrags”-Text des D.65 (= VU.I), wie die durch Petitsatz
gekennzeichneten Stellen zeigen. Es sind jedoch hier wesentliche
Veränderungen gegenüber D.65 vorgenommen: Zunächst ist auffallend,
dass der Passus
Legatos …, der dort den Schluss von b bildet, hier in Heinrichs Eid (a)
eingefügt ist. Entscheidender Unterschied ist aber, dass aus D.65, wo
wir zur Kennzeichnung dieses Befundes für die Übereinstimmungen mit
D.66 gleichfalls Petitsatz verwendet haben, aus dem dortigen a-Text
hier nur der Schluss übernommen ist, während der ganze erste Teil, der
insbesondere den Verzicht auf die Investitur und die Restitution des
Kirchenbesitzes in Aussicht gestellt hatte, weggelassen wurde!
Diese Weglassung stellte sicher kein redaktionelles Versehen dar,
sondern bezweckte zweifellos eine bewusste Einschränkung der Zusagen
von D.65 seitens Heinrichs. Sie muss auch sofort auf den heftigen
Widerspruch der päpstlichen Seite gestoßen sein, da die Zusagen,
zumindest hinsichtlich des Kirchenbesitzes, in Paschals Privileg vom
12. Februar (D.68/V) als von Heinrich erneut zugesagt (promisisti) wiederbegegnen (s. dort
Porro ecclesias … bei Anm. lk); auch der Investiturverzicht begegnet wenigstens im
berichtenden Teil von Heinrichs Enzyklika D.68; und die
patrimonia-Restitution wiederholte er in seiner Zusage vom 11. April in D.70/IV
(vgl. dazu D.*81).
Heinrichs starken Vorbehalte gegenüber dem “Vorvertrag” verraten sich
schließlich auch in der Fortsetzung zum oben mitgeteilten Text (S. 256
Z. 19ff. und S. 302 Z. 11ff.):
Prebuit rex assensum, sed
eo pacto, quatinus hęc transmutatio firma et autentica ratione,
consilio quoque vel concordia totius [S. 302 Z. 13:
toc-] ęcclesię ac regni principum assensu stabiliretur, quod etiam
vix aut nullo modo fieri posse credebatur (vgl. dazu D.68 S. ■ Z. ■); diese Abhängigmachung von der Zustimmung
der gesamten Kirche und der Reichsfürsten, die außer beiden Chroniken
keine andere Quelle erwähnt (s. Servatius, Paschalis II. 227), verdient daher durchaus Glauben. – Der
gleichfalls in Petit gesetzte Schluss von a,
Sic observabo …, stammt aus D.68/IVb (gekennzeichnet mit Randziffer II; vgl. Servatius
a.a.O. Anm. 91; ähnlich auch in D.68/III); da dieselbe Formulierung
in b sicher nicht auf einen nochmaligen Rückgriff auf D.68/IVb beruht,
sondern lediglich eine Übernahme aus a darstellt (s. Anm. d’), ist in
b auf die Petit-Kennzeichnung verzichtet; zu
sine fraude et malo ingenio vgl. D.*67. – Bei dem in D.66a über D.65 hinausgehend genannten
Walfredus handelt es sich um einen Neffen Paschals II., s. Meyer von Knonau, Jahrb. 6,89 (im Register a.a.O. 7,410 nennt er ihn “Neffe P. Urbans
II.”).