Die Urkunden Heinrichs V. und der Königin Mathilde

Abbildungsverzeichnis der europäischen Kaiser- und Königsurkunden

<<†61.>>

Unecht.

Heinrich bestätigt dem Kloster der hl. Hilarius und Benedikt bei Venedig genannte Besitzungen und Rechte sowie die Immunität, <nachdem er zuvor den Bischof Gumpold von Treviso zur Erneuerung des von zwei Vorgängern aufgrund von Synodalentscheidungen ausgesprochenen Verzichts auf die dem Kloster gehörigen Zehnten zu Ceresaria und Pladanum gezwungen hatte>.

Arezzo, (1110 Dezember 27) 1111 Januar 17(?).

Vorbemerkung Thiel, Stand: 2010

Angebliches Original (ca. 46/48 b : 60/61 h) des 12. Jh. in Nouv. acqu. lat. 2573 no 26 der Nationalbibliothek zu Paris (A); nach Davidsohn, Gesch. von Florenz 1,365 Anm. 2 befand sich der Band mit 104 Urkunden im Jahre 1893 in Händen des Antiquariates Graziani in Florenz. – Abschrift des 15. Jh. im Liber decimusquartus (Catastico di S. Giorgio di Venezia) f. 6r–v im Staatsarchiv zu Venedig (B).

Teilfaks.: Taf. ■.

Drucke: Aus A: Cornelius, Eccl. Venetae 9,371 (c). – Aus B: Gloria, CD Padov. 2.1,40 no 49 mit Auslassungen. – Aus A: Lanfranchi-Strina, Ss. Ilario e Benedetto e S. Giorgio 55 no 16.

Reg.: Stumpf Reg. 3044, alle zu 1110 Dezember 27.

Das auf Papier aufgezogene Pergament befindet sich in äußerst schlechtem Zustand: Es hat einerseits durch Feuchtigkeit gelitten, wodurch die Tinte vielfach zu einem Grünton ausgebleicht und stellenweise, unter Hinterlassung eines bloßen negativen Eindrucks der Schriftzüge, ganz verschwunden ist. Andererseits sind durch Löcher an den Rändern und im Bereich der zudem weitgehend eingerissenen zwei Längs- und drei Querfalten Textteile verloren: Am linken Rand fehlt der Beginn der 7. und 9.–12. Zeile; im Bereich der rechten senkrechten Falte gibt es Schäden im Bereich der 7., 9.–14., 17., 21. und 22. Zeile, außerdem überlappt in der 5. und 6. Zeile das Perg. durch ungenaue Justierung beim Aufziehen auf Papier, wodurch auch der Schluss der 15.–17. Zeile neben der Falte reichlich 0,5 cm nach unten verschoben ist; stärkere Schäden verursachten je 5 waagerechte Löcher in der oberen Querfalte im Bereich der 7. Zeile (s. Anm. a”) und in der unteren Querfalte im Bereich der 22. Zeile (= vorletzte Zeile des Kontextes; s. Anm. eg), außerdem ist beim Aufziehen das zerrissene Perg. in der 7. Zeile zwischen dem 2. und 3. und dem 3. und 4. Loch (s. Anm. b”) so dicht aneinandergerückt, dass die Schrift des Mittelbandes fast vollständig verschwunden ist.

Für die Ergänzung der – in der Regel ohne weitere Kommentierung in eckige Klammern gesetzten – Textverluste diente, mit Kontrolle an Vor- und Nachurkunden, die Abschrift B, deren Varianten im übrigen nur in Auswahl notiert und deren orthographische Besonderheiten (u.a. viele Doppelkonsonanzen; vgl. z.B. Anm. al) in den auf ihr beruhenden Ergänzungen nicht übernommen wurden; keine Hilfe bot der Druck bei Cornelius (c), der das Original im wesentlichen schon im heutigen Zustand mit den von ihm durch Auslassungspunkte gekennzeichneten Lücken vorgefunden hatte (zu Ausnahmen vgl. Anm. z”, bt, ei). Die bisherige Literatur, zuletzt Schieffer in Röm. Quartalschr. 58,138, 141 u. 148 (ohne weitere Erklärung auch noch bei Brühl, Aus Mittelalter u. Diplomatik 2,801), hatte A als Original angesehen, das zudem nach Hausmann, Reichskanzlei 65 no 21 von Notar Adalbert A verfasst und geschrieben gewesen wäre. In der vorliegenden Gestalt ist A jedoch eindeutig eine spätere, allerdings auf einem verlorenen echten Original beruhende Fälschung, die auch den wesentlichen Inhalt des Originals bewahrte. Die von Hausmann auf A bezogene Behauptung der Autorschaft des Notars ist daher falsch und muss auch in ihrer Geltung für das Original stark eingeschränkt werden.

Dem Original hatte aufgrund der Vorurkunden-Benützung (s. unten) zweifellos ein Empfängerentwurf zugrunde gelegen, und vermutlich war der Kontext auch von Empfängerseite mundiert gewesen (zur Kontextschrift in A vgl. weiter unten), so dass sich der Notar auf die Zufügung des seinem Diktat entsprechenden Protokolls und Eschatokolls beschränkt gehabt hätte. Auf ihn geht im Eschatokoll insbesondere die Formulierung der Rekognitionszeile zurück, in der erstmals der wohl damals als italienischer Kanzler eingesetzte B. Burkhard von Münster rekognosziert, nachdem das Original des D.†57 von 1110 Okt. 12, des ersten auf italienischem Boden für einen italienischen Empfänger ausgestellten Diploms, noch in herkömmlicher Weise und eigentlich normwidrig von dem deutschen Kanzler Adalbert rekognosziert worden war.

Dass die Einsetzung B. Burkhards, mit einiger Verzögerung, gerade jetzt erfolgte (zur Datierung Hausmanns a.a.O. 5 auf Ende 1110 vgl. unten), hatte seinen Grund vermutlich darin, dass Adalbert sicher schon der aus Arezzo abgefertigten (s. D.†63, ferner D.68/IV mit Adalberts Bezeichnung als cancellarius) ersten Gesandtschaft an den Papst angehörte (von Hausmann a.a.O. 21 mit Anm. 4, unter Berufung auf Ekkehard [rec. III, ed. Schmale-Ott 302 Z. 4, ebenso die Anonyme Kaiserchronik lib. III, ebenda 256 Z. 12: remissisque aliis nunciis], zu Unrecht bestritten) und daher für Kanzleiaufgaben nicht zur Verfügung stand.

Die von Adalbert A für das verlorene Original unseres D. gefundene Formulierung der Rekognitionszeile begegnet dann nochmals in D.62 und wird (nach einer leichten Verkürzung der Bezeichnung Adalberts in D.69; D.71 ist ohne Rekognitionszeile) ab D.72 unverändert, nur noch erweitert um den Zusatz Monasteriensis zu Burkhards Bischofstitel, bis zum Schluss des Italienzuges (in DD.73 u. 80 lediglich leicht verkürzt; die Rekognitionszeile von D.75 ist verstümmelt) beibehalten, ehe in DD.84ff. wieder Adalbert als deutscher Kanzler in derselben Form wie in D.†57 (s. oben) rekognoszierte. – Zur Bezeichnung des zwischen 1110 April 10 – Mai 17 auf den Mainzer Erzstuhl erhobenen Adalbert als electus vgl. Hausmann a.a.O. 19f., zu Heinrichs Motiven für seine Bestellung als italienischer Erzkanzler anstatt des traditionsgemäß dafür zuständigen Kölner Erzbischofs ebenda 21. – Zur Formulierung der Datumzeile vgl. unten.

Unverständlich ist, angesichts der graphischen Absonderlichkeiten der Schrift von A, deren uneingeschränkte Zuweisung an den Kanzleinotar durch Hausmann. Richtig ist nur, dass dem Schreiber des angeblichen Originals eine Vorlage zur Verfügung gestanden haben muss, in der Adalbert A zumindest – und wohl auch nur – das von ihm verfasste Protokoll und Eschatokoll geschrieben hatte. Der unkundige Schreiber von A war bemüht, in diesen Partien die Schrift des Adalbert A nachzuahmen, was ihm allerdings nur ganz unvollkommen gelang (vgl. bes. Anm. a–h für die Elongata der 1. Zeile); die im Vergleich zu der relativ schlichten Schrift des Adalbert A mit Oberlängenverzierungen überladene Schrift des Kontextes, der ja vermutlich im Original von Empfängerseite geschrieben war (s. oben), orientierte sich nur ganz allgemein an einer Diplomschrift, und die durchgängige Hervorhebung der Satzanfänge durch Initialen nahm offenbar die Papsturkunde zum Vorbild.

Die sich aus den Schriftmerkmalen hinlänglich ergebende Nichtoriginalität von A wird bestätigt durch einen Vergleich mit der “Abschrift” B: Diese steht in vielen Fällen den Vorurkunden näher und bietet zugleich gegenüber A häufig die besseren Lesungen, vgl. insbesondere Anm. u, v, o’, r”, al, an, ap, bi, dt, ed, ek; zu den richtigen Schreibungen für Ceresaria in B vgl. Anm. q’ mit Verweisen. Andererseits weisen aber A und B von den Vorurkunden abweichende Gemeinsamkeiten auf, die nur durch einheitliche Genese erklärbar sind, vgl. z.B. Anm. au, bl (durch die NU. bestätigt), da–dc und ec (ebenso in NU.). Die nächstliegende Erklärung dürfte sein, dass B als Vorlage gar nicht A, sondern den offenbar im 15. Jh. noch vorhandenen Entwurf für das Falsum verwendete und diesen besser als das fehlerhafte A kopierte; die Richtigkeit dieser Annahme ergibt sich mit Gewissheit aus der gemeinsamen fehlerhaften Doppelung von Anm. ci (gilt auch für das sinnlose, in NU. weggelassene iuribus et von Anm. dc).

Vielleicht wurde dieser Entwurf auch bei der Herstellung des DLo.III.100 von 1136 (B.-Petke Reg. 521 = NU.) zugrunde gelegt, wodurch sich am einfachsten die auffällige Übereinstimmung zwischen B und NU. bei Anm. cx erklären ließe (vgl. auch Anm. bf und bx). Dem Schreiber von A ist schließlich die dortige, textlich durch B sowie die Vor- und Nachurkunden gedeckte Auslassung von Anm. cw anzulasten. Übrigens hat vermutlich erst der Kopist in B zwei selbständige Emendationen vorgenommen (vgl. Anm. h’ und ao). Zur Ermittlung des ursprünglichen Textumfangs des verlorenen Originals ist von vorneherein der in NU. fehlende, hier gleich nach der Petitio eingefügte große Passus ab Vidit etiam nostra imperialis maiestas (Z. ■ff.) als Interpolation auszuscheiden, der je eine Urkunde B. Rothers (= VU.III; s. Anm. 1) und B. Azilins von Treviso (s. Anm. 3) über deren refutatio der Zehnten und der mit diesen zusammenhängenden observationes zu Ceresaria und Pladanum sowie deren von Heinrich als Kaiser erzwungene Anerkennung durch B. Gumpold referiert, vgl. dazu D.*166. – Mit diesem Einschub hängen andere, von uns als Interpolation gekennzeichnete Eingriffe im übrigen Kontext zusammen, die Erweiterung des regali iudicio durch et imperiali in Z. ■ und ■ (in Z. ■ blieb, wahrscheinlich wegen der Verwendung des Begriffs imperio, das regali imperio ohne Erweiterung), ebenso in der Bestätigungsformel die auf die Bischofsurkunden bezüglichen Erweiterungen et episcopis und et refutatum von Z. ■.

Der zweifellos den Kern des verlorenen Originals darstellende, sich gleichfalls hauptsächlich mit den genannten beiden Orten befassende, verbleibende Kontext steht sachlich und formulierungsmäßig in einer langen Reihe einander weitgehend ausschreibender älterer Diplome, von denen unser D. die im Vergleich zu den (ab DLo.III.100 [s. Anm. g’] fehlenden) Listen der anderen Diplome umfänglichste Auflistung bietet, die jedoch ihrerseits unvollständig und nicht fehlerfrei (s. Anm. g’) ist: Es fehlen von den erhaltenen, durchwegs nur kopial überlieferten Diplomen die Nennung des DLo.I.39 von 839, des DKa.III.183 von 883 (beide werden auch in keinem anderen jüngeren D. erwähnt) und des DKo.II.46 von 1025 (vgl. aber Anm. g’); umgekehrt sind Herrscher genannt, von deren Diplomen sich keine Spur erhalten hat, nämlich je ein D. Ottos I. (s. Lanfranchi-Strina a.a.O. 127 not. XXII) und Ottos III. (s. a.a.O. not. XXIII; drei Ottonendiplome, von denen nur DO.II.240 von 981 erhalten ist, nennen auch DDH.II.185, Ko.II.46 u. H.IV.417) sowie Heinrichs III. (s. a.a.O. not. XXVIII) – die Erwähnung eines D. Heinrichs I. ist natürlich irrtümlich (s. a.a.O. not. XXI; vgl. Anm. f’ und g’). Das Deperditum Karls d. Gr. (Lechner, Verlorene Urk. no 224) ist, ausgenommen DLo.I.39 und DH.IV.417, in allen Diplomen seit DKa.III.183 erwähnt; eine Interpolation in DKo.II.46 (S. 52 Z. 39) unterstellt sogar zwei Karls-Deperdita.

Unangefochten sind von den erhaltenen Diplomen bisher nur das DO.II.240 und das DH.II.185, während der Text des DKo.II.46 durch zahlreiche späte Interpolationen verfälscht ist. Brühl in AfD 3,1ff. suchte die Echtheit des nach ihm lediglich durch eine nach 981 (= nach DO.II.240) erfolgte Interpolation verfälschten DKa.III.183 zu erweisen, das Kehr in der Vorbemerkung (vgl. auch It. pont. 7.2,171) rundweg für ein Spurium erklärt hatte, zugleich die des DO.II.240 zu bekräftigen, und meinte auch (a.a.O. 4, mit fälschlicher Behauptung einer Erwähnung in DLo.I.39; in Aus Mittelalter u. Diplomatik 805 stillschweigend zurückgenommen), dass “die Existenz eines Deperditums Karls d. Gr. nicht mehr bezweifelt werden” sollte; im übrigen habe [scil. allein] der Bischof von Treviso mit handfesten Fälschungen gearbeitet, während er (a.a.O. Anm. 15) die Möglichkeit, dass auch das Kloster S. Ilario sich gefälschter Urkunden bedient habe, als bloße Vermutung Kehrs abtut – obwohl schon bisher zumindest Interpolationen in den Diplomen Karls III., Konrads II. (s. oben) und Heinrichs IV. unstreitig waren; jetzt tritt noch D.†61 hinzu!

Später hat Schieffer a.a.O. 138ff. das DLo.I.39, das von Cessi in Atti e Memorie N.S. 36,133ff. als Flälschung deklariert worden war, als echt zu erweisen unternommen, allerdings wieder mit einer frühestens Ende des 12. Jh. interpolierten Grenzbeschreibung (S. 120 Z. 36–41; vgl. unten Z. ■ff.), zugleich aber auch Brühls Rettungsversuch des DKa.III.183 (aufgegriffen bei B.-Zielinski Reg. 706) in Frage gestellt, ebenso die Existenz eines D. Karls d. Gr. über eine bedeutende Schenkung an die Hilariuskapelle, an der erst fünf Jahre nach seinem Tod durch Transferierung im Jahre 819 (Gloria a.a.O. 1,6 no 5) ein Kloster gegründet wurde, außerdem auf (in D.†61 weiterbestehende) Ungereimtheiten in DDH.II.185 u. Ko.II.46 aufmerksam gemacht.

In einer nochmaligen Untersuchung der Diplome für S. Ilario konzedierte Brühl, Aus Mittelalter u. Diplomatik 2,806, 807 u. 809 wenigstens die Wahrscheinlichkeit weiterer Interpolationen des 11.–12. Jh. in DKa.III.183 (a.a.O. 810 wird aus der sonstigen Sigle DK.III.183 sogar “unser DK.III.†183”!), namentlich (a.a.O. 809) im Hinblick auf die “Spitze gegen Treviso bezüglich der Zehnten von Bladinum und Ceresaria”, hält aber (a.a.O. 805f.) an der Existenz des Deperditums Karls d. Gr. fest und möchte in der Erwähnung des (vermeintlich) sonst nicht bezeugten Bischofs Landolus von Treviso als Karls Tauschpartner sogar ein Echtheitskriterium erblicken; dieses Argument scheint jedoch zu versagen, da nach den neuesten, leider nicht durch Quellen belegten Feststellungen bei Tramontin in Storia di Treviso 2,362 B. Landolo in den Jahren 877/878 belegt und wahrscheinlich 883 gestorben ist, demnach ein Zeitgenosse Karls III. gewesen wäre!

Übrigens erscheint die Existenz eines Diploms für S. Ilario auf den Namen Heinrichs III., wie sie auch in dem von Interpolationen nicht freien (s.oben) DH.IV.417 (S. 556 Z. 25) unterstellt wird, höchst zweifelhaft: Die Art der Nennung Heinrichs III. in DH.IV.417 durch bloßes tertii Heinrici regis, ohne die Verwendung des Zusatzes patris oder genitoris nostri (vgl. z.B. die zeitlich nahestehenden DDH.IV.358, 408, 411 u.ö.; ganz zu schweigen von Nennungen in den Seelgerätformeln von DD.379–385, 400, 426 u.ö.), wäre ganz ungewöhnlich, ja letztlich kanzleiwidrig. – Es wäre zwar immerhin denkbar, dass die Erwirkung des DH.III.201 von 1047 Mai 8 durch den Bischof von Treviso, dem damit in der Fassung D.201b – über die Erstausfertigung D.201a hinausgehend – nicht nur die beiden Zehnten, sondern sogar der Besitz der abbatia sancti Hilaris (beides auf eine Interpolation in DH.II.†313b von 1014 zurückgehend; vgl. weiter unten) bestätigt wird, die Reaktion dargestellt hätte auf ein zuvor von Heinrich III. als König (als solcher hat Heinrich in Italien nur DD.176/177 von 1046 Nov./Dez. ausgestellt, ab D.178 von 1047 Jan.1 urkundete er als Kaiser) zugunsten von S. Ilario ausgestelltes Diplom.

Hätte jedoch S. Ilario über ein dem Trevisaner D.201b entgegenstehendes Diplom Heinrichs III. verfügt, wäre nicht einzusehen, warum man sich bei der Abwehr der Trevisaner Ansprüche nicht seiner bediente, sondern dass VU.III von 1052 zufolge für das Einlenken des Bischofs von Treviso offenbar ein Mandat Heinrichs III. an diesen erforderlich war; im Sinne von Mandat muss nämlich wohl das accepto imperiali precepto in VU.III verstanden werden, und auf ein solches (kaum auf ein Placitum, erst recht nicht auf ein Diplom) ist vermutlich auch zu beziehen, wenn es dort vorangehend heißt: Verum quia de hoc querimonia ad aures cesaree maestatis … facta est … et res bene ventilata a piissimo Hinrico augusto …

Nachdem ein Deperditum Heinrichs III. als Vorurkunde unseres D. ausscheidet, wurde als solche aber nicht das (in der Aufzählung unseres D. wohl nur versehentlich fehlende, s. Anm. g’) letzte der vorangehenden Diplome, das durch Interpolationen verunstaltete DKo.II.46 von 1025 (= VU.IV), herangezogen, sondern dessen durch Umstellungen und Auslassungen veränderte Vorurkunde, das DH.II.185 von 1008 (= VU.II). – Das DKo.II.46, in dem u.a. vor allem die hiesigen, aus VU.II (S. 220 Z. 22–24 und Z. 26–29) übernommenen Passagen omnibus olim … predicta decima (S. ■ Z. ■) und Hęc omnia … pertinentibus (S. ■ Z. ■) ausgelassen sind, wurde aber offenbar gelegentlich zusätzlich zu VU.II herangezogen; darauf sind zwar kaum einige minimale mit VU.IV übereinstimmende Varianten unseres D. (vgl. Anm. cp und cu) zurückzuführen, wohl aber der wörtlich aus D.†61 in die NU. (S. 161 Z. 29) übergegangene Passus über die Kirche S. Maria di Peraga (S. ■ Z. ■, mit Randziffer IV), der in VU.II fehlt; dessen sachliche Entsprechung in VU.IV (s. Anm. cx) steht in deren Druck zwar in einem als Interpolation gekennzeichneten Abschnitt (S. 53 Z. 14–17), doch ist in der Vorbemerkung die Vermutung geäußert, dass die Kirche im verlorenen echten Original des DKo.II.46 genannt war. Varianten aus VU.IV werden im Apparat nur in geringem Umfang zitiert.

Für die Publikatio verwendete unser D. nicht VU.II, sondern das, im übrigen außerhalb der auf die beiden strittigen Zehntorte bezüglichen Vorurkunden-Serie stehende DH.IV.417 von 1091 (= VU.I), mit dem D.†61 auch die Auslassung der mit Ausnahme des DLo.I.39 allen älteren Diplomen gemeinsamen Arenga (Si ecclesiarum opes; s. Hausmann-Gawlik no 2604) und des in diesen die sonst weitgehend identische Publikatio an die Arenga anknüpfenden Igitur gemeinsam hat. Den Grund dafür kann man vielleicht darin suchen, dass die Publikatio des DH.IV.417 völlig unverändert, einschließlich des Namens des Abtes Petrvs, beibehalten werden konnte, was zugleich den Schluss erlaubt, dass der 1091 genannte Abt mit dem Impetranten des D.†61, der nach D.*156 auch noch in den Jahren 1116/17 amtierte, identisch ist. VU.I dürfte geringfügig noch an zwei weiteren Stellen im Eingangsteil unseres D. benützt worden sein (Z. ■ u. ■).

Dass die Fälschung nur dem Zweck der Einfügung der großen Interpolation von Z. ■ff. (s. oben) gedient haben sollte, scheint zunächst sehr unwahrscheinlich. Andererseits ist aber kaum zu entscheiden, ob die – nicht sehr zahlreichen – Abweichungen von VU.II im übrigen Text schon, als lediglich redaktionelle Änderungen, im verlorenen Original von D.†61 enthalten waren oder erst auf den Fälscher zurückgehen, wobei allerdings fast nirgendwo eine klare Fälschungsintention erkennbar wäre. Allenfalls könnte eine solche für den Passus von Anm. ab mit Nennung des portus vermutet werden, der in der NU. fehlt und erst in deren fast wörtlicher Wiederholung durch das D. Heinrichs VI. von 1196 Aug. 23 (B.-Baaken Reg. 542; Lanfranchi-Strina a.a.O. 105 no 36) begegnet (s.a. Anm. br). Selbst in diesem Fall lässt sich nicht mit Sicherheit behaupten, dass der Passus im ursprünglichen Text von D.†61 fehlte, da die NU., der unser D. zweifellos noch in originaler Gestalt vorgelegen hatte, dessen Text, von Umstellungen und Umformulierungen abgesehen, durch zahlreiche Auslassungen um etwa ein Drittel verkürzt hatte, so dass auch der fragliche Passus den Auslassungen zum Opfer gefallen gewesen sein könnte. – Falls der Passus nicht ursprünglich war, ist er jedenfalls nicht aus dem D. Heinrichs VI. entnommen, sondern dieses ist umgekehrt zweifellos von unserem Falsum abhängig, das mit Sicherheit im Jahre 1191 schon in der jetzigen Gestalt existierte.

Die Schriftmerkmale von A erlauben zwar keine genauere Datierung als ins 12. Jh., doch gibt es andere Anhaltspunkte, die für Entstehung noch in der 1. Hälfte des 12. Jh. sprechen: Nachdem das Lothar-Diplom von 1136 (NU.) sicherlich den Terminus post quem markiert, bildet den Terminus ad quem offensichtlich eine Urkunde des Kardinallegaten Goyzo von 1143 Aug. 31 (Lanfranchi-Strina a.a.O. 74 no 22; It. pont. 7.2,173 no 1), die den Streit um die Zehnten endgültig zugunsten S. Ilarios entschied; die Urkunde, die vom Zehnt von quattuor ville spricht, nennt neben Cesaresarea und Platano noch Plunica (so It. pont.; Lanfranchi-Strina: Pluvica; Pionca com. Vigonza) sowie Aurelia und de portu Orlaci (fraglich, ob beides, wie im Register von Lanfranchi-Strina S. 162 geschehen, auf Oriago com. Mira zu beziehen; vgl. dazu Vorbemerkung zu D.*156). Nach Erhalt der Urkunde von 1143 gab es für S. Ilario keinen Anlass mehr für die Anfertigung unserer Fälschung, die demnach in dem engen Zeitraum 1136–1143 und evtl. sogar zur Erwirkung der Entscheidung von 1143 entstanden wäre.

Ob das DF.I.89 von 1154 Nov. 23, mit dem Barbarossa dem Bischof von Treviso nochmals monasterium Crispulinum [Crespignaga prov. Treviso] seu abbaciam sancti Hylaris[!], Bladinum quoque et Ceresariam cum omni ecclesiastico districtu et decimacionibus bestätigte, noch irgend etwas in dem langwierigen Zehntstreit mit S. Ilario zu bewirken vermochte, muss man wohl bezweifeln; der Passus innerhalb Barbarossas stereotyper Wiederholung älterer Trevisaner Diplome (DH.III.201b von 1047, DDH.IV.174 u. 231 von 1065 bzw. 1070, DKo.III.67 von 1142) hatte noch in dem echten DH.II.313a von 1014 gefehlt und war erst in das zu diesem Zweck, wohl kurz vor 1047 und zur Erlangung des DH.III.201b (vgl. dortige Vorbemerkung), auf der Grundlage des DH.II.313a gefälschte DH.II.†313b interpoliert worden (vgl. weiter oben), mit dem bis zum D. Barbarossas beibehaltenen verfänglichen seu-Anschluß an den alten Besitz Crispulinum (s. DO.III.225 von 996): seu abbatiam sancti Hilaris cum aecclesiastico districtu necnon et decimas de Bladino et Ceresaria.

Hinzuweisen ist noch darauf, dass das Falsum als Folge seiner vom Fälscher nicht bewältigten Zusammensetzung aus heterogenen Vorlagen zwei unterschiedliche Bezeichnungen für den Empfänger verwendet: In den von VU.II abhängigen Partien ist immer der Plural ecclesie Hilarii et Benedicti verwendet, der in allen Vorurkunden seit dem DKa.III.183 gebraucht ist, ebenso in DH.IV.417 (VU.I), aber auch noch – obwohl inzwischen obsolet geworden – in DLo.III.100 (NU.). Hauptsächlich in der großen Interpolation von Z. ■ff., aber auch an anderen nicht VU.-abhängigen Stellen (S. ■ Z. ■ u. ■) ist dies ersetzt durch den Singular monasterium/abbas sancti Hilarii u.ä. (vgl. gleich zu Beginn des Einschubs S. ■ Z. ■: presignati monasterii); der singularische Begriff abbatia sancti Hilaris taucht erstmals in dem oben erwähnten Trevisaner DH.III.201b von 1047 auf, und offenbar von dort gelangte die Bezeichnung (abbatia/abbas sancti Hylarii) in die Bischofsurkunde von 1052 (VU.III); von abbas sancti Yllarii sprechen dann auch die Urkunde des Kard.-Legaten Goyzo und das Privileg P. Alexanders III. (s. oben); und schließlich ersetzt das sonst von DLo.III.100 abhängige D. Heinrichs VI von 1196, unter Beibehaltung des Doppelpatroziniums des Lothardiploms, überall das dortige ecclesie durch monasterium.

Auf die Tatsache der aus dem alten Doppelpatrozinium sich ergebenden Existenz zweier verschiedener Kirchen hat, soweit wir sehen, als einziger Marzemin in Nuovo Arch. Veneto N.S. 23,101f., 146f. und 151 aufmerksam gemacht (Lanfranchi-Strina a.a.O. IXf. mit Anm. 2/Schluss, die lediglich die Redeweise von “due distinte chiese” seit DKa.III.183 erwähnen, gehen darauf nicht weiter ein), allerdings mit zwei u.E. falschen Schlüssen: Daraus, dass das DLo.I.39 von 839 von einem monasterium in honore sancti Ylarii spricht, folgert er, dass die das Doppelpatrozinium begründende (spurlos verschwundene) Benedikt-Kirche erst zwischen 839 und 883 (= DKa.III.183) erbaut worden sein könne; uns scheint die Verwendung der sonst erst seit dem 11. Jh. belegten alleinigen Benennung nach dem hl. Hilarius viel eher für eine Interpolation der Stelle in dem D. Lothars I. zu sprechen, was übrigens auch für die einmalige Verwendung des Begriffs monasterium in DH.IV.417 (S. 556 Z.9) gelten dürfte. Und indem Marzemin (a.a.O. 151) fälschlich erklärt, D.†61 verwende letztmals den Plural ecclesie, während das DLo.III.100 das erste Dokument mit dem Singular ecclesia darstelle, wobei er die älteren Belege ganz ignoriert, kommt er aufgrund der Daten von D.†61 und DLo.III.100 zu dem Schluss, die beiden älteren Kirchen seien durch einen Kirchenneubau (“l’unica grande basilica”) aus den Jahren zwischen 1110 und 1136 ersetzt worden.

Äußerst fehlerhaft sind die Zahlenangaben innerhalb der Datumzeile, deren Formulierung (fast) vollkommen dem Diktat des Notars Adalbert A entspricht (vgl. die zeitlich benachbarten DD.54, †57, 62 u. 71; alle mit hier fehlendem est nach actum; zur Apprekatio vgl. Anm. ey), einschließlich der für ihn typischen falschen Berechnung der Jahreskennzahlen (vgl. Vorbemerkung zu DD.50 u. 62). – Doch enthält die Datierung unseres D. zusätzliche individuelle Fehler, die nicht mit letzter Sicherheit behoben werden können. In der überlieferten Fassung, an deren traditioneller Auflösung mit 1110 Dez. 27 die Literatur bisher einhellig keinen Anstoß nahm – obwohl sie aufgrund des in der Reichskanzlei gültigen Nativitätsstils eigentlich mit 1109 Dez. 27 aufgelöst werden müsste –, scheitert die Datierung am Itinerar (vgl. dazu Thiel, Beitr.):

Nach mehreren übereinstimmenden chronikalischen Nachrichten (vgl. Meyer von Knonau, Jahrb. 6,134 Anm. 45) beging Heinrich das Weihnachtsfest des Jahres 1110 in Florenz; selbst für den ganz unwahrscheinlichen Fall, dass der Hof schon am 25. Dezember aus Florenz abgezogen wäre, hätte man am 27. Dezember keinesfalls in dem ca. 60 km entfernten Arezzo sein und gar am selben Tag dort noch urkunden können; dies gilt auch, wenn Heinrich, wie Davidsohn a.a.O. 1,365 annimmt, “vielleicht zunächst nur von einem Theil der Reiterei begleitet” aufgebrochen wäre, insbesondere bei einem von ihm angenommenen Zeitpunkt des Aufbruchs “spätestens am Morgen des 26.” (seine These ist wohl auch dafür verantwortlich, dass er D.†61 “vor” Arezzo ausgestellt sein lässt). Da nach dem Bericht Ekkehards (ed. Schmale-Ott, Anonyme Kaiserchronik III 256 Z. 4 und rec. III 300 Z. 25ff.) zudem die Weihnachtsfeier mit außergewöhnlich großer Prachtentfaltung ( nunquam viso decore et honore) verbunden war, wird man davon ausgehen müssen, daß der Hof sich noch einige Zeit in Florenz aufgehalten hat, ehe er nach Arezzo weiterzog, wo er durch D.62 am 19. Januar nachgewiesen ist.

Am einfachsten ist das Problem des Inkarnationsjahres (s. Anm. ev) zu lösen; da es in Verbindung mit dem überlieferten Tagesdatum ohnedies schon hätte millesimo CXI hätte lauten müssen (s. oben), handelt es sich bei der Lesung X statt XI sicher um einen bloßen Schreibfehler, der entweder dem Fälscher anzulasten ist, der die I übersehen hätte, oder auch schon auf das echte Original zurückging (zu ähnlichen Fehlern vgl. z.B. DD.†39, †40 u. 75).

Größere Schwierigkeiten bereitet jedoch das Tagesdatum, in dem jedenfalls der Monatsname falsch ist, verursacht durch den nicht seltenen Fehler, dass man in Verbindung mit der Kalendenangabe versehentlich den Namen des laufenden Monats Januar statt desjenigen des folgenden Monats Februar einsetzte. – Eine einfache Umdatierung auf 1111 Januar 27 stößt aber ihrerseits auf Schwierigkeiten, weil der Hof sich damals, in den letzten Januartagen, vermutlich schon in dem ca. 80 km s. Arezzo gelegenen, also rund vier Tagereisen entfernten Acquapendente aufhielt (vgl. D.*63); aber auch dafür könnte der – für das nichtoriginale A freilich höchst erstaunliche – Befund eine Lösung bieten, dass der Name des Handlungsortes Aricii auf deutlicher Rasur steht (s. Anm. ex); sollte der Fälscher damit das Aussehen des verlorenen Originals haben nachahmen wollen, würde dies bedeuten, dass der Hof zum Zeitpunkt der Beurkundung Arezzo schon verlassen hatte und der Handlungsort (von anderer Hand?) in einer Lücke nachgetragen oder, falls der Fälscher auch mit dem Faktum der Rasur das Original nachahmte, versehentlich zunächst der Name des zwischen Arezzo und Acquapendente gelegenen unbekannten Beurkundungsortes eingetragen gewesen und nach dessen Rasur durch Aricii ersetzt worden wäre. Uns erscheint aber eine andere Erklärungsmöglichkeit plausibler, dass nämlich auch im Tagesdatum die Zahl VI für XVI verschrieben war und das richtige Datum mit 1111 Januar 17 aufzulösen wäre, womit D.†61 in enge zeitliche Nähe zu dem gleichfalls in Arezzo ausgestellten D.62 vom 19. Januar gehören würde. Diese Korrektur findet ihre Stütze in zwei (jeweils falschen) Jahreskennzahlen der beiden Stücke: Mit D.62 hat D.†61 einerseits gegenüber den DD.50, 54 u. †57 aus dem Herbst 1110 die Erhöhung der Zahl für das Regierungsjahr von IIII auf V (diese in D.62 jedenfalls um 1 Einheit zu niedrig, s. Anm. 7) gemeinsam; andererseits steht hier noch die in den genannten Diplomen des Jahres 1110 verwendete Zahl X (statt richtig XII) für das Ordinationsjahr (s. Anm. 8), die ab D.62 konstant auf XI (statt XIII) erhöht ist.

Wertet man dies als Indiz dafür, dass D.†61, mit einem demnach auch früheren Tagesdatum (17. Jan.), vor D.62 vom 19. Januar gehört, kann man für die dafür erforderliche Annahme, dass bei zwei am gleichen Ort ausgestellten Diplomen in dem zweiten eine Zahlenkorrektur vorgenommen wurde, auf eine wenig jüngere Parallele dazu verweisen, nämlich die – sogar an ein und demselben Tag – in Verona ausgestellten DD.74–77 von 1111 Mai 19 (DD.74/75 mit der früheren falschen Indiktionszahl III, DD.76/77 mit der auch danach beibehaltenen richtigen Zahl IIII). Bei einem Tagesdatum des 27. Januar für D.†61 hätte man statt der zuvor am 19. Januar schon auf XI erhöhten Zahl nochmals auf die ältere Zahl X zurückgegriffen, wogegen jede Wahrscheinlichkeit spricht. – Mit absoluter Gewissheit ist die Frage des Tagesdatums nicht zu klären; sicher erscheint nur, dass D.†61 in die zweite Januarhälfte des Jahres 1111 gehört.

Zur Geschichte des ehedem auf dem venezianischen Festland südwestlich von Mestre (genauer: s. Oriago und sö. Mira) gelegenen Klosters (DH.IV.417: in loco qui dicitur Viculus territorio Riuolensi) vgl. u.a. It. pont. 7.2,170ff (mit Auflistung der Diplome für das Kloster) und Lanfranchi-Strina a.a.O. VIIff., ebenda XXXIIIff. zur Lage der abgegangenen Orte Ceresaria und Pladanum (s.a. Marzemin a.a.O. 101 Anm. 1 sowie Kehr in Vorbemerkung zu DH.III.201 und B.-Zielinski Reg. 706); die Variante unseres D. gegenüber VU.II (s. Anm. bq) in der durch topographische Veränderungen im Deltagebiet der Brenta (vgl. Lit.-Hinweise bei B.-Petke Reg. 521) obsoleten Grenzbeschreibung von Z. ■f. verlegt Pladanum an die damalige Lagune (aque salse); zur Lokalisierung des dem Kloster benachbarten portus vgl. Vorbemerkung zu D.*156.

(C.) In nominę sanctae et individuę trinitatis. Heinricus divina favente clementia quintus Romanorum rex. Omnium sanctarum dei ęcclesiarum nostrorumque fidelium presentium scilicet ac futurorum comperiat industria, qualiter Petrvs venerabilis abbas sanctarum dei ęcclesiarum Hilarii Benedicti de partibus Uenetiarum ac finibus Riuoalti iuxta fluvium Vnæ ad nos venit humiliter postulans nostri magnitudinem regiminis ac deprecans, quatinus nos pro dei amore animęque nostre remedio et nostri regni stabilitate per nostrę auctoritatis preceptum eisdem sanctis ęcclesiis id corroborare et confirmare dignaremur, quod a Karolo vetustissimo imperatore, sed et primo et secundo et tercio Ottone et Heinrico necnon Heinrico et alio Heinrico et tercio Heinrico, patre nostro beatę memorię, corroboratum fuerat. <Vidit etiam nostra imperialis maiestas scriptum Rotherii secundi sanctæ Taruisinatis ęcclesię ępiscopi, in quo patet, quomodo Gotpult Aquileiensi patriarcha Taruisii generaliter synodante prefatus ępiscopus de decimis duarum villarum presignati monasterii, Cesarię scilicet et Pladani, a legatis ducis Veneticorum Dominici Contareni ibi publice impetitus fuerit et quomodo convictus ab eis fuerit et quomodo ibi synodali sententia fuerit iudicatus et quomodo omnes decimas illas refutavit, et hoc idem fecit de consecrationibus et sinodalibus observationibus, scilicet quod ni[hil] prorsus pertineat de his Taruisini episcopatus iuri. Scriptum etiam aliud Acilini Taruisini ępiscopi vidimus [fore in presentia Sic]hardi Aquileiensis patriarchę [Altini synodantis convictum et iudicatum, et illum prefati scilicet Rotherii episcopi refutationem refirmasse evidentissime comperimus. Unde a nostra excellentia prememorato] venerabili abbate [sancti Hilarii iusti]tiam expetente Gotpul Taruisinum ępiscopum ante nostram presentiam venire iussimus, quem violentarię invasionis arguimus, et omnia precontexta in manu nostrę clementię sub nostra defensione ad ius monasterii predicti sancti Hilarii eum refutare coegimus. Et sic factum est.> Nos itaque abbatis postulationem [discretorum consilio] et rogatu nostrorum fidelium per auctoritatem huius paginę confirmavimus atque concessimus, quicquid a memoratis inperatoribus <et ępiscopis> concessum fuerat <et refutatum> ac corroborat[um, scilicet co]lonos omnes, qui sunt in Cesaria et in Pladano et in finibus illis et in omnibus aliis finibus, [prout dicto monasterio] pertinere antiquitus et moderne dinoscitur, et simul cum capella in ip[so] Pladano in honore sancti Petri fundatam et decimas de predicta Cesaria et Pladano et aliorum col[onor]um ad ipsam pertinentium capellam, sive cum vineis, terris, silvis, campis, pratis, pascuis, paludibus [in dictis Cesaria et Plad]ano constitutis, cum portu similiter, qui est iuxta ipsum monasterium situs, cum omnibus illorum ripatibus, toloneis, quadrantesimis et omnibus ad predicta loca pertinentibus. Lege[batur] atque in eodem precepto, quod Karolvs imperator hęc eadem loca per commutationem acce[piss]et a sanctę Taruisianę ecclesię [an]tistite Landulo nomine et eisdem ęcclesiis in oblationem detulisse. Insuper etiam legebatur in eodem precepto, quod ipsa a Karolo facta oblatione predi[ctis im]peratoribus supranominatis ęcclesiis per sui precepti confirmationem dederit atque imperiali potentia habendum inviolabiliter confirmaverit. Nos autem deum timentes et ipsum abbatem ilust[r]em iuste petentem et precepta supranominatorum augustorum conservantes confirmamus et corrobo[ramus per] hoc nostrę auctoritatis preceptum eisdem ęcclesiis rectoribusque earum prenominata loca cum omnibus [o]l[im pertinenti]bus ad iura ipsarum et xenedochiis beatissimi Petri apostoli et Viti martiris, q[uod est] in civitate Taruisio, et ex omnibus, quę ad predicta loca pertinent Cesaria et Pladanum, et prenom[inatam capellam cum pre]dicta decima, cum designatis atque predictis lateribus, horum uno latere firmante in flumine currente iuxta prenominatas villas, alio latere in Aurelia, tercio latere in Cornio, quarto latere in aquis salsis. Hęc omnia in ipsis ęcclesiis confirmamus et corrobor[am]us [cum terris], vineis, pratis, pascuis, campis, silvis, venationibus, aquis aquarumque decursibus, paludibus, molendinis, ripis, portibus, ripatibus, teloneis, quadrantesimis, decimis cunctisque ad supradicta loca pertinentibus. Iubentes ergo terribiliter precipimus, ut nullus ępiscopus Taruisianus, non dux, non marchio, non comes nullaque alia persona magna vel parva predictis ęcclesiis ministrantes de prefatis omnibus locis et rebus [in]quietare et molestare et de predictis locis aliquid aliquomodo sine regali <et imperiali> iudicio presumat. His igitur supranominatis a nobis et a nobis his ipsis concessis [et nostri] pre[ce]pti confir[matione invio]labil[iter] confirmatis predecessorum nostrorum facta per omnia equiperantes pro animę nostrę remedio nostrique regni stabilitate ac peticione supradicti venerabilis abbatis per presentem paginam nostri precepti eisdem ęcclesiis concedimus et confirmamus habendum curtim unam, quę vocatur Tresecvlo, [et aliam, que dicitur Aureliaco], et curtim sanctę Marie, quę iacet iuxta Pedragam, in comitatu Taruisiano, cum omnibus appendiciis illarum et cum universis ad earum iura aspicientibus cunctasque alias terras a quibuscumque iuribus et viris prescriptis sanctis ęcclesiis legaliter attributas. Hoc precipientes ac regali imperio confirmantes, ut nullus dehinc dux, marchio, comes, patriarcha, archiępiscopus, ępiscopus aut hic ępiscopus Taruisianus aut aliquis succesorum eius nullaque alia persona ęcclesiastica vel secularis, magna vel parva, de cunctis locis vel rebus supra per ordinem nominatis famulantes predictis inquietare vel disvestire sine regali <et imperiali> iudicio presumant. Contradicimus homines supradictarum ecclesiarum terras inhabitantes universis iudicialibus personis, ut de ipsis hominibus placitum nullum faciant seu aliquid publici ab eis exigant aut fotrum tollant nullamque ibi de predictis omnibus locis vel rebus illis violentiam inferat, sed in potestate predicti abbatis omniumque successorum eius per[maneant. Si quis au]tem, quod non credimus, h[uius nostri precepti violator extiterit, sciat se compositurum] auri puri libras mille, medietatem [camere nostre] et medietatem predictis ęcclesiis ministrantibus [ei]s. Q[uod ut verius credatur diligentiusque] ab omnibus observetur, hoc preceptum manu propria roborantes sigillo nostro insigniri iussimus.

Signum domni Heinrici quinti Romanorum regis invictissimi. (M.6.)

Burchardus cancellarius et episcopus vice Alberti archicancellarii, Maguntine sedis electi, recognovit. (SI.D.)

Data VI. kl. ianuar., indictione III, anno dominicę incarnationis millesimo CX, regnante Heinrico quinto rege Romanorum anno V, ordinationis eius X; actum Aricii; feliciter in Christo amen.