Die Urkunden Heinrichs V. und der Königin Mathilde
<<47.>>

Unsicher.

Heinrich bestätigt den (Dom-)Kanonikern zu Augsburg den ihnen einst von Bischof Bruno geschenkten Hof Straubing und erneuert alle alten Rechte.

Regensburg, 1110 (Februar) 1.

Vorbemerkung Thiel, Stand: 2010

Abschrift des 12. Jh. in clm 2 f. 114vb der Bayerischen Staatsbibliothek zu München (B); rote Überschrift: Testamentum.

Druck aus B: Stumpf, Acta imp. 93 no 84 = Mondschein in Verh. Niederbayern 25,106 no 6.

Reg.: Gebele, Hermann von Augsburg 116 no 31, zu 1110 Januar. – Zoepfl-Volkert, Augsburger Reg. 1,246 no 400 und Nachtr. S. 359. – Stumpf Reg. 3036.

Die auf dem vorletzten Blatt der aus dem Besitz des Augsburger Domkapitels stammenden Sammelhandschrift clm 2 vorwiegend historiographischen Inhalts (vgl. zuletzt Zoepfl-Volkert a.a.O. 181f. mit Lit.-Angaben) stehende, teilweise fehlerhafte Abschrift (s. Anm. n, v, c’, d’; zu möglichen Auslassungen vgl. auch Anm. m und r) wurde insgesamt mit geringer Sorgfalt vorgenommen, wie die erforderlich gewordene umfangreiche Rasur von Anm. i, vor allem aber die Verstümmelung des Kontextes zeigt, der vor dem mit der Signumzeile einsetzenden Eschatokoll mitten in der Korroboratio abbricht (s. Anm. z).

Über die Schenkung Straubings durch B. Bruno von Augsburg († 1029 April 24), Bruder Ks. Heinrichs II. (s. Text), gibt es eine, wohl auf Traditionsnotizen beruhende urkundenähnliche Aufzeichnung, mit Invokatio, jedoch ohne Intitulatio (Nagel, Origines domus boicae 273; zu weiteren Überlieferungen und Drucken vgl. Zoepfl-Volkert a.a.O. 149f.), die zwei Vorgänge beinhaltet, einmal die in Regensburg durch B. Bruno auf dem Sterbelager in Anwesenheit Konrads II. erfolgte Bestellung eines Verwandten zum Salmann (Kovnrado gloriosissimo imperatore presente et manu sua eandem traditionem affirmante fideliter delegavit; Zoepfl-Volkert a.a.O. 149 no 261), andererseits (mit Postea vero anknüpfend) die nach Brunos Tod in Augsburg erfolgte Auflassung mit den sicher auf Brunos Anweisung zurückgehenden Bestimmungen über Durchführung und Dotation seines Jahrtages sowie einer Pertinenzliste des Straubinger Besitzes, endend mit auf die Augsburger Handlung bezogener Jahreszahl 1029 und Zeugenliste, Verzeichnis der Straubinger Hörigen und einer Pönformel (Zoepfl-Volkert a.a.O. 151 no 263).

Unmittelbar anschließend (Nagel a.a.O. 275) folgt eine Notiz, wonach u.a. diese Straubinger Güter von Brunos Nachfolgern entfremdet und erst von B. Siegfried II. im Jahre 1091 (Zoepfl-Volkert a.a.O. 220 no 362) und dann von dem, in D.47 als Intervenient genannten B. Hermann im Jahre 1101 (a.a.O. 235 no 379) restituiert worden seien.

Nagel a.a.O. 269 u. 273 gibt als einheitliche Vorlage beider Texte, der Aufzeichnung und der Notiz, ein “apographum seculi XII intrantis” an. Bresslau, Jahrb. Ko.II. 1,269 Anm. 2 nahm an, die Aufzeichnung über den Schenkungsakt B. Brunos von 1029 sei “wohl erst zur Zeit der Streitigkeiten erfolgt, von denen die Urkunde Heinrichs V. [= D.47] berichtet”; es kann jedoch nicht bezweifelt werden, dass sie der Vorbereitung der durch Heinrichs IV. DD.482–484 beurkundeten Regensburger Vorgänge vom Januar 1104 diente:

Das DH.IV.483 von 1104 Januar 14 (Druck bei Nagel a.a.O. 276 im Anschluss an obige Notiz), eine ohne Mitwirkung der Kanzlei entstandene Aufzeichnung über eine Hofgerichtssitzung, wonach B. Hermann die entfremdeten Güter, nominatim Strubingen et Gisenhusen (Geisenhausen: Schenkung B. Heinrichs I. von Augsburg von 980, Zoepfl-Volkert a.a.O. 96 no 170; beide Orte auch in dem Vogteistatut DH.IV.484 genannt), restituierte (d.h. nach 1101 nochmals), hat offensichtlich stellenweise den Nagel’schen Text benützt; vgl. D.483 S. 658 Z. 31ff.: bona queque sive ab ipso sive ab antecessoribus suis violenter subtracta … restituit, und Nagel 275 Z. 20ff. (Notiz): Hec quidem et alia quamplurima canonicorum predia ab episcopis eius successoribus violenter subtracta … sunt restituta; ferner D.483 S. 658 Z. 35f.: legitima traditione stabilivit, und Nagel 274 Z. 16 (Aufzeichnung über Auflassung von 1029): legitima donatione stabilivit; in beiden Texten ist überdies der Begriff stipendium verwendet (D.483 S. 658 Z. 35, Nagel 274 Z. 8 u. 14; s. auch Anm. k); schließlich deckt sich auch die Formulierung der Datierung in beiden Texten weitgehend, mit Eröffnung durch Actum est …, Ortsangabe in civitate … und Nennung des regierenden Kaisers (ohne Regierungsjahre).

D.47 weist demgegenüber nicht die geringsten diktatmäßigen Anklänge an den Text von 1029 auf (vgl. schon Zoepfl-Volkert a.a.O. 150), der auch innerhalb seiner völlig anders formulierten Pertinenzliste u.a. hier fehlende Salzabgaben in Reichenhall nennt (cum theloneo [vgl. Anm. p] et piscatoribus ac navali censu et cum sale in Halle); bei Benützung dieser Urkunde wäre aufgrund ihrer Publikatio (qualiter Bruno … germanus Heinrici gloriosi imperatoris primi) auch die falsche Kaiser-Ordinalzahl für Heinrich II. (s. Anm. h) zu vermeiden gewesen.

Die Diktatanalyse zeigt nun zweifelsfrei, dass als wörtlich ausgeschriebene Vorurkunde ein Deperditum Heinrichs II. für das Domkapitel Augsburg aus dem Jahre 1021 gedient haben muss, dessen Wortlaut exakt rekonstruierbar ist und das zugleich zu einer anderen Interpretation des für 1029 überlieferten Vorgangs nötigt: Die sehr ausführliche Arenga des D.47 begegnet vorher nur, und zwar wortwörtlich, in drei von Heinrich II. am 3. Juli 1021 in Köln für das Kloster St. Emmeram zu Regensburg ausgestellten und von dem mit Unterbrechungen von Mai 1019 bis November 1021 tätigen Notar GF verfassten und geschriebenen Diplomen (DDH.II.441–443; zur mit Imperialem eröffneten Arenga s. Hausmann-Gawlik no 1048); DD.441/442 sind, wie unser D.47, Bestätigungen einer curtis-Schenkung, das D.443 eine allgemeine Besitzbestätigung mit stellenweise anderer Formulierung der Dispositio (u.a. ohne Pertinenzliste). – Die beiden ersten Diplome, namentlich aber D.442 (s. Anm. g, t, y), stimmten außerdem im gesamten übrigen Wortlaut mit dem durch B gespiegelten Deperditum überein, wie die durch Petitsatz gekennzeichneten Stellen zeigen (wo alle drei DD. Heinrichs II. zusammengehen, ist in den Anmerkungen der Kürze halber die Sigle VU. verwendet).

Die Abhängigkeit des D.47 von dem Deperditum erstreckt sich nun nicht nur auf den Kontext, sondern erstaunlicherweise auch auf Protokoll und Eschatokoll, die sonst in aller Regel unabhängig von einer Vorurkunde formuliert werden und sich an dem gültigen Kanzleibrauch des Ausstellers orientieren: Der Abschluss der Intitulatio mit bloßem rex begegnet in den Diplomen Heinrichs V. nie, sieht man von D.35 ab, das allerdings nur im Eschatokoll Diktat des Kanzleinotars aufweist; ebenso endet die Signumzeile nie wie hier mit regis; beides ist, wie bei der Arenga (s. oben), durch einfachen Ersatz der auf den kaiserlichen Aussteller bezogenen Formulierung der Vorurkunde erreicht (s. Anm. a und a’); es fehlt gegenüber der Standardformulierung (vgl. z.B. D.44) in beiden Formeln insbesondere das seit D.9 (vorher schon in der Intitulatio des Mandats D.3) übliche Romanorum sowie in der Intitulatio die Ordinalzahl (zur Signumzeile vgl. unten).

Schließlich ist auch die Formulierung der Datierung vollständig von der Vorurkunde abhängig; da hier auch die für den Kanzleinotar kennzeichnenden Berechnungsfehler bei Indiktion und Regierungsjahr (vgl. Vorbemerkung zu D.†31 und D.50) fehlen, zudem auf die kanzleiübliche Angabe des Ordinationsjahres verzichtet ist, ergibt sich der sichere Schluss, dass wir es bei D.47 mit reinem Empfängerdiktat zu tun haben.

Es ist aber darüber hinaus in Zweifel zu ziehen, ob dieser Empfängerentwurf jemals die Bestätigung der Kanzlei gefunden hat, wogegen vor allem das Fehlen der Rekognitionszeile spricht; will man nicht den unwahrscheinlichen Fall in Betracht ziehen, dass sie vom Kopisten versehentlich (oder wegen Unleserlichkeit aufgrund einer Beschädigung?) weggelassen wurde, gibt es für ihr Fehlen eine näherliegende Erklärung: Während der Empfängerdiktator sich für alles andere auf die Vorurkunde hatte stützen können (keine Schwierigkeit bereitete natürlich die Zufügung des quinti in der Signumzeile, s. oben), fehlte ihm für die Formulierung der Rekognitionszeile vermutlich die genaue Kenntnis der einzusetzenden Namen (d.h. zum damaligen Zeitpunkt allein des Kanzlers Adalbert, s. D.44); freilich kann allein aus dem Fehlen der Rekognitionszeile nicht mit absoluter Gewissheit gefolgert werden, dass es nicht zu einer Vollziehung durch die Kanzlei kam, die gelegentlich sonst einwandfreie Stücke mit unvollständigem Eschatokoll passieren ließ (zu fehlender Rekognitionszeile vgl. DD.27, 32, 71, 103, 104, 123, [137], 190, alle nur kopial überliefert, und das originale D.264; zu fehlender Signumzeile vgl. die zumeist im Original erhaltenen DD.†57, 211, 219, 224, 252). – Dagegen, dass jemals ein vollgültiges besiegeltes Diplom existierte, spricht aber namentlich die vollständige Vernachlässigung des Stückes in den Augsburger Kopialbüchern (vgl. noch weiter unten).

Ein letztes Problem bietet die nur aus kal. mit folgender Lücke bestehende Tagesangabe in der Datierung (s. Anm. b’); dass damit eine für den Monatsnamen gelassene Lücke der Vorlage, ob nun Original oder Konzept, übernommen wäre, scheint ausgeschlossen; denn wenn deren Schreiber den Monatsersten (kal.) anzugeben imstande war, dann muss ihm ja auch der Monatsname selbst bekannt gewesen sein; die einfachste Erklärung ist daher, dass der Name wegen Beschädigung nicht mehr lesbar war. Sicher ist aufgrund der Angabe des Ausstellortes jedenfalls, dass D.47 auf dem für Ende Januar 1110 belegten Regensburger Reichstag (s. Meyer von Knonau, Jahrb. 6,114; Stüllein, Itinerar 44f.) der Kanzlei vorgelegt werden sollte und demnach, wie schon bisher in der Literatur geschehen, auf den I. Februar zu datieren ist (Gernandt, Romfahrt 9f. datiert versehentlich auf den 1. Januar), folglich der verlorene Monatsname marcii gelautet haben wird.

Auf das Deperditum von 1021 geht aber nun mit Sicherheit auch die konkrete Formulierung in pago Tǒnegǒwe, in comitatu Adalberti comitis zurück. Zwar zitiert Tyroller, Genealogie Taf. 17 no 17 unser D.47 als Beleg für den Grafen Adalbert I.(II.) von Windberg(-Bogen) (†1146; zu ihm s. D.12), doch ist dieser sonst nie als Donaugau-Graf nachweisbar. – Gegen die Annahme einer Übernahme der Formulierung aus dem Deperditum scheint zwar der anderslautende Titel in der Parallelstelle des sonst am nächsten stehenden DH.II.442 zu sprechen: in pago Tunecgouue in comitatu Adalberti marchionis (s. Anm. f), doch ist dies eine Spiegelung der Doppelfunktion des Adalbert von 1021: Der Babenberger Adalbert (†1055), Sohn des Markgrafen Liutpold I. der bayerischen Ostmark (†994), hatte zunächst wie schon der Vater die Grafschaft im (unteren/östlichen) Donaugau inne und trat nach dem Tode seines älteren Bruders Heinrich I. (†1018), unter Beibehaltung der Donaugau-Grafschaft, zusätzlich die Nachfolge in der Markgrafschaft an (vgl. Lechner, Die Babenberger 65). Bei den nach Antritt der Markgrafschaft zu verzeichnenden insgesamt 5 Nennungen Adalberts in Diplomen Heinrichs II. aus den Jahren 1019–1021 (außer D.442 noch DD.404, 408, 431, 459) wechselt demzufolge die Titulatur zwischen marchio und comes, wobei in den auf Besitzungen in Niederösterreich bezüglichen Diplomen der marchio-Titel bevorzugt ist (D.404 von 1019 April 7: in marca et comitatu Adalberti marchionis; D.431 von 1020 Mai 29: in marchia Adalberti marchionis); erhellend ist die Formulierung in dem ebenfalls niederösterreichischen Besitz betreffenden D.459 von 1021 Nov. 14: in marchia Adalberti comitis! Absolute Übereinstimmung mit D.47 begegnet in D.408 von 1019 Mai 10: in pago Tuonocgovve dicto et in comitatu Adalberti comitis (das Adalberti in dem von DH.II.197 als Vorurkunde abhängigen Text in Lücke nachgetragen).

In den Diplomen Konrads II. und Heinrichs III., in denen für den Babenberger Adalbert erklärlicherweise durchwegs nur noch der marchio-Titel verwendet ist (allein DH.III.118 spricht von in comitatu Adalberti comitis et marchionis), überwiegt die Gebietsbezeichnung in comitatu (DD.Ko.II.33, 47, 195, 211; DDH.II.25 [in comitatibus!], 30 [= Wiederholung des DKo.II.195], 118, 230, 231, 237, 276), nur in DKo.II.197 begegnet noch einmal die doppelte Gebietsbezeichnung in marchia et comitatu marchionis Adalberti (wie in DH.II.404) und in DKo.II.221 die alleinige Angabe in marchia Adalberti; zu DKo.II.195 für Freising vgl. in anderem Zusammenhang Hageneder in Festschr. Reindel 1995,229ff., bes. 237 u. 242. – Jedenfalls ist D.47 als Beleg für den Windberger (Bogener) Grafen Adalbert des 12. Jh. zu streichen.

Andererseits zwingt die sklavische Abhängigkeit des D.47 von dem Deperditum des Jahres 1021 in den durch die Parallelen mit DDH.II.441–443 überprüfbaren Partien zu der Annahme, dass auch die individuellen Angaben über die Schenkung der curtis Straubing, des wichtigsten Augsburger Besitzes im Donaugau, durch Heinrichs II. Bruder Bruno aus dem Deperditum übernommen wurden; das erklärt auch die größte textliche Nähe gerade zu DH.II.442, mit dem Heinrich II., wie mit dem Augsburger Deperditum, die Schenkung eines Verwandten bestätigte, nämlich der curtis Aiterhofen an St. Emmeram durch seinen Großvater, Herzog Heinrich I. (avus noster piae recordationis dux Heinricus; die entsprechende Formulierung des Deperditums wird gelautet haben: frater noster pie recordationis Bruno episcopus, s. Anm. h).

Dies besagt schließlich, dass es sich bei den Vorgängen des Jahres 1029 lediglich um die mit Zustimmung (s. das affirmante der Aufzeichnung) seines Neffen, Konrads II., erfolgte Erneuerung einer von Bruno bereits früher (vgl. Anm. m mit antea) – möglicherweise sogar schon vor der Bestätigung des Jahres 1021 durch Heinrich II., spätestens aber im Jahre 1021 selbst – auf Todfall getätigten, wohl schon damals mit der Bestellung eines Salmannes verbundenen Verfügung über Straubing zugunsten Augsburgs gehandelt hat.

Wenn nun das Domkapitel im Jahre 1110 um eine einfache Erneuerung der früheren Bestätigung durch Heinrich II. (und Konrad II.) nachsuchte, konnte es eigentlich auf keine Schwierigkeiten stoßen, es sei denn, die Kanzlei hätte bei genauer Prüfung am konkreten Inhalt des eingereichten Entwurfs Anstoß genommen, weil ihr Abweichungen gegenüber dem als Vorurkunde vorgelegten Original des Deperditums Heinrichs II. aufgefallen und als inakzeptabel erschienen wären: Sicher nicht im Deperditum enthalten war der stilistisch unpassend, aber zugleich geschickt versteckt, in die auf die curtis als Objekt bezügliche Verbenreihe largimur, concedimus … eingeschobene Passus et omnia antiqua iura illis restauramus; offen bleibt jedoch, ob es dieser Einschub war, an dem die Kanzlei Anstoß nehmen konnte, oder etwa die Einfügung des advocatus in der Verbotsformel oder auch Erweiterungen in der Pertinenzliste, von denen jede einzelne auf ihre Berechtigung hin zu überprüfen wäre (zu theloneum s. Anm. p), und insbesondere die, wiederum in stilistischer Härte die serielle Aufzählung von ablat. Begriffen vor dem abschließenden cęterisque unterbrechende Bestimmung über den Heimfall der Güter und Lehen erbenloser ministeriales Bedenken erwecken kann. Auszuschließen ist wohl, dass etwa B. Hermann angesichts der Vorgeschichte, der im Text selbst genannten querele, gegen seine Nennung als Intervenient, an der das Domkapitel interessiert gewesen sein wird, Widerspruch eingelegt und damit die Ausfertigung verhindert hätte. – Zu Straubing, das wie Aiterhofen ehemaliges Königs-/Herzogsgut war (s. D.47: ex propria hereditate; DH.II.442: nostri iuris), vgl. Freundorfer, Hist. Atlas Straubing 11ff.

In nomine sanctę et individuę trinitatis. Heinricus divina favente clementia rex. Regalem nostri nominis excellentiam hoc scimus exigere, immo ad statum regni et ad salutem animę nostrę multum proficere, quosque divini servitii amatores, ut sine querela in dei persistant laude, liberalitatis nostrę sustentaculo confortare, maxime autem eos, quorum laboris devotio divino pre cęteris invigilat obsequio. Proinde noverit omnium Christi nostrique fidelium universitas, qualiter nos divinę remunerationis spe incitati, interventu etiam H. venerabilis episcopi necnon assiduis canonicorum querelis commoniti, Augustensi ęcclesię in honorem sanctissimę dei genitricis constructę quandam curtem Strubingam dictam, in pago Tǒnegǒwe, in comitatu Adalberti comitis sitam, quam pię recordationis Bruno episcopus, frater videlicet divę memorię secundi Heinrici imperatoris, ad supplenda et augenda canonicorum cottidiana stipendia ex propria hereditate eidem ęcclesię contulit, cum omnibus appendiciis, villis scilicet, areis, agris, vineis, pratis, pascuis, aquis aquarumve decursibus, vado, theloneo, mercato, molendinis, piscationibus, exitibus et reditibus, quesitis et inquirendis, silvis, venationibus, familiis utriusque sexus, cum beneficiis et prediis ministerialium, si qua legitimo vacarent herede, cęterisque, quę quolibet modo dici aut scribi possunt, utilitatibus ad eandem curtem iure et legaliter pertinentibus per hanc regalem paginam canonicis in proprium largimur et omnia antiqua iura illis restauramus, concedimus ac perpetualiter confirmamus, ea videlicet ratione, ut nec episcopus eiusdem loci nec advocatus nullaque ęcclesiastica vel iudiciaria potestas aliquam habeat potestatem prenominatam curtem ęcclesię prefatę auferre vel usibus fratrum ibidem sub canonica institutione deo servientium abalienare, sed predicti canonici Augustenses eorumque successores liberam exinde habeant potestatem, quicquid eis placuerit, faciendi [ad utilitatem] tantummodo fratrum ibidem deo sanctęque Marię famulantium, omnium hominum contradictione remota. Et ut hęc nostrę largitionis, concessionis et confirmationis auctoritas stabilis et inconvulsa omni permaneat ęvo, hoc preceptum inde [conscriptum propria manu corroborantes sigilli nostri impressione iussimus insigniri].

Signum domni Heinrici quinti invictissimi regis.

Data kal., indictione IIIa, anno dominicę incarnationis millesimo CX, anno vero [domni] Heinrici quinti regnantis V; actum Ratispone; feliciter amen.