Die Urkunden Heinrichs V. und der Königin Mathilde
<<*337.>>

Unsicher.

Heinrich agiert für das Kloster Michelfeld.

(1119?).

Vorbemerkung Thiel, Stand: 2010

In der gefälschten Gründungsurkunde B. Ottos von Bamberg für Kl. Michelfeld von 1119 Mai 6 (Or. im Staatsarchiv zu Amberg KU Michelfeld 1; Drucke: Ussermann, Germ. sacra 3, Cod. prob. 67 no 70; Mon. Boica 25,545 no 233) heißt es in der ohne Zeilenwechsel an die Zeugenliste anschließenden Korroboratio: Igitur ut hec et alia, quę ipsi monasterio vel per nos collata sunt vel postmodum a fidelibus Christi conferenda erunt, tam apostolica quam regia [erg.: auctoritate], tum [Uss.: apostolico quam regio cum] privilegio per nostram sollertiam dato rata sint, et ut, si quis eorum iniusta usurpatione quicquam ecclesie surripuerit vel privilegia inmutaverit, ęterno anathemate percuciatur et maiestatis reus habeatur, sigilli nostri impressione hanc cartam de his omnibus conscriptam signamus …

Nach Ziegler in AfD 28,116ff. wurde die inhaltlich unverdächtige Urkunde auf der Grundlage einer echten, womöglich von dem bischöflichen Notar O I A (zu dessen Schriftmerkmalen vgl. a.a.O. 64ff.) geschriebenen Urkunde gegen Ende des 12. Jh. gefälscht. Aus der verunglückten Formulierung (so fehlt z.B. ein Rückbezug für das eorum) kann kaum, wie es Ussermanns “Emendation” unterstellen möchte, auf die Existenz einer Papst- und Kaiserurkunde (regia!) geschlossen werden, die beide ja dann vor der Bischofsurkunde hätten ausgestellt sein müssen, von denen sich auch keine Spur erhalten hat; der Sicherung diente nach eigener Aussage der Urkunde nur das privilegium per nostram sollertiam datum, für das allenfalls, wenn man der Urkunde (mit unserer Ergänzung) in dieser Hinsicht glauben kann, vorab die päpstliche und kaiserliche Zustimmung erwirkt worden wäre.