Die Urkunden Heinrichs V. und der Königin Mathilde
<<†286.>>

Unecht.

Heinrich bestätigt dem Kloster Klingenmünster einzelne Rechtsverleihungen seiner Vorgänger, erweitert um Bestimmungen über die Stellung des Abtes, der klösterlichen Beamten und des Vogtes, über das Burgrecht, das Hauptrecht, die Lehenvergabe, die Ministerialen und die ministerialischen Bediensteten sowie die Koppelweide.

Regensburg, 1111 (Juli).

Vorbemerkung Thiel, Stand: 2010

Notariell beglaubigtes Transsumpt des Offizials des Speyerer Dompropstes von 1499 Februar 16, Klingenmünsterer Urkunden no 18 im Staatsarchiv zu Speyer (B). – Kopialbuch von Klingenmünster aus dem Anfang des 16. Jh. f. 18r–20r ebenda (alte Signatur F 1 no 26), im 2. Weltkrieg verbrannt.

Ungedruckt. – Stumpf Reg. –.

Mayer, der in seiner Untersuchung der älteren Urkunden des Klosters Klingenmünster in MÖIG 47,137ff. erstmals auf D. †286 aufmerksam gemacht hat, nennt als Überlieferung nur das verlorene Kopialbuch des 16. Jh. (a.a.O. 138 u. 168 Anm. 1 mit der Angabe fol. 18a bis 20a); innerhalb der nur vier von ihm a.a.O. 168f. gebotenen kurzen wörtlichen Zitate findet sich eine (auf das Kopialbuch zurückgehende?) Abweichung von B (s. Anm. r’).

Decker in Archiv f. mittelrhein. Kirchengesch. 2,65 kannte sowohl das Kopialbuch (Seitenangabe: fol. 18ff.) als auch die Abschrift B, die er, ohne dies näher zu begründen, als “leider nicht lückenfrei” bezeichnet; es muss ungeklärt bleiben, ob die Behauptung der Lückenhaftigkeit von B auf einem von Decker vorgenommenen genauen Vergleich mit dem Kopialbuch beruht (gegen Genauigkeit spricht Anm. ff’!), in dem dann die Lücken nicht bestanden hätten, oder sich auf die – mit Sicherheit nicht dem Notar von 1499 anzulastende – stellenweise anakoluthische Formulierung des (durch B) überlieferten Textes bezieht, in welchem Falle die Lückenhaftigkeit von B zu Unrecht behauptet wäre; die wenigen wörtlichen Zitate, die Decker (a.a.O. 65 u. 66) anscheinend auf der Grundlage der Lesungen des Kopialbuches bietet (vgl. Anm. f”, s.a. Anm. d’), helfen in der Frage nicht weiter.

D. †286 gehört zu einer großen Gruppe gefälschter Herrscher- und Mainzer Erzbischofsurkunden für Klingenmünster (s. Liste, unter Einschluss der echten DDL.D.55 u. H.IV.326, bei Mayer a.a.O. 138), die nach Mayers Zusammenfassung seiner Einzeluntersuchungen (a.a.O. 173ff.) alle ungefähr gleichzeitig zu Anfang des 13. Jh., entweder durch ein und denselben Fälscher oder in der gleichen Fälscherwerkstatt entstanden wären; zur Datierung des DMerov. †53 vgl. Anm. 5. – In den Beginn des 13. Jh. hatte etwa gleichzeitig mit Mayer auch Stimming die gefälschten Urkunden auf den Namen EB. Adalberts I. datiert (vgl. Vorbemerkung zu Mainzer UB no †463 u. †606), zur Datierung ins 13. Jh. vgl. auch DDL.D. Berichtigungen S. 433 und Vorbemerkung zu DH.IV. †439; in Vorbemerkung zu DH.IV.326 ist lediglich für das DH.II. †533 die Datierung Mayers in das 13. Jh. zugunsten der Datierung Bresslaus in das 11. Jh. zurückgewiesen.

Mag auch die Zuweisung aller Fälschungen ins 13. Jh. durch Mayer, der zu einseitig eine gegen den Speyerer Bischof gerichtete Tendenz als Fälschungsmotiv ansah (a.a.O. 142 u. 180), in weiteren Einzelfällen – jedoch keinesfalls für das offenbar zu den jüngsten Fälschungen zählende D. †286 (zum Verhältnis zu VL.I vgl. weiter unten) – zu modifizieren sein (vgl. Engels, Palatia Sacra 1.3,116 Anm. 6 und 119 Anm. 25 u. 26 mit Hinweis auf nicht einheitliche Fälschungszwecke, s.a. 123 Anm. 56 und 125 mit Anm. 70), so ist doch die spätere Neubewertung Deckers a.a.O. 53ff. als im Wesentlichen verfehlt einzuschätzen, der bei seiner Annahme mehrerer zeitlich versetzter Fälschungsaktionen die meisten Fälschungen am Ende des 11. Jh. ansiedeln möchte und sogar die gefälschten Adalbert-Urkunden als echt zu verteidigen versucht; in den Besprechungen der Arbeit Deckers von Büttner in Hist. Jahrb. 70,472ff. und von Mayer in Hist. Zs. 174,695ff. sind deren Mängel nicht grundlegend und nur partiell korrigiert, jedoch ist von beiden insbesondere der Rettungsversuch für die Adalbert-Urkunden durch den Hinweis auf ihre Besiegelung mit Hängesiegel verworfen.

Mit einem Hängesiegel war aber nun, nach der ausführlichen Beschreibung des verlorenen Originals im Vorspann von B (spricht von Heinricus quartus imp. als Aussteller), auch D. †286 versehen gewesen (sigillo maiestatis … filis sericeis … appendente), und zwar vermutlich mit einem nach unbekanntem Vorbild gefälschten Siegel, da gesagt ist, dass der thronende Herrscher barhäuptig dargestellt war (absque tamen imperiali dyademate seu corona, que saltem videri seu discerni posset, sed detecti et nudi capitis); die Legende (circumferencia) des durch senkrechten Riss beschädigten Siegels war teilweise abgebrochen und der Rest unleserlich; für den 45 Zeilen umfassenden Text war übrigens ein Perg.-Blatt mit extremem Hochformat verwendet worden (h: 3 palme † 3 digiti, br: 1,5 palme).

Die Zugehörigkeit des schon aufgrund dieser Beschreibung eindeutig unechten D. †286 zu der Fälschungsgruppe des 13. Jh. erhellt einerseits u.a. aus der dortigen Vorliebe für die in unserem Text besonders exzessive Verwendung von Bibelzitaten (s. Mayer a.a.O. 177) sowie aus der dort häufig anzutreffenden Benützung der Weltchronik des 1082 in Mainz gestorbenen Marianus Scottus (s. dazu Anm. 11; vgl. Mayer a.a.O. 150, 152, 163, 169 u. 177, ferner Vorbemerkungen zu DDL.D. †176, H.I. †42 u. H.IV. †439). Vor allem aber bestehen an vielen Stellen textliche Anklänge an fast die gesamte Reihe der Fälschungen; deren Kennzeichnung durch Petitsatz und die Verwendung von VL.-Siglen soll nicht notwendigerweise besagen, dass D. †286 an den betreffenden Stellen die anderen Fälschungen als direkte Vorlagen benützte, angesichts der oft vagen Form der Übereinstimmungen, die auch nie größere und unveränderte Passagen betreffen, lassen sich diese ebensogut aus gleichzeitiger Entstehung durch denselben Fälscher oder in derselben Fälscherwerkstatt erklären.

In chronologischer Folge der Daten geht es um folgende Texte: DH.I. †42 von 931 (= VL.I), das undatierte DH.II. †533 (= VL.V), DH.IV. †439 von 1094 (= VL.II), die Urkunden EB. Adalberts von 1115 Mai 15 (Mainzer UB no †462 u. †463 = VLL.III u. IV) und von 1136 April 3 (ebenda no †606 = VL.VI). – Ein Einfluss des DF.I.961 von 1187 für Weißenburg (St. 4479), wie ihn Mayer (a.a.O. 168f.) vermutete, ist nicht feststellbar (die Erwähnung der propinqui in dem dortigen Passus über das ius laris/herdrecht, S. 236 Z. 18, genügt nicht als Parallele zu der hiesigen Bestimmung über das capitale ius/haubtrecht von Z. ■f.). Gleiches gilt für die von Mayer (a.a.O. 151) behauptete Verwandtschaft zu dem gefälschten D. Ludwigs d. Frommen von angeblich 828 (BM 2852; Grandidier, Hist. eccl. d’Alsace 2,96 no 446); dessen einzige wirkliche (s. noch Anm. e) Gemeinsamkeit mit D. †286 ist die anachronistische, erst seit Barbarossa häufiger (nicht z.B. in DF.I.961) begegnende Erweiterung der Kaiser-Intitulatio um et semper augustus (im Ludwig-Diplom sogar in Verbindung mit vorangehendem Romanorum rex). Inhaltliche Parallelen bestehen, jeweils in ganz geringem Umfang, vor allem zu VLL.II.III. Die hiesige große Erweiterung der Liste der administratores des Abtes (Z. ■f.) gegenüber VL.I, wo die nach Mayer (a.a.O. 152) vor dem Ende des 12. Jh. unmögliche Aufzählung der 4 Hofämter (s. Anm. u’) mit dem undeterminierten et quantos de ministerialibus voluerit habere suo servicio abgeschlossen ist, spricht für genetische Präzedenz von VL.I (vgl. weiter oben). – Unklar ist, ob die Erwähnung der “Jurisdiktion” des Maguntinus und des Spirensis über den Abt (Z. ■) auf VL.IV zurückgeht, wo festgelegt ist, dass der neugewählte Abt des von Dagobert der Mainzer Kirche unterstellten Klosters (vgl. dazu DH.IV.326) vom Mainzer EB. die Investitur und vom Speyerer B. die Weihe erhalten solle; unrichtig ist demnach jedenfalls die Festellung Deckers (a.a.O. 66f.), in D. †286 sei “von Rechten des Erzbischofs von Mainz nicht mehr die Rede”.

D. †286 weist zwei zentrale Erweiterungen gegenüber den anderen Fälschungen auf, in denen auch der Fälschungszweck zu suchen ist: Einerseits, im Anschluss an eine erste Korroboratio, der “Preis” des Klosters ab Enimvero (S. ■ Z. ■ff.) mit dem Hinweis auf die spätere Erhebung einiger Äbte zu Bischöfen und das von diesen angeblich beim Papst für die Äbte erwirkte Recht des Gebrauchs von Inful und Ring, wozu offensichtlich der anders formulierte Einschub zwischen Korroboratio und Datierung von VL.II (S. 589 Z. 34–40) den partiellen Anstoß lieferte, vgl. Anm. w/x und 9. – Das anschließende “Weistum” (vgl. Decker a.a.O. 66), das wir der besseren Übersichtlichkeit wegen mittels arabischer Ziffern in Paragraphen gegliedert haben, spiegelt zweifellos die zum Zeitpunkt der Fälschung zu Beginn des 13. Jh. geltenden innerklösterlichen Rechtsverhältnisse.

Der Text, in den nur in den §§ 1–4, 6 und 7 punktuelle Anspielungen auf VLL.I–III eingebaut sind (auf VL.I nur in § 7), erweckt durch seine nicht ganz systematische Gliederung den Eindruck, dass er erst für D. †286 zusammengestellt worden war: § 6 mit seiner Regelung der Bestrafung eines excessus (zu diesem Terminus s. Z. ■) wäre besser hinter § 2 plaziert, der seinerseits doch recht Heterogenes zusammenfasst; in § 7 sind die Bestimmungen über die ministeriales und die aus deren Kreis genommenen ministrantes/administratores des Abtes etwas gewaltsam zusammengefasst, überdies ist hier nochmals von den eigentlich in § 5 abgehandelten Lehen die Rede; ein regelrechter redaktioneller Fehler ist die Eröffnung des § 2 mit dem eigentlich, wie das jeweilige hec … am Schluss der §§ 1, 2 und 5, rückverweisenden Hactenus. – Für die Lokalisierung der in § 8 über die copularis pascua genannten Gelände- und Ortsnamen fehlen bisher anscheinend Untersuchungen durch die lokale Forschung. Das Falsum könnte durch seine Datierung in das Jahr 1111 und mit der Angabe Regensburgs als Handlungsort den Eindruck erwecken, es liege ein in zeitlicher Nähe zu D.86 von 1111 Juli 4 ausgestelltes echtes D. Heinrichs V. zugrunde; da keine chronikalische Quelle bekannt ist, aus welcher der Fälscher die Nachricht über den Regensburger Aufenthalt gewonnen haben könnte, lässt sich dies nicht villständig ausschließen, zumal ja Abt Stephan wegen seiner offensichtlichen Nähe zu Heinrich (vgl. Anm. 7) leicht ein Diplom erworben haben könnte.

Zur Einreihung des D. †286 unter die Totalfälschungen veranlasst uns jedoch der Befund, dass der überlieferte Text vor allem formularmäßig nicht die geringste Spur des Deperditums bewahrt haben würde, was man selbst für den Fall erwarten müsste. dass es sich um eine Empfängerausfertigung gehandelt hätte: Im Eschatokoll wäre zwar das Fehlen von Signum- und Rekognitionszeile noch hinnehmbar, doch bleibt ganz unerfindlich, warum die kanzleigemäße Formulierung der Datierung durch eine an der Privaturkunde orientierte ersetzt und sogar auf eine Erwähnung des Herrschers verzichtet worden sein sollte. Das geschwätzige und in seiner grammatischen Konstruktion verfehlte Protokoll, in dem die in singulärer Weise erweiterte Invokatio, die Intitulatio, die Devotionsformel sowie die Publikatio/Inskriptio unentwirrbar ineinander verwoben sind, ist ohne jedes Beispiel (das ego neben dem sonstigen Ausstelier-Plural ist wohl aus VL.III entlehnt, s. Anm. f”). Es ist jedenfalls nicht nachvollziehbar, wieso der Fälscher jede Orientierung an einem echten Muster unterlassen haben sollte.

Die Zweifel an der Existenz eines echten Originals, die zugestandenermaßen keine letzte Sicherheit beanspruchen können, finden womöglich ihre stärkste Stütze darin, dass auch für das am verlorenen Original befindliche gefälschte Siegel offensichtlich keines der bekannten Siegel Heinrichs V. die Verlage geliefert hatte (vgl. oben). Auf ein echtes Deperditum könnten übrigens auch zwei anachronistische Angaben nicht zurückgehen: Einerseits die auch in VLL.III.IV.VI verwendete Bezeichnung EB. Adalberts I. als päpstlicher Legat, als was er erst seit 1118 fungierte (vgl. Hausmann, Reichskanzlei 34), anderereits der nur für Verstorbene passende, auch in VL.III verwendete Zusatz pie memotie zum Namen des als Petent fungierenden Abtes Stephan (s. Decker a.a.O. 65).

In nomine sancte et individue trinitatis, que creatrix et gubernatrix omnium est cuius providencia ac pietatis clemencia ego Heinricus Romanorum imperator et semper augustus universis principibus tam spiritualibus quam secularibus ac in commune omnibus iugum domini portantibus, cuius iugum suave, cuius honus leve omnibus in commune meritis felicibus bonis inhesuros perhemnibus. Antecessores nostri imperatores et augusti orthodoxi et katholici decorem domus domini diligebant et eum, per quem et in quo regnabant, cuius vivere et regnare est, dignis laudibus hic in terris extollebant hedificando et construendo tam decora fundamenta, que non movent, ymmo fovent ventus, flumen, pluvia, fluminis enim impetus letificat civitatem domini. Igitur, quoniam omnis potestas a domino deo est et cum illo fuit semper talis ac tante beate memorie viros erga deum et homines nunc et in futuro commendandos illorum vicem gerentes intuendo illum, cuius virtute letabitur rex, per omnia dignum duximus venerari eorumque dicta ac gesta per omnia confirmari. Obtentu itaque et rogatu pie memorie Stephani venerandi ac venerabilis abbatis Clingensium necnon proprio arbitrio volentique animo eandem ecclesiam a piissimo imperatore Dagieberto aliisque successoribus suis honorificencia regali venustatam legibus ac iudiciis nostrarum litterarum confirmacione maluimus ccrroborare, quia, sicut nostra decreta inconvulsa manere volumus, sic consequenter: predecessorum nostrorum augustalia scilicet instituta illibata semper esse satagimus. Hic enim pius abbas tante virtutis ac industrie erat, ut quatuor abbacias digne et laudabiliter gubernaret, quapropter regni tocius principibus sic acceptabilis erat, ut eius animo libenter annuerent et queque ab eis quam citissime impetraret. Huius, ut diximus, precibus annuentes, ymmo toto mentis affectu obsecundantes privilegia antiqua, inveterata iura per antecessores nostros Clingensi monasterio tradita placuit renovare nostrisque litteris renovata posterum perdurare. Enim vero hec ecclesia, prout ad nos fama mana[vit], bonus odor deo semper fuit, imbique abbates aliquos omni religione preditos in episcopatus gradum novimus esse promotos, qui talentum dominicum bene partiti gaudium intravere domini sui. Ex hiis autem episcopi facti, ut eorum memoria eterna in Clingensi floreret ecclesia, apostolica manu hoc obtinuere, ut, sicut ipsi infulati, sic eorum successores abbates videlict infulam portare ac divina festivis diebus infula et annulo insigniti celebrare. – [1] Abbas eciam eiusdem loci tam secularia quam spiritualia iura arbitrali manu sine omni impedimento debet iudicare et abbaciam sibi commissam interius exteriusque sagaciter indagare; hec de abbate. – [2] Hactenus de iudiciis et legibus commemorate ac sepius commemorande Clingensium ecclesie: Dominicalis villicus, qui et vicedominus dicitur, tria placita in anno debet habere, ad que tam homines inscripte ecclesie quam eius hereditarii possessores omnes in unum debent venire et de placito tractare. Denique, si quid infra sex illas ebdomadas vocacionis delinquencium excessum fuerit, vicedominus emendet et iudicet, nec super hoc ullus alius iudicare debet; quicquid autem reliquo anni spacio commissum fuerit, in dicione abbatis nullo interveniente positum sit. Quodsi forte eius iudicio aliquis repugnaverit, advocatum super hoc vocare debet et per eum sibi resistentes iudicialiter examinet. Si autem in hominibus isdem vicedominus peticionem voluerit habere tempore messis vel vindemie, voluntarie conferunt quod volunt, coacti nichil dabunt. Abbas cum villicum ponit, villicus ille vicedomino quinque solidos dabit. Summis festivitatibus vicedominus abbati fercula imponat omnique anno tria talenta de tribus placitis super advocato reddat. Ius et iudicium in die palmarum suum erit, et in invencione sancte crucis et in festo beati Michaelis omnes villici abbatis infra quatuordecim dies placitum habeant et ab omni advocato liberi maneant; hec de villicis, de placitis et excessibus. – [3] De urbano opere: Feria secunda penthecosten homines prefati loci eiusque hereditarii possessores nullo excepto nisi villa Giechlingen cum plaustris et iumentis conveniant, ut cementum murum civitatis reparandum tribus diebus conficiant. – [4] De capitali iure: Capitale ius, quod nos dicimus haubtrecht, abbas accipiat, idest optimum iumentorum eius, cum aliquis suorum hominum fuerit mortuus; quodsi propinqui vel cognati illius mortui occasionem subtrahendi quesierint dixerintque illa vel illa viva voce sibi data – cum testibus et sacramento, sanctorum reliquiis, aqua iudiciali quesitis –, obtinebunt manu septima. – [5] De feodis: Qui feodum liberum cum iusticia ministerialium idem duobus sibi adhibitis iureiurando cupit obtinere, abbas autem non concedens, cum duobus suis hominibus ipse super sacrosancto, testes vero reliquiis sanctorum iurando non sic esse voluerit confirmare, sacramentum abbatis debet prevalere. Expurgacionem quoque nullo iudice coram posito abbas habeat, imperatore excepto vel Maguntino vel Spirensium episcopo; hec de feodis liberum (!) vel ministerialium. – [6] Si infra murum quis quem vulneraverit, triginta solidos abbati reddat, mortuo occiso quadraginta solvat. Si quemquam de quoquam abbas inculpaverit, nonnisi iudiciali ferro se expurgare poterit. – [7] De ministerialibus et ministrantibus: Ministeriali defuncto palafridum eius abbas accipiat; si tante penurie, quod habere non poterit, rebus aliis serviat, unde iusticiam ministerialium habeat. Feodum valens solidum aliquis habens isque defunctus, si filius eius habere querit, ita tamen, ut consocialis sit, abbati talentum persolvat; si plus valet, prout abbatis gracia indulserit, accipiat. Si suorum hominum aliquem abbas in ministerium sumpserit, anno illo bene ministrans in ministeriali iusticia abbatis indulgencia denuo manebit. Administratores vero domini abbatis – pincerna, dapifer, marschalcus, tres coci, dominorum balneator, duo vestimenta fratrum reficientes, carpentarius, cementarius, suus eciam dispensator – hii omnes dignis beneficiis inbeneficiati et iusticie ministerialium sunt determinati. – [8] De copulari pascua: Copularis pascua prima in Clingien incipit in Meisenthall et finit in ponte Regehesigien; secunda a Croffmulen usque in Hambach; tercia a Banbrucken et finit in Horbach; quarta a Sigieboltheswylre usque Bylstein; quinta a Troneswylre finiens in Vntherna[ch’. – T]alibus ergo legibus ac iudiciis singularibus Clingensium ecclesiam per omnia commendandam a piissimis imperatoribus decoratam et ornatam auctoritate domini apostolici Pascalis, qui centesimus q[uinqua]gesimus post beatum Petrum, et Adelberti Moguntini archiepiscopi, Romane sedis legati, nostri privilegii inscriptione singulari voluimus renovare et confirmare et per eum et in eo, qui iudicium regi dat et [iusticiam su]am filio regis, ab omni incursione inimicorum liberaliter perseverare. Si autem filii vel membra diaboli huius ecclesie iusticiam impugnaverint vel vi infregerint, quod absit, vasa dico iniquitatis bell[ancia, m]aledicatur furor eorum, quia pertinax est, et indignacio, quoniam iniusta, dimergantur in profundum maris et in abisso inferior(e) deorsum nec recipiat eos celum sursum, com[me]moracio eorum cum [Dathan] et Abiron nec appareant in die iudicii, sed a sinistris cum apostaticis sint eternaliter damnati, ubi vermis eorum non moritur nec ignis extinguetur. Amen.

Acta sunt hec anno dominice incarnationis millesimo centesimo undecimo, indictione quarta, in Ratisponensi civitate, Adelberto Maguntine sedis archiepiscopo, apostolice sedis legato, Spirensi episcopo Brunone.