Die Urkunden Heinrichs V. und der Königin Mathilde

Abbildungsverzeichnis der europäischen Kaiser- und Königsurkunden

<<†262.>>

Unecht.

Heinrich nimmt das Kloster San Benedetto Po mit seinen Besitzungen in seinen Schutz und gewährt ihm die Immunität <vorbehaltlich einer anderen gerichtlichen Entscheidung>.

(Utrecht oder Maastricht?), 1123 November 16 (oder Dezember 17?) – Aachen.

Vorbemerkung Thiel, Stand: 2010

Angebliches Original (ca. 42/43 b : 56,5/59,5 h) aus dem ersten Drittel des 12. Jh. im Staatsarchiv zu Mailand (A); Rückvermerk des 12. Jh.: Preceptum domni Heinrici IIII. inp(er)aratoris[!] de omnibus rebus uius[!] monasterii; 13./14. Jh. (am unteren Rand köpflings, erinnert in der Plazierung an kuriale Prokuratorenvermerke): Thomas; Mitte des 15. Jh.: visum per electos iudices (vgl. D.78).

Faks.: Sickel, Mon. graphica Fasc. 3 Taf. 6.

Drucke aus A: Sickel, Texte der Mon. graphica 38. – Torelli, Reg. Mantov. 1,133 no 188 Auszug (beide mit Wiedergabe der Rota-Texte von Anm. an). – Rinaldi-Villani-Golinelli, CD Poliron. 316 no 107.

Reg.: Luchino, Cont. Matilda 73 c. 25. – Muratori, Ant. Ital. 5,1024. – Meiller in Österr. Notizenblatt 1,179 no 1 zu 1123 November 19. – Indices … Muratorii 37 no 798. – Torelli in Atti e memorie di Mantova N.S. 14–16,220. – Bacchini, Istoria del mon. di S. Benedetto di Polirone Lib. VI,47ff. – Stumpf Reg. 3195.

Die als solche schon von Sickel a.a.O bezeichnete Fälschung, die Bresslau in MIÖG 6,114 Anm. 4 gleichwohl als kanzleigemäß zu retten versuchte, ist von Pivec in MÖIG 51,28ff. eingehend untersucht. Demnach lag dem Fälscher zweifellos ein echtes Diplom vor, das auch sicher in Aachen ausgestellt wurde, wo Heinrich 1123 das Weihnachtsfest feierte (s. Stüllein, Itinerar 102); zum Tagesdatum vgl. weiter unten.

Das verlorene echte Original war vermutlich schon fertiggeschrieben nach Aachen mitgebracht worden, wo der Kanzleinotar Heinrich nur das seinem Diktat entsprechende Eschatokoll hinzugefügt hatte (vgl. Hausmann, Reichskanzlei 74 no 24), weshalb nur bei diesem auch der Versuch einer Nachahmung der Schrift des Notars festzustellen ist (s. Anm. ai; zum fehlerhaften Monogramm s. Anm. al); für die von Pivec a.a.O. 30 behauptete Schulgleichheit der Kontextschrift mit derjenigen von D.78 bestehen keine konkreten Anhaltspunkte, und die Schrift der ebenda zitierten Urkunde des Notars Adam von 1115 Juni 14 (Or. im Staatsarchiv zu Mailand) weist keinerlei Gemeinsamkeiten auf.

D.†262 ist weithin eine wörtliche Wiederholung des D.78 von 1111 (= VU.) und bildete später, in seiner schon verfälschten Gestalt, die Vorlage für das an zwei Stellen (S. 76 Z. 38–42 und S. 77 Z. 2–10; vgl. Anm. y’ und m”) erweiterte DLo.III.46 von 1132 Dezember 16 (B.-Petke Reg. 323 = NU.I) und für dessen bis auf den Zusatz von Anm. ah identische, von Lothar nach seiner Kaiserkrönung gewährte, nur ein gutes halbes Jahr jüngere Erneuerung durch das DLo.III.50 von 1133 Juli 19 (B.-Petke Reg. 357 = NU.II; Empfängerausfertigung); in DLo.III.46 hätten die Stellen von S. 76 Z. 38–40 und S. 77 Z. 6–10 fast vollständig durch Petitsatz gekennzeichnet werden müssen, da sie aus dem ein halbes Jahr älteren Privileg P. Innocenz II. von 1132 Juni 25 (JL 7574; It. pont. 7.1,335 no 25; Pflugk-Harttung, Acta 2,266 no 308) entnommen sind, das bei B.-Petke Reg. 323 als VU.II (neben D.†262 als VU.I) bezeichnet ist.

Die Fälschung, die sicherlich mit dem vom echten Original übertragenen Siegel versehen worden war (vgl. Anm. an; zum Siegel s. auch Anm. ah), weist hinsichtlich der äußeren Merkmale einige Abweichungen von der Normalform auf, wie sie sicher nicht dem verlorenen Original, das sich am Vorbild des D.78 orientiert haben wird, entsprochen haben, sondern erst dem Fälscher anzulasten sind: Dies gilt zunächst für die 1. Zeile, die ohne Chrismon eröffnet wird, die Elongata-Schreibung auf die beiden Namen beschränkt und die kanzleigemäße Devotionsformel durch dei gratia ersetzt; dies ist umso auffallender, als die Nachurkunden ein korrektes Protokoll aufweisen; augenscheinlich hatte der Fälscher schon bei der Lesung der Elongata Schwierigkeiten. Auf den Fälscher zurückzuführen ist insbesondere auch die blockartige Schreibung des ca. 5,5 cm vom unteren Rand abgerückten Eschatokolls (s. Anm. ai), wogegen der Notar Heinrich die Datumzeile immer, abgesetzt von den auch von ihm in der Regel wie hier ohne Elongata geschriebenen Unterfertigunszeilen, dicht an den unteren Rand setzte.

Das Auffälligste ist die vom verlorenen Siegel vollständig verdeckt gewesene Rota (s. Anm. ao). Während Bresslau a.a.O., wie die ganze Urkunde, konsequenterweise auch die Rota-Zeichnung dem Notar zusprechen wollte, kann gar nicht bezweifelt werden, dass es sich dabei um eine spielerische Zutat des Fälschers handelt, dem dafür, wie der in Anm. ao mitgeteilte Wortlaut der Devise (zu dieser vgl. Frenz, Papsturkunden 18) im Rotaring beweist, das dem D.78 als Vorurkunde dienende Privileg P. Paschals II. von 1105 die lediglich formale Anregung lieferte. – Seine eigene phantastische und vorbildlose Erfindung ist die textliche Füllung der Quadranten, die sogar zwei über den Text des D.†262 hinausgehende Informationen enthält, eine Erwähnung Mathildes, mit der nochmals den Fälscher verratenden Beigabe des Titels imp̄r (da dieselbe Abkürzung auch bei Henricvs, kaum als imperatrix aufzulösen), insbesondere aber eine Angabe des Handlungsortes (actum apud Traiectum). Da beide Angaben keine freie Erfindung des Fälschers sein können, sondern auf konkreter Kenntnis der tatsächlichen Vorgänge beruhen müssen (womöglich war er bei der Impetration des echten Diploms persönlich anwesend gewesen), muss er sein Elaborat zu einem sehr frühen Zeitpunkt gefertigt haben (vgl. noch weiter unten).

Die Actum-Angabe vermag außerdem Licht in das uns, nach dem letzten sicheren Datum des in Utrecht ausgestellten D.261 vom 2. August, sonst unbekannte Itinerar im Herst des Jahres 1123 (vgl. Stüllein a.a.O. 101f.) zu bringen. Meyer von Knonau, Jahrb. 7,251f. und Stüllein a.a.O. 101 (mit Konstruktion eines präsumptiven Itinerars; zu dem mit Ausrufezeichen versehenen angeblichen Itinerarort Boppard vgl. seine falschen Ausführungen zu D.†249 a.a.O. 100 Anm. 11/Schluss) behaupten, Heinrich sei von Utrecht aus an den Mittelrhein zurückgekehrt, wofür sie sich aber nur auf das Datum des falschen, angeblich am 1. September in Fulda ausgestellten D.†303 berufen können.

Beide Autoren verlegen dann noch in den Zeitraum nach dem vorgeblichen Fuldaer Aufenthalt (Stüllein: “Aus Fulda verlegte er die Hofhaltung an den Rhein”) auch einen Wormser Reichstag, auf dem Wiprecht von Groitzsch die durch den Tod des letzten Wettiners, des jungen Heinrich II. von Eilenburg – nach Cosmas lib. 3 c. 52 (MGH SS rer. Germ. N.S. 2,225) erst gegen Ende des Jahres 1123 (eodem vergente anno) gestorben! –, erledigten Reichslehen der Mark Meißen und der mit ihr vereinigten Niederlausitz erhalten habe (s.a. B.-Petke Reg. 78); zu den Auswirkungen der Belehnung Wiprechts vgl. u.a. Meyer von Knonau a.a.O. 253ff., Fenske, Adelsopposition 263 und B.-Petke a.a.O. Wann im zu Ende gehenden Jahr 1123 und wo diese Belehnung tatsächlich erfolgte, ist völlig ungewiss; auf die allein in den Pegauer Annalen (SS 16,253) enthaltene Nachricht über die curia Wormaciae indicata ist jedenfalls kein Verlass, zumal sie die Vorgänge in das Jahr 1117 verlegen!

Möglicherweise hat Heinrich im Sommer und Herbst des Jahres 1123 den Raum Niederlothringens überhaupt nicht verlassen: Es ist nun nicht völlig ausgeschlossen, dass er sich vor der Feier des Weihnachtsfestes schon einmal, zu dem in der Datierung angegebenen 16. November, in Aachen aufhielt (ein ununterbrochener dortiger Aufenthalt seit Mitte November ist höchst unwahrscheinlich); man könnte auch an einen der bei der Kalenden-Rechnung nicht seltenen Fehler denken, dass nämlich eigentlich der 17. Dezember (XVI. kal. ian.) gemeint wäre, was die Annahme eines anschließend bis über das Weihnachtsfest dauernden Aufenthaltes zuließe; unter Berücksichtigung der Rota-Information liegt aber die Annahme näher, dass sich das Tagesdatum nicht auf die Ausstellung in Aachen (um das Weihnachtsfest?) bezieht, sondern auf die apud Traiectum erfolgte Handlung. Ob mit Traiectum das von Aachen nicht weit entfernte Maastricht oder nicht doch eher Utrecht gemeint ist, muss offen bleiben.

Ficker, Beitr. 1,127 erwähnt unser D. (mit der irrtümlichen Bezeichnung St. 3192) nicht ganz zu Recht – da die Actum-Angabe der Rota-Inschrift nicht so gewertet werden kann, als sei sie Bestandteil der Datumzeile, – als Beispiel für “Doppeldatirung”. – Auch Meyer von Knonau a.a.O. 258 Anm. 43 erweckt den Eindruck, die Datumzeile enthalte die Actum-Angabe (“… gegeben: Actum apud Trajectum, datum Aquisgrani”); übrigens stammt das dort von ihm gebotene, angeblich aus D.†262 (Stumpf Reg. 3195) geschöpfte Textzitat in Wirklichkeit aus D.148 (Stumpf Reg. 3122); zur Richtigstellung vgl. Tellenbach in QFiAB 42/43,22 mit Anm. 29, der bei der zweimaligen Nennung von St. 3195 einmal die falsche Zahl 3185 verwendet; vgl. auch Vorbemerkung zu D.245.

Der ursprüngliche Inhalt des echten Diploms sowie Zweck und Zeitpunkt der Verfälschung lassen sich mit einiger Sicherheit aus den inhaltlichen Abweichungen gegenüber der VU. erschließen: Einerseits ist die im übrigen unveränderte Besitzliste erweitert um die erst nach 1111 durch Abt Hermann, den Nachfolger des in D.78 genannten Abtes Alberich, geschenkte Abtei Sancta Maria de Strata, die im Privileg P. Calixts II. von 1124 Juni 1 (JL 7157; It. pont. 7.1,334 no 21; CD Poliron. 318 no 108) bestätigt wird, aber in allen jüngeren Papst- und Kaiserurkunden wieder fehlt (s. Anm. 1). Andererseits sind alle Erwähnungen Clunys in der VU. durch andere Formulierungen ersetzt (s. Anm. b, l und q), und die darin zum Ausdruck kommenden Bestrebungen des Klosters nach Unabhängigkeit von Cluny werden unterstrichen durch den in der neuformulierten Verbotsformel ausgesprochenen Ausschluss aller fremden Rechte außer denen des Papstes und des Kaisers.

Pivec sieht nun in der Erweiterung der Besitzliste den Gegenstand des echten Diploms (a.a.O. 33 und 35), während er andererseits (a.a.O. 31ff.) in den gegen Cluny gerichteten Formulierungen das Motiv für die Fälschung sucht (wiederholt bei B.-Petke Reg. 323). Uns scheinen jedoch die Verhältnisse genau umgekehrt zu liegen: Die in scharfen Worten gehaltene, von Kehr auf 1125 datierte Littera P. Honorius’ II. an die Mönche von San Benedetto (It. pont. 7.1,335 no 23; Migne, PL 166,1229 no 10; fehlt in CD Poliron., vgl. Pivec a.a.O. 34) zielt gegen offenbar aktuelle Bestrebungen des Klosters, nach dem Tode des Abtes Hermann († 1124 Nov., s. D.177; sein Nachfolger Heinrich ist erstmals im November 1125 belegt, s. It. pont. a.a.O.) den neuen Abt ohne Mitwirkung Clunys zu wählen. – Es spricht also alles dafür, dass der damals vorliegende, dem D.†262 geopferte echte Text schon die neuen Bestimmungen enthielt und der Papst sich gezielt gegen den Versuch ihrer praktischen Umsetzung wandte; eine nachträgliche Verfälschung in diesem Sinne während der Regierung und unter Mitwirkung des Abtes Heinrich scheint ganz ausgeschlossen, da dieser gewiss im Einklang mit der Honorius-Littera von 1125 gewählt worden war und in bestem Einvernehmen mit P. Innocenz II. stand, wie die von diesem in den Jahren 1132–1138 zu seinen Gunsten ausgestellten insgesamt 7 Privilegien (It. pont. 7.1,335ff. no 25–31) bezeugen.

Dass das Kloster für diese gewichtigen Veränderungen eine Gesandtschaft auf den beschwerlichen Weg nach Deutschland schickte, ist jedenfalls viel erklärlicher, als wenn es nur um die Erweiterung der Besitzliste des D.78 um die Abtei Santa Maria gegangen wäre. – Die Aufnahme dieser Abtei, deren Besitz offensichtlich gefährdet erschien, wäre demnach das einzige Motiv für die Herstellung der die echte Vorlage sonst unverändert übernehmenden Verfälschung gewesen; da sie in den Nachurkunden keine Berücksichtigung mehr erfuhr (s. Anm. 1), ist die insoweit erfolglose Verfälschung wohl bald nach 1123, evtl. angeregt durch das Calixt-Privileg von 1124, nicht notwendigerweise erst nach Heinrichs Todesjahr 1125, jedenfalls einige Zeit vor 1132 erfolgt; die Nichtberücksichtigung im Innocenz-Privileg von 1132 sowie in den Lothar-Diplomen von 1132 und 1133 dokumentiert vermutlich den inzwischen eingetretenen Verlust der Abtei.

Eine zusätzliche Verfälschung erfuhr D.†262 durch den nachträglich an die Korroboratio angehängten Zusatz mit der in ihrem Sinn rätselhafen Vorbehaltsklausel. Da dieser Zusatz in NU.I noch fehlt, in NU.II jedoch, an derselben Stelle und in einem Zug mit dem ganzen Text eingetragen, geboten wird (s. Anm. ah; vgl. Pivec a.a.O. 33), müsste er, falls NU.II. darin von D.†262 abhängig ist, erst in dem halben Jahr zwischen Dezember 1132 und Juli 1133 zu Pergament gebracht worden sein; es ist aber auch nicht ausgeschlossen, dass er erst aus NU.II in unser D. übernommen wurde. – Der Zusatz fehlt auffälligerweise wieder in der – unter Weglassung der Besitzliste und gelegentlicher zusätzlicher Benützung des DLo.III.76 (B.-Petke Reg. 458) erfolgten – Erneuerung des D.†262 durch das DKo.III.54 von 1140 (= NU.III).

In nomine sanctę et individuę trinitatis. Henricus dei gratia quartus Romanorum imperator augustus Herimanno venerabili abbati sancti Benedicti iuxta Padum suisque successoribus regulariter in perpetuum substituendis. Sane credimus nos in huius vitę cursu feliciter imperare, si studuerimus circa dei ęcclesias opera pietatis exercere et ipsas earumque bona imperiali potentia a deo nobis concessa conservare atque defendere. Quapropter omnibus Christi nostrisque fidelibus tam futuris quam presentibus notum fieri volumus, qualiter nos omnipotentis dei causa et ob regni nostri stabilitatem et animę nostrę nostrorumque parentum perpetuam salutem, devota et exaudibili petitione fratrum sancti Benedicti, quorum fraternitatem diligimus et habemus, monasterium sancti Benedicti situm inter Padum et Larionem, abbatem et monachos, qui modo in eodem loco sunt vel post futuri per regularem conversationem, et omnia eius bona mobilia et immobilia: scilicet insulam sancti Benedicti cum ęcclesia sancti Floriani et omnibus ad eandem pertinentibus, insulam etiam, quę vocatur Gurgo, cum ęcclesia eiusdem insulę et cum omnibus pertinentiis suis, Casale Barbatum cum ęcclesia sancte Mariæ et sancti Laurentii earumque pertinentiis, Septingenti cum ęcclesia sancti Michaelis eiusque pertinentiis et cum ripatico de transitu navium, decimam partem curtis, quę vocatur Burbassium, cum ęcclesia sancti Iohannis suisque pertinentiis, locum qui vocatur Nucetula, domu[m] hospitalis apud Mantuam cum pertinentiis suis, ecclesiam sancti Ualentini de Maringo cum terris ad eandem detentis, ecclesias sancti Viti et sancti Iusti de Medula cum pertinentiis suis et terras, quas predictum monasterium ibi possidet, ecclesiam sancti Michaelis de Cotorlione cum pertinentiis suis, ecclesiam sancti Benedicti apud Ficariolum, et ęcclesiam sanctę Agathę apud Ferariam cum ambarum pertinentiis, monasterium sancti Cypriani apud Uenetiam cum pertinentiis suis, ecclesiam sancte Helenę apud Tassariam cum pertinentiis suis, Concam cum ęcclesia sancti Leonardi et omnibus appenditiis suis, locum, qui dicitur Foculare, cum ęcclesia sancti Nicholai et omnibus decimis eiusdem loci, ecclesias sancti Benedicti et sanctę Marię apud Gunzagam cum omnibus decimis eiusdem loci cęterisque earum pertinentiis, Caput Uici, Villulam cum ęcclesia sanctę Marię et cum omnibus decimis et pertinentiis suis, Custellum cum ęcclesia sancti Bartholomei et omnibus decimis eiusdem loci, Gabianam cum ecclesia sancti Andreę et omnibus decimis eiusdem loci, ecclesiam sancti Venerii de Marceneta cum medietate eiusdem castri et pertinentiis suis, ecclesiam sancti Mychaelis de Tellione cum pertinentiis suis, ecclesiam sancti Bartholomei de Luca cum pertinentiis suis, sanctum Martinum in Colle cum pertinentiis suis, ecclesiam sancti Leonardi apud Parmam et omnia, quę predictum monasterium in eodem episcopatu detinet, ecclesiam sancti Syxti de Lecto Paludano et ęccl[es]ias sanctę Marię et sancti Iohannis in episcopatu Bononiensi cum pertinentiis suis, decimas de Roncis Gunthardi, terras, quas predictum monasterium detinet in Monticulo et in Birupto, <abbatiam sanctę Marię de Strata, quam prefatus venerabilis abbas Hermannus monasterio sancti Benedicti acquisivit et univit>, cęteraque omnia, quę predictum monasterium nunc tenet vel in futuro acquisierit, per hanc mundiburdialem paginam in tutelam nostrę defensionis ponimus, precipientes et presenti scripto confirmantes, ut nulla clericalis vel laicalis persona aliquam dominationem aut ullum penitus prelationis ius in prefato monasterio sancti Benedicti preter Romanum pontificem et imperatorem imperpetuum requirat vel habeat. Statuimus etiam, ut nullius unquam personę ingenium vel privilegium contra presentem prefati loci auctoritatem et libertatem valeat, sed idem locus nunc et semper in perpetua libertate permaneat. Si quis igitur archiepiscopus, episcopus, dux, comes vel alia quelibet persona, cuiuscunque condicionis sit, huius nostrę paginam libertatis violare in aliquo presumpserit, mille libras auri boni compositurus banno nostro subiacebit, dimidi[eta]tem camerę nostrę et dimidietatem prefatę ęcclesię. Ut autem hęc carta ab omnibus firma et inviolabilis permaneat, nostri eam sigilli impressione iussimus insigniri, <ita tamen nisi legali iudicio hęc omnia superius pretaxata a nobis aliter diffiniantur>.

Signum Heynrici quarti Romanorum imperatoris (M.9.) invictissimi. (SI.D.) (Siegelstelle unterlegt mit Rota).

Phillippus cancellarius recognovi vice Adelberti Mogontini archicancellarii.

Data Aquisgrani anno dominice incarnationis MCXXIII, indictione XIIIma, XVI. kl. decemb..