Heinrich überlässt dem Stift Klosterrath beim dortigen Eintritt des Eingram von Ritzerfeld das Gut seiner verstorbenen Gemahlin Meinsuind zu Morsbach.
1121 (Dezember?).
Vorbemerkung Thiel, Stand: 2010
In den Annales Rodenses aus dem Beginn der 2. Hälfte des 12. Jh. (s. D.*333) wird zum Jahre 1121 zunächst ausführlich über den Klostereintritt des kinderlosen Eingram von Ritzerfeld (Gem. Herzogenrath) und dessen Schenkungen berichtet (MGH SS 16,701; Faks.-Edition von Boeren/Panhuysen f. 9r, Text S. 54): Eodem anno contulit se huc Eingramus de Rucelenfelt, qui fuit ministerialis Walrami ducis de Leimburch, qui Walramus vocabatur etiam Paganus, cuius Pagani proprium erat quoque allodium hoc, quod Rucelenfelt nuncupatur, et Affeden [Afden, ö. Ortsteil von Herzogenrath] …; danach heißt es dann: M[einsuyndis uxor vero Eingrami in seculo] ante Eingrami conversionem explevit mortem, unde [f. 9v, Text S. 56] in cathalogo sororum non optinet locum; sed illius predium, quod aput Morsbornen est situm, in conversione Eingrami eius mariti concessit huic ęcclesię Heinricus Romanorum augustus, Walrami ducis petitione, idest III solidos de XV iugeribus et de molendino ibidem sito XXX denarios; unde idem molendinum solvit ęcclesię modo quinque solidos, cum etiam ei prius solveret XXX denarios; zum älteren Anteil am Mühlenzins vgl. D.*333.
Eingram war wohl ein Bruder des im Jahre 1123 gleichfalls ins Stift eingetretenen Embricho von Ritzerfeld (vgl. Annales f. 11r, Text S. 62), jedenfalls waren sie gemeinsame Inhaber eines herzoglichen Lehens zu Ritzerfeld, vgl. die Besitzbestätigung B. Heinrichs II. von Lüttich von 1147 (Franquinet, Beredeneerde inventaris 10 no 8; zur Echtheitsfrage vgl. Gärtner in Zs. d. Aachener Gesch.-Ver. 97,83f.): Dux quoque Waleramus de Lymburg sex mansos in allodio suo Ruceluelt, benefitium videlicet fratris Engrami et fratris Embriconis, … prenominate tradidit ecclesie.
Stüllein, Itinerar 90 mit Anm. 11 hält für wahrscheinlich, dass sich der Kaiser nach den Würzburger Friedensverhandlungen des Oktober gegen Ende des Jahres 1121, aus unbekannten Gründen, in Niederlothringen aufhielt, zumal er evtl. das Weihnachtsfest 1121 in Utrecht feierte (vgl. a.a.O. mit Anm. 12 und 97 Anm. 22). Heinrich hätte bei diesem Aufenthalt am Niederrhein, dem Stüllein das Deperditum (als St. 3171A) zuweist, sicher auch Aachen berührt und wäre womöglich sogar in Klosterrath gewesen, woran die Vornahme der Schenkung am Tage der conversio Eingrams (in conversione) denken lassen könnte. – Es spricht auch nichts dagegen, dass damals Walram II.-Paganus von Limburg (1119–1139, seit 1128 Herzog von Niederlothringen) als Petent am Hofe geweilt hätte, obwohl er sonst nur durch das in Maastricht ausgestellte D.223 von 1119 Nov. 21 bei Heinrich nachgewiesen ist. Das sicher von Anfang bestehende Interesse der Limburger an der neuen Gründung fand seine Bekrönung darin, dass im Jahre 1136 Walrams II. Sohn Heinrich II. (1139–1167) die Tochter Mathilde des Grafen Adolf von Saffenberg heiratete und als Teil der Mitgift die Vogtei über Klosterrath erlangte (vgl. Deutz, Geistl. u. geist. Leben 164).