Abschrift nach notarieller Kopie im Codex Sicardianus aus dem Anfang
des 13. Jh. p. 46 in der Biblioteca governativa zu Cremona (B). –
Abschrift des 19. Jh. von Ippolito Cereda (Trascriz. Cereda scat. 2,
sec. XII. no
15) im Staatsarchiv zu Cremona (C).
Drucke: Sigonius, Hist. de regno Italiae 1412; 2473 unvollständig aus unbekannter Vorlage mit
III. Kalend. Iunii (= Mai 30). – Campo, Cremona fedelissima citta 115; 219 aus unbekannter Vorlage “nelle scritture de’ Sommi” (Cremoneser
Familie) (c) = Ughelli, Italia sacra 14,813; 24,599 = Zaccaria, Cremon. episc. series 108 = Savioli, Annali Bolognesi 1.2,157 no
98 zu Mai 28 (aber im Text:
IIII. Kal. Junii) = Sanclementi, Series episc. Cremon. 244 no
24 = (Girondelli), Gerarchia 104. – Aus B: Falconi, Le Carte Cremonesi 2,97 no
267.
Reg.: Cavitelli, Annales 40b. – Georgisch, Reg. chronol.-dipl. 1,502 no
8. – Sanclementi
a.a.O. 79. – Robolotti, Repertorio dipl. Cremonese 33 no
269 zu Juni 4. – Ficker
in Wilmans, Add. z. Westf. UB 92 no
116/29. – Astegiano, CD Cremonae 1,99 no
29. – Böhmer
Reg. 2056. – Stumpf
Reg. 3141.
Verfasst von Notar Adalbert A, vgl. Hausmann, Reichskanzlei 66 no
78. Ficker
in den Zusätzen zu Stumpf
S. 539 nennt fälschlich ein “Or. in Cremona”, wofür er sich auf Schum
in NA 1,147 beruft, wo aber für D.183 ausdrücklich nur die
Überlieferung B zitiert und das Vorhandensein von Originalen lediglich
für St.2092 (= DKo.II.244) und St.3872 (= DF.I.287) erwähnt wird.
D.183 diente dem verfälschten DLo.III.103 von (1136) (B.-Petke
Reg. †526 = NU.) stellenweise als Vorlage; in dessen Druck hätte auch
die Übernahme der Seelgerätformel (S. 166 Z. 23f.; vgl. unten bei Anm.
k) durch Petitsatz gekennzeichnet werden müssen.
Cereda (C) hat vermutlich eine andere Vorlage als B benutzt; dafür
spricht u.a. das falsche 4. Kaiserjahr (s. Anm. n’) und der Verzicht
auf die Wiedergabe der in B enthaltenen Unterfertigung der beiden
Notare (mitgeteilt bei Falconi
a.a.O.); die von ihm vorgesehene richtige Plazierung des Monogramms
(s. Anm. b’) ist aber kein zwingendes Indiz für Benutzung des
verlorenen Originals. Campo, dessen fehlerhafter Druck bis in die Neuzeit maßgeblich war, hatte
offensichtlich ebenfalls eine andere verlorene Vorlage, weswegen seine
Varianten (c) notiert werden. Der sich als wörtliches Zitat gebende
Auszug des Sigonius
ist eine Verkürzung mit einigen abweichenden Formulierungen (z.B.
Eröffnung der Intitulatio mit
Nos, Lesungen
rogatu statt
interventu, contubernalis statt
contectalis, zweimal
ædem statt
ecclesiam). Cavitelli
schließlich spricht in seinem Regest von
abbatia Viardæ[!] … unà cum Mandinulpho eius abbate[!] … ei et monachis ibi deo servientibus.
Zu der in den älteren Drucken seit Ughelli
(ebenso Zaccaria
u. Sanclementi) im jeweiligen Vorspann zur Textwiedergabe anzutreffenden Wertung
unseres D. als Beleg für den Cremoneser B. Walther († 1110) vgl.
Vorbemerkung zu D.77; nach Ughelli
a.a.O. wäre B. Walther sogar der Impetrant von D.183 gewesen. – Eine
Fehldeutung anderer Art bieten Campo
und Ughelli, indem sie die Nennung der als erste Intervenientin genannten Königin
auf die schon 1115 verstorbene Markgräfin Mathilde beziehen, in
welchem Zusammenhang anscheinend Ughelli
und die von ihm abhängigen Drucke das
contectaldis Campos (s. Anm. d) zu
contestaldis änderten.
Der päpstlich gesinnte B. Victor von Bologna (1104/5–1130) ist sonst
nicht am Hofe Heinrichs anzutreffen; seine Anwesenheit erklärt sich
vielleicht durch seine Teilnahme an der im 2. Brief an B. Hartwich von
Regensburg (D.200) erwähnten, von Heinrich einberufenen (convocantes) Versammlung von
episcopi atque abbates, qui videbantur esse columnę matris ecclesię. Dieser Anlass könnte auch die Nennung des Abtes Pontius (zu ihm s.
D.*52) erklären, der aber womöglich zugleich als Petent für das zum
Verband von Cluny gehörige Kloster tätig wurde, gemeinsam mit dem
sicher dem Konvent von Pieve Gurata angehörigen
Dodo monachus (man beachte das vielleicht beide von den eigentlichen Intervenienten
absetzen sollende
necnon), der aus dem ca. 35 km nö. Fontanafredda und ca. 20 km sö. Cremona
gelegenen Pieve Gurata zur Impetration entsandt worden sein wird. – Savioli
a.a.O. hält übrigens in einer Anmerkung ohne jede Begründung D.183
für interpolationsverdächtig, vielleicht deshalb, weil Zaccaria
a.a.O. 108f. die Liste der Bischöfe in Frage stellte.