Die Urkunden Heinrichs V. und der Königin Mathilde
<<*161.>>

Heinrich urkundet für das (venezianische) Kloster San Nicolo in Lido.

(wohl 1116 März).

Vorbemerkung Thiel, Stand: 2010

Stumpf Reg. –.

Das Deperditum ergibt sich aus dem auf die Arenga folgenden Beginn des DKo.III.255 von 1151, mit dem Konrad den gesamten Besitz des Klosters in seinen Schutz nahm, den Abt mit der Einhebung der Regalien im Bereich des Klostergutes beauftragte und das Recht der freien Vogtwahl gewährte: Quapropter omnium … noverit industria, qualiter nos avunculi et antecessoris nostri Henrici quinti Romanorum imperatoris augusti pia facta comprobantes petitiones Dominici venerabilis abbatis monasterii videlicet sancti Nicolay de Litore Rivoalti et fratrum suorum Christi fidelium preces clementer exaudimus et eos cum omnibus possessionibus eorum, que in regno nostro Italico iuste possident et decetero iusta et legittima donatione conquirere et possidere poterint, precipue et nominatim quę in terminis istis, in Sacco videlicet, in Aquilegia, in Istria, in Parentina civitate, in partibus Bononiensibus, in episcopatu Treuisiensi habent et decetero iuste conquisierint, sub tuitionem regie maiestatis nostre ad usus predicti cenobii et fratrum deo inibi deservientium conservanda ac defendenda recipimus; fodrum quoque et albergarias et districtum …, que regii iuris sunt …, in manus abbatum predicti cenobii committimus …

Man wird davon ausgehen können, dass das Deperditum gleichzeitig mit DD.158 u. 159 (s.a. D.*160) in der ersten Märzhälfte des Jahres 1116 ausgestellt wurde; dafür spricht insbesondere, dass das Saccus genannte Gebiet, mit dem obige Liste eröffnet wird und dessen Nennung offenbar die Ursache für die Neuausfertigung der Fassung b des D.158 gebildet hatte (vgl. dazu und zu den daran bestehenden anderweitigen Interessen die dortige Vorbemerkung), in dem Verbotspassus des mit Fodrum eröffneten Satzes nochmals besonders hervorgehoben wird (… de possessionibus predicti cenobii, et nominatim de his, quę in territorio, quod Saccus dicitur, habent …).

Möglicherweise war daher auch der Fotrum-Passus Bestandteil des Deperditums gewesen, was kaum für den mit Preterea anschließenden (443 Z. 17ff.), daher wohl als zusätzliche Verfügung Konrads III. anzusehenden Satz über das Recht der Vogtwahl gelten dürfte. Da wir nicht wissen, ob es sich bei Heinrichs Urkunde um ein Diplom oder, wie bei DD.158 u. 159, um ein Placitum gehandelt hatte, bleibt offen, inwieweit das D.Ko.III.255, das seine Arenga einem Formularbehelf entnahm, das Heinricianum als Vorurkunde benützte.