Abschrift des 18. Jh. in Ms. 1060 (Doglioni) p. 68 in der
Stadtbibliothek zu Treviso (B). – Abschrift des 18. Jh. in Sammlung
der Kaiserurkunden für die Grafen Collalto p. 24–25 no
12 im Staatsarchiv zu Modena (C).
Drucke: Muratori, Ant. Ital. 12,39 unvollständig (s. Anm. e”) “ex archivo praestantissimi viri
Antonii Rambaldi comitis de Collalto” (m); 24,67. – Vinciguerra
Conte di Collalto etc. (Deduktionsschrift von 1814) 16 unvollständig
(s. Anm. z”) (v).
Reg.: Sansovino, Origine delle famiglie illustri d’Italia (ed.I) 3; (ed.II) 4. – Ficker
in Wilmans, Add. z. Westf. UB 92 no
116/27. – Indices … Muratorii 87 no
788. – Lizier, Note intorno alla storia di Treviso 83. – Jaksch, Mon. duc. Carinthiae 3,225 no
555. – Huter, Tiroler UB 1.1,67 no
145. – KLAAR, Eppensteiner in Kärnten 67 no
92b. – Böhmer
Reg. 2046. – Stumpf
Reg. 3127; alle zu 1116 März.
Das nach Ottenthal
in MIÖG 1,615 im Archiv der Grafen Collalto auf deren Schloss San
Salvatore (com. Susegana) bei Conegliano (ca. 20 km n. Treviso)
verwahrt gewesene Original von D.155 ging bei der Zerstörung des
Schlosses im 1. Weltkrieg zusammen mit den dortigen Kopialbüchern des
17. und 18. Jh., von denen zwei auch Abschriften von D.155 enthielten
(vgl. Ottenthal
S. 616), verloren. Innerhalb des früher in Pirnitz, jetzt im
Staatsarchiv zu Brünn verwahrten Familienarchivs der Fürsten Collalto
(vgl. Hlav╡cek-Hledikov╡, Nichtbohemikale mittelalterl. Urk. 9ff.) findet sich nach
freundlicher Auskunft der Archivdirektion keine Abschrift unseres D.
Weder die beiden Abschriften noch die Drucke haben das Original
benützt, gehen aber angesichts zahlreicher übereinstimmender Lesungen
(vgl. z.B. Anm. c, g, i’, p’, x’) anscheinend auf eine gemeinsame
abschriftliche Vorlage zurück. Einen unzulänglichen Ersatz für das
verlorene Original bieten handschriftliche Korrekturen, die eine Hand
des 19. Jh. in dem von uns benützten Exemplar der Deduktionsschrift
von 1814 in der Stadtbibliothek zu Treviso anhand des Originals
(Randvermerk: “raffrontato coll’originale con bolla”) eintrug; wichtig
ist diese Überlieferung vor allem durch die Ergänzung des im Druck
unvollständigen Eschatokolls (s. Anm. x” und z”); in einigen Fällen
scheinen uns die sonst sicher zutreffenden (vgl. bes. Anm. e), jedoch
nicht jeden Fehler des Druckes behebenden (vgl. z.B. Anm. w”)
Korrekturen zumindest fraglich (vgl. Anm. b, r, w, e’, aa).
Verfasst von Notar Adalbert A (vgl. Hausmann, Reichskanzlei 66 no
74, mit dem unzutreffenden Hinweis auf ein vorhandenes Original),
wohl aufgrund eines Empfängerentwurfes unter ziemlich freier
Verwendung des DH.IV.288 von 1077 für den Grafen Rainbald (= VU.I);
von den zahlreichen älteren Diplomen für die Grafen (beginnend mit dem
D.138 Berengars I. von 922 = VU. für DO.I.257 von 963) ist außerdem in
geringem Umfang das DO.III.293 von 998 (= VU.II) sowie wenigstens an
einer Stelle (vgl. noch Anm. b” und d”) das eine Wiederholung des
DO.III.381 von 1000 darstellende DKo.II.277 von 1038 (= VU.III)
benützt.
Die in B bzw. dessen verlorener Vorlage (da in B im laufenden Text)
vorgenommene Einfügung des
Cenetensis episcopus an der Spitze der bischöflichen Intervenienten (vgl. Anm. i) ist
vermutlich durch VU.I verursacht, wo unter den Grafschaften, in denen
die gräfliche Begüterung lag, neben Treviso, Padua und Vicenza auch
Ceneda (aufgegangen in Vittorio Veneto) genannt ist; man bezweckte
damit wohl zugleich, auch den für den Collalto-Sitz San Salvatore (ca.
10 km s. Vittorio Veneto) zuständigen Ordinarius unter den
Intervenienten zu haben. Ein Bischof von Ceneda, dessen Name für das
Jahr 1116 unbekannt ist, wird übrigens nie in der Umgebung Heinrichs
genannt.
Worin das, frühestens nach der erneuten Güterbestätigung durch
Heinrich IV. von 1077 (s. oben) zu datierende Vergehen gegen Heinrich
IV. und Heinrich V. bestanden haben soll, an dem die minderjährigen
Söhne (vgl.
infantuli in D. *156) entgegen dem Wortlaut unseres D. kaum beteiligt gewesen
sein können, ist unbekannt; in D.155 sieht Ficker, Forschungen 1,201 das früheste Zeugnis für die Anwendung des später
üblichen Reichsbannverfahrens bei mit kaiserlicher Ungnade verbundener
Güterkonfiskation. Die hier ausgesprochene Restitution bildete die rechtliche Voraussetzung für
die in einem gesondert beurkundeten Gerichtsakt durch D.*156
ausgesprochene Genehmigung zu Güterveräußerungen, die angesichts der
auf den Brüdern lastenden schweren Schulden aller Wahrscheinlichkeit
nach von diesen wohl unverzüglich, also gleichzeitig mit D.155,
erwirkt worden sein dürfte. – Die Handlung gehört zu dem durch D.154
mit weitgehend identischen Zeugen belegten Trevisaner Aufenthalt, in
dessen Verlauf auch die Niederschrift erfolgt sein wird, während die
unterbliebene Nachtragung des Tagesdatums (s. Anm. af) auf verzögerte
Ausfertigung schließen lässt, die möglicherweise erst nach Verlassen
Trevisos während des Aufenthalts in Venedig erfolgte (vgl. auch
Bemerkungen in D.*156).