Vorbemerkung Thiel, Stand: 2010
Stumpf Reg. –.
Die einzige Nachricht über dieses Deperditum für das ca. 25 km nö. Arezzo gelegene Kloster liefert Rubeus, Hist. Ravennat. 2814, der in unmittelbarem Anschluss an das Regest des D.*139 für Ravenna von 1114 folgendes Regest bietet: Eiusdem [scil. Henrici V. privilegium] pro monasterio sancti Sepulchri, quod dicitur Nodenti. – Es kann nur vermutet werden, dass die für D.*139 links ausgeworfene Jahreszahl 1114 auch für D.*140 gilt; Zweifel daran erweckt die Tatsache, dass sonst bei Rubeus in der Regel die Jahreszahl auch am Schluss des jeweiligen Eintrages wiederholt ist (s. D.*139).
Inhaltlich wird es sich bei dem Deperditum wie bei den älteren, einander weitestgehend ausschreibenden Diplomen des Klosters um die Bestätigung von Schutz und Besitz gehandelt haben, vgl. DDH.II.276, 369 u. 469/470, DD.Ko.II.97 u. 257, DH.III.190 und das verunechtete DH.IV.342 von 1082; Kehr in It. pont. 4,108 nennt unter den weiteren Diplomen fälschlich auch ein D. Lothars III., von dem es aber lediglich ein von Kehr auch zitiertes Diplom für Kl. Camaldoli gibt, DLo.III.108 von 1137 Jan. 10 (B.-Petke Reg. 548), in dem in der gegenüber Heinrichs V. D.72 von 1111 Mai 2 stark erweiterten Liste der zu Camaldoli gehörigen Klöster auch das dort noch fehlende Borgo San Sepolcro (sancti Sepulchri in Castello) genannt wird; das nächste Diplom, DF.I.409 von 1163 Nov. 9, gehört als Bestätigung einer zwei Monate älteren Legatenurkunde Rainalds von Dassel textlich nicht in diese lange Reihe von Diplomen, war deshalb auch keine für die Eruierung des unbekannten Inhalts verwendbare Nachurkunde des D.*140. Zu den älteren Namen des Klosterortes vgl. It. pont. 4,108ff.; in DH.II.276 lautet er Nociati, ab DH.II.369 immer Noceati; die Papstprivilegien bieten einen anderen Buchstabenbestand, mit Noileti (Paschal II. von 1106, It. pont. 4,110 no 5) bzw. Nucleti (Hadrian IV. von 1157 und Alexander III. von 1180; a.a.O. no 7 u. 8); in DF.I.409 (s. auch oben zu Lothar III.) ist auf die Angabe des alten Ortsnamens verzichtet und heißt das Kloster einfach abbatia sancti Sepulchri sita in comitatu Castellano (= Città di Castello). Die dem zweifellos verderbten Nodenti zugrundeliegende Schreibung des Ortsnamens der verlorenen Vorlage war womöglich eine Kombination der Lesungen der Diplome und der Papstprivilegien: Das d als paläographisch unproblematische Verlesung von cl rückt es in die Nähe des Nucleti, und wertet man das n als falsche Einfügung, hätte die Vorlage Nocleti gelesen; ist das n aber eine Verlesung des in den Diplomen gebotenen a, ergäbe sich die Lesung Nocleati.