Die Urkunden Heinrichs V. und der Königin Mathilde

Abbildungsverzeichnis der europäischen Kaiser- und Königsurkunden

<<12.>>

Heinrich bestätigt die Gründung des Klosters Eisenhofen-Petersberg durch die Grafen Otto (II. von Scheyern) und Berthold (von Burgeck) und dessen Verfassung und Dotierung.

Regensburg, 1107 Januar 3.

Vorbemerkung Thiel, Stand: 2010

Original (ca. 55/56, 5 b : 84,5/86 h) im Bayerischen Hauptstaatsarchiv zu München (A).

Drucke: Aus clm 1052: Hund-Gewold, Metrop. Salisb. ed. Mon. 3,308 = ed. Rat. 3,213. – Aus A: Reitberger, Chronicon mon. Scheirn 68 no 2B = ed. II. 52 no 2B. – Mon. Boica 10,441 no 3. – Hanser, Kl. Scheyern 104, Beil. II, 1a–11a, abschnittsweise zusammen mit D.264. – Stephan, Urkunden 7 no 3. Reg.: Georgisch, Reg. chronol.-dipl. 1,483 no 2. – Lang, Reg. Boica 1,110. – Stenzel, Gesch. Deutschlands 2,310. – Mon. Boica 29.1,221 no 436. – Huter, Tiroler UB 1,62 no 132. – Böhmer Reg. 1978. – Stumpf Reg. 3012.

Verfasst und geschrieben von einem sonst nicht nachweisbaren Empfängerschreiber, der sich einer teilweise eigenwilligen diplomatischen Minuskel bediente (z.B. fast regelmäßig die Buchstabenverbindung ma und na mit tief unter die Zeile hängendem offenen a); der Notar Adalbert A fügte lediglich die Signum- und Rekognitionszeile (ohne Monogramm und Beizeichen, s. unten) hinzu, vgl. Hausmann, Reichskanzlei 64 no 5. Durch die Feststellung der Mitwirkung des Kanzleinotars erledigt sich der von Lang a.a.O. geäußerte, von Stenzel a.a.O. und von Jaffé (MGH SS 17,618 Anm. 40), und zuletzt nochmals von Fried (Chronik 25 Anm. 40) wiederholte Verdacht gegen die Echtheit des Diploms.

Der unbekannte Mundator fertigte die Reinschrift in drei Stufen: Zunächst schrieb er mit rotbrauner Tinte den Kontext nieder (s. Anm. d), mit mehreren, bei der Länge des Textes unvermeidlichen leichten Tintenwechseln (s. Anm. e’, u”, x”, bi; ferner Anm. f mit Federwechsel); erst nachträglich trug er mit dunklerer, graubrauner Tinte die noch fehlende elongierte 1. Zeile samt dem Chrismon und unter dem Text Monogramm und Beizeichen ein; zuletzt schließlich mit einer etwas weniger dunklen Tinte die Datumzeile. Dies bedeutet zweifellos, dass er eine weitgehend fertige Urkunde nach Regensburg mitgebracht hatte und hier das Diplom wohl unter den Augen des Kanzleinotars fertigschrieb.

Unklar bleibt dabei, auf welche Vorlage er sich für das dem Kanzleibrauch des Notars fremde Beizeichen stützte (s. dazu Anm. 9). Auffällig ist sodann, dass die Gestaltung des Monogramms, für das ihm der Notar eine Skizze geliefert haben muss, nicht ganz den allerdings noch instabilen Formen des Adalbert A entspricht (vgl. Anm. ep; dass das Monogramm nicht vom Notar eingezeichnet wurde, zeigt zusätzlich die andere Zeichnung der Buchstaben, namentlich des R mit von der Kopfrundung abgesetztem Schrägstrich), woran der Notar jedoch keinen Anstoß nahm, da er es durch den offenbar von ihm stammenden, mit der helleren Tinte seiner Unterfertigungszeilen eingezeichneten Vollziehungsstrich (zu dessen Nachtragung vgl. bereits Ficker, Beitr. 2,72) anerkannte.

Der Wortlaut der Dispositio folgt, wie schon 1831 in den Mon. Boica (29.1,221 Anm. d) bemerkt, weitestgehend dem D.280 Heinrichs IV. für Hirsau von 1075 (= VL.I; zu dessen Echtheit vgl. Gawlik in DA 31,375ff. und in DDH.IV S. 730f., zuletzt Jakobs in Hirsau St. Peter u. Paul 2,85ff. und Ders. in ZGO 140, 39ff.). Die Vorlage ist an einigen Stellen in gewichtiger Weise verändert, ja gewissermaßen manipuliert:

1) Gegenüber der narrativen Wiedergabe der Verfügungen des Hirsauer Stifters erscheint in unserem D. der König selbst, lediglich durch Bitten der Eisenhofener Gründer dazu veranlasst, als der eigentliche und unmittelbare Urheber der entsprechenden Verfügungen (vgl. Anm. g”, y”, aq, aw und bes. bp, s. auch Anm. cb), es kann kaum bezweifelt werden, dass dadurch seitens des Klosters (wie in Punkt 3) die Rolle der Stifter- und Gründerfamilie heruntergespielt werden sollte

2) Bei der Investitur lässt D.12 den Abt selbst den Stab vom Altar ergreifen (vgl. Anm. k”/l”).

3) Insbesondere aber wird der Vogt durch eine einfache Umstellung von advocato populoque zu populoque advocato (s. Anm. i”), wodurch aus dem ursprünglichen Nomen advocato ein Perf.-Partizip als Attribut zu populo wurde, von der Teilnahme an der Abtseinsetzung ausgeschlossen (vgl. dazu Hanser a.a.O. 12f. [dort irrtümlich universo statt unâ], Jakobs, Die Hirsauer 96f. und Ders. in Hirsau St. Peter u. Paul 2,95); eine Deutung, die Umstellung sei als “üble Spitzfindigkeit” vom Kloster (erg.: mit der Kanzlei) “ausgehandelt” worden (so Jakobs in Hirsau St. Peter u. Paul 2,95, bezogen auf die Selbstinvestitur), verkennt, dass sie dem Kanzleinotar in der ihm fertig vorgelegten Urkunde (s. oben) mit Sicherheit überhaupt nicht aufgefallen ist. Dass sie aber auch kein bloßes Versehen des Empfänger-Verfassers darstellt, sondern eine bewusste Konfrontation gegen die Vögte ausdrückt, zeigt eine andere kleine Variante (s. Anm. at), wodurch das im Hirsauer Formular auf unberechtigte Fälle (absque ratione) eingegrenzte Verbot von Eingriffen des Vogtes absolut gesetzt wird (qualibet ratione).

Auf die Benützung der Hirsauer Vorlage dürfte auch das auffällige Fehlen der Korroboratio zurückzuführen sein: Da hier wie dort die Dispositio mit der Schenkungsliste endet, der Verfasser für die Liste des D.12 aber natürlich unabhängig von dieser Vorlage, die er daher beiseite legen konnte, arbeitete, dürfte er schlicht übersehen haben, dass dort danach noch die Korroboratio folgte. Schließlich ist auch die Formulierung der Datierung vom Hirsauer Vorbild abhängig, ohne Mitwirkung des Kanzleinotars formuliert, der einerseits nie ein est hinter Data verwendet und umgekehrt fast regelmäßig ein est zwischen actum und Ortsangabe setzt; und auch die Jahresangaben dürften vom Empfängerdiktator stammen, der überall, anders als der Notar (s. Vorbem. zu DD.5 u. 19), richtig rechnete, wenn man annimmt, dass er die Ordinations- und Regierungsjahre (beide mit dem 6. Januar als Stichtag) um einige Tage verfrüht um je 1 Einheit erhöhte.

Für die vom Hirsauer Formular abweichenden Vogteibestimmungen sind teilweise die beiden Privilegien P. Paschals II. von 1104 Nov. 7 (JL 5988; Germ. pont. 1,345 no 2; Druck: Stephan, Urkunden 5 no 2 = VU.II) und von 1102 Nov. 21 (JL 5923; Germ. pont. 1,345 no 1; Druck: Stephan S. 3 no 1 = VU.III) verwendet; zu weiterer Benutzung von VU.II s. noch Anm. m und q/r.

Auf Vorlagen, die heute in dieser Form nicht mehr erhalten sind, stützt sich schließlich auch die Schenkungsliste am Schluss des Kontextes. Die entsprechenden Quellen finden sich in der im Auftrag Abt Konrads I. (1206–1225) durch den Mönch Konrad um 1210 angelegten Handschrift clm 1052 (vgl. Stephan, Traditionen S. 15*ff.). Das die Handschrift eröffnende (f. 1–24r) Chronicon Schirense des Abtes Konrad (zitiert als Chron.; ed. Jaffé in SS 17,615–623; Nachdruck mit dt. Übers. und Hs.-Faksimile von Fried, Chronik), das in c. 11/12 (SS 17,618f.) weitestgehend, wenn auch mit Umstellungen und Änderungen, große Partien aus D.12 übernimmt (den ganzen Anfang S. ■ Z. ■ – ■, Omnium – effecere; S. ■ Z. ■ – ■, Christi – possunt; S. ■ Z. ■ – ■, Super – stabiliatur), bietet in c.13 (clm 1052 f. 19r–20r) die gesamte Schenkungsliste gleichfalls auf der Grundlage von D.12 (von Stephan als Trad. 5a–d gedruckt; die Aufnahme dieser Liste in das Chron. war sicher der Grund dafür, dass das als Einheit mit dem Chron. konzipierte [Stephan a.a.O. 26*], auf f. 24v–38r der Handschrift gebotene Kopialbuch in der dortigen Kopie von D.12 auf f. 26v–29v diese samt den Unterfertigungszeilen weglässt); einige Abweichungen (vgl. z.B. Anm. ef, eh, el) und besonders die Zufügung einer großen Zeugenliste (SS 17,619 Z. 37–44; Stephan, Trad. 5d) zeigen, dass neben D.12 noch Primärquellen zur Verfügung standen.

Andererseits enthält das in clm 1052 f. 39ff. enthaltene abschriftliche Traditionsbuch Parallelen zur Schenkungsliste, auf f. 15r–v über die Schenkungen Hazigas (Stephan, Trad. 1, datiert auf 1078 = VU.IV) und f. 41v–42v über die drei anderen Schenker (Stephan, Trad. 5b*–5d*, datiert auf 1102–1104 = VU.V), jedoch mit jeweils weniger Objekten als hier; man darf vielleicht davon ausgehen, dass Vorlage unseres D. eine unter Verwendung der erhaltenen und weiterer verlorener Traditonsnotizen hergestellte Sammelnotiz gebildet hat; der Umstand, dass die Traditionsnotizen u.a. an einzelnen Orten höhere Güterzahlen als unser D. nennen (s. Anm. dh, eb, eh, ek), dürfte mit Stephan (Vorbem. zu Trad. 5) damit zu erklären sein, dass im Laufe der Zeit eingetretene Veränderungen aufgrund urbarieller Quellen in die Traditionentexte eingeflossen waren.

Die erstmalige und extensive Verwendung des Hirsauer Formulars in einem D. Heinrichs V. (vgl. dazu u.a. Naudé, Fälschung 102f.; Hirsch in MIÖG Erg.-Bd. 7,598; Falck in AfD 4,224; zuletzt Seibert in Die Salier u. das Reich 2,559ff. mit Anm. 258) hängt nicht allein mit der Herkunft des Abtes Erchanbold (1102–1111) aus Hirsau zusammen, Hirsauer Einfluss gehört schon zu den durch mehrfache Ortsverlegungen geprägten Anfängen des Klosters, die in unserem D., das erst mit einer späten Phase einsetzt, weitgehend ausgeklammert sind und die hier nur kurz skizziert seien (vgl. als neueste Literatur Störmer in Wittelsbach u. Bayern I/1, 139ff.; Stephan, Traditionen S. 71*ff. u. Vorbemerkung zu Trad. 1–3 u. 5; Lorenz in Hirsau St. Peter u. Paul 2,335ff.; bei der Zählung gleichnamiger Angehöriger der Grafen von Scheyern folgen wir im Folgenden Tyroller, Genealogie Taf. 18, in Klammern zugefügt die Zählung von Dungern/Trotter, Geneal. Handb. 29ff.): Im Jahre 1077 Gründung einer Einsiedelei in Helingerswenga (heute Bayrischzell) mit Unterstützung der Gräfin Haziga, in zweiter Ehe mit Graf Otto I. (II.) von Scheyern vermählt, deren erster Gemahl, Graf Hermann von Kastl, in diesem Gebiet begütert gewesen war; kurz danach Übertragung der Einsiedelei an Kloster Hirsau, von wo um 1080 Mönche dorthin entsandt wurden; noch vor 1087 unter Mitwirkung Hazigas und ihrer Söhne Eckhard I. und Otto II. (III.) Umsiedlung von Bayrischzell in das nordwestlich gelegene Fischbachau (1095 in einer Papsturkunde als Hirsauer Priorat genannt); im Jahre 1102 erhielt das dortige monasterium, das demnach vom Mutterkloster gelöst und zur selbständigen Abtei erhoben worden war, ein Papstprivileg (VU.III), und wenig später, vor Ausstellung des zweiten Papstprivilegs von 1104 (VU.II), war das Kloster erneut verlegt worden, in das in unserem D. genannte und nordwestlich von Dachau gelegene Eisenhofen, genauer auf die heute verschwundene Burg Glaneck (s. Anm. 1), die Ottos I. (II.) Sohn, Otto II. (III.) von Scheyern, und Berthold von Burgeck (s. Anm. 5; abg. bei Berg im Gau Kr. Schrobenhausen), Sohn des Kuno von Lechsgemünd, von den gemeinsamen parentes her als Ganerbenburg gehört hatte (das genaue Verwandtschaftsverhältnis Ottos II. und Bertholds ist bis heute nicht geklärt; Tyroller a.a.O. 202 meint, beider Väter, Otto I. und Kuno, müssten Brüder gewesen sein); eine letztmalige Verlegung erfolgte um 1119 nach Scheyern, vgl. dazu D.264 (= NU.).

Nach D.12 sollte Ottos II. (III.) Sohn Otto IV. (V.), der seit 1115 (s. D.145) nach Wittelsbach benannte spätere Pfalzgraf (seit 1120), die Nachfolge in der Vogtei antreten; dies deckt sich mit den beiden Papsturkunden von 1102 (VU.III: Ottonem eiusque post eum, qui maior natu est, filium; s. Anm. ac) und von 1104 (VU.II: Ottonem … filium quoque Ottonis); trotz dieser eindeutigen zeitgenössischen Aussagen, wie sie auch Tyrollers Genealogie (203f. no 4 u. 9) übernimmt, macht Trotter (Taf. II), gestützt auf eine irrige Formulierung im 100 Jahre jüngeren Chronicon (c. 19, SS 17,621), aus dem Pfalzgrafen Otto IV. (V.) einen Sohn von Ottos II. (III.) Bruder Eckhard I., der nach Aussage unseres D., ebenso wie Hazigas anderer Sohn Bernhard († ca. 1102/1104), schon gestorben war († ca. 1088/91); zu beachten ist auch, dass Eckhard I., anders als Bernhard, in der Schenkungsliste unseres D. nicht erscheint, was auf keine herausragende Rolle bei Gründung und Dotation des Klosters schließen lässt. Gleichwohl hält zuletzt noch Fried (Wittelsbach u. Bayern I/1,31 mit Anm. 28) an der Filiation des ersten Pfalzgrafen von Ekkehard fest (vgl. Stephan, Vorbem. zu Urk. 3). – Dem Grafen Berthold von Burgeck hatte aufgrund der durch D.12 dokumentierten Hauptrolle beim Klosterbau in Eisenhofen offenbar der erste Anspruch auf die Klostervogtei zugestanden, als deren Inhaber er auch in der Papsturkunde von 1104 (VU.III) genannt ist; dass dort als sein Nachfolger schon Otto II. (III.) vorgesehen ist, der eigenartigerweise in der Papsturkunde von 1102 (VU.III) schon als Vogt erscheint, dürfte dafür sprechen, dass Berthold wohl wegen hohen Alters zumindest vor 1107 auf die Vogtei verzichtet hatte (s. Störmer a.a.O. I/1,141). Zum Regensburger Aufenthalt, wo Heinrich zusammen mit Legaten Paschals II. das Weihnachtsfest gefeiert hatte, vgl. Stüllein, Itinerar 29ff.

(C.) In nomine sanctae et individuae trinitatis. Heinricus divina favente clementia quintus rex. Omnium sanctę dei ęcclesię fidelium presentium scilicet ac futurorum cognoscat industria, quod in regno nostro regulare quoddam monasterium situm est, in provincia scilicet, quę dicitur Norica, in episcopatu Frisingensi, in pago Ǒscouue, iuxta fluvium, qui dicitur Glana, in comitatu Ǒsen, quod Vsenhouen antiquitus, modo autem Mons sancti Petri nuncupatur. Istic compendiosa, ut possumus, relatione rei gestę seriem perstringimus et, qualiter vel a quibus monasterii huius structura primitus ceperit, memorię posterorum quorumcumque tradimus. Magni nominis duo comites, Otto videlicet unus et alter Perichtoldvs nomine, prefati monasterii locum communem inter se a parentibus, uti pluribus patuit, eatenus habuere, ut constructo eodem inibi monasterio – a comite scilicet Perichtoldo – partium termini utrorumque infra murorum ambitum clauderentur et altare quoddam in orientali thęca positum itidem et in honore beati Petri consecratum parti Ottonis cęderet, aliud vero ex adverso occidentalis plagę constitutum altare in parte alterius comitis locatum appareret. Sed ut paululum istic a directo narrationis tramite divertamus, sepe iam dicti Ottonis comitis parens, pię memorię Hazaga comitissa, cum reliquis duobus filiis suis, comitibus Perinhardo scilicet et Ekkahardo, supra reliquias beati Martini presulis et aliorum item sanctorum, quas undecumque collegerat, bona vel predia longe seu prope posita sub cyrographo et multis coram testibus donarat. Post aliquot autem decedentis spacium temporis supra memoratus iam sepenumero comes Otto, matre sua et fratribus fęliciter ex mundi huius naufragio translatis, ante iamdictas sancti Martini reliquias clausit cum prediis mancipiisve ad eas pertinentibus in dedicatione templi sub sigillo altaris, quod locatum iam diximus in parte Perichtoldi comitis, et locum ad se illic pertinentem cum aliquibus agrorum et silvę adiacentis iugeribus sine aliqua prorsus contradictione supra eiusdem sanctuarii reliquias in proprietatem sub testimonio tradidit. Exinde comes Perichtoldus iam nil moratus precipuam prediorum partem suorum, mancipiorum, censorum, pecuniarum seu quarumcumque rerum ex toto super altare idem sancti Martini delegavit, contradidit domino deo, sanctę Marię, sancto Petro apostolo, sancto Benedicto in proprietatem et predicti monasterii abbati, tum temporis Erchanboldi, eiusque post hęc successoribus in dispositionem liberam cellęque necessariam fratribusque deo sub regula monastica inibi servituris ad utilitatem. Et ne umquam a posteris eorundem dei servicium deinceps illic destrui possit, prudenter prorsus decrevere et constituere ambo prefati comites eandem cellam cum omnibus suis pertinentiis tum collatis et dehinc conferendis ab ea die omnino non subdi iugo alicuius terrenę personę vel ditioni nisi abbatis solius dominationi, et sic totius libertatis iure eam adampliavere et in Christo stabiliter sublimavere. Dehinc iure omni et serv[i]cio predicti monasterii ipsi sese penitus abdicavere. Sed hoc revera totum fęlices negociatores prudenter effecere primum ob spem et premium vitę ęternę, ob remissionem peccatorum ipsorum et parentum sive posterorum quorumlibet suorum et omnium ad se pertinentium, ob memoriam quoque regum seu quorumvis in ęcclesia ordinum et precipu[e] statum cellę defendentium et quod, prout posse suberit, Christi pauperibus beneficum illic patefiat receptaculum. Ad hęc etiam, ut fratres cęnobii ipsius nunc inibi congregati et adhuc in Christo congregandi tutius ac liberius domino deo in sancta professione servire possint, huiusmodi eos libertate per nos donari impetravere, ut, quandocumque patre suo spiritali orbati fuerint, ipsi habeant liberam potestatem secundum regulam sancti Benedicti inter se vel undecumque, si opus fuerit, abbatem sibi non solum eligendi, sed etiam constituendi. Quem dum regulariter fratres eligant, dehinc, ut solet, ad constituendum eum in choro monasterii conveniant et unâ clęro populoque advocato sanctuario presentibus accipiat virgam regiminis de altari sancti Martini, quem tota fratrum congregatio sibi elegerat. Hic subinde canonice abbas ordinatus sine alicuius personę dominatione et impedimento susceptum ministerium per posse et scire suum impleat solique deo iuxta ordinem suum liber serviat liberamque omnino rerum sibi commissarum intus et foris potestatem habeat. Qui si forte preter necessitatem monasterii et communem fratrum utilitatem sacrilegus, quod absit, licentiose et seculariter abuti presumpserit concessa libertate, familia, bonis rebusve monasterii et ob id fratrum admonitiones contempnens ad suam suorumve privatam cupiditatem et libitum temere ea dissipaverit vel si beneficia quibuslibet personis nisi necessariis monasterii ipsius servitoribus prestiterit aut si regibus, episcopis seu quibuscumque personis consensserit, si forte libertatem monasterii pervertere sibique locum sanctum subicere attemptaverint sive aliquod servicii statatum inde sibi fieri exegerint, mox posteri supradictorum paulô ante dominorum fratrum precibus accersiti familię et omnium bonorum rite accusatum iusteque convictum dignitate sua abici perficiant aliumque iuxta predictam libertatem et sancti B. regulam fratres sibi eligant et absque omni contradictione pro illo substituant. Rogant etiam predicti comites per nos concedi predictę cellę advocatum unum ex ipsis, Ottonem scilicet comitem nunc et post eum seniorem dumtaxat filium eius Ottonem, si sicut ipse comes pro remedio animę solummodo suę monasterium et ad hęc pertinentia defendere satagerit. Cęterum nec ipsis nec aliis advocatiam loci liceat quasi hereditariam vendicare. Hii denique abbate petente accipiat bannum a rege legitimum et ter in anno, si necesse fuerit, aut in ipsam cellam aut, ubicumque vel quando abbati placuerit, invitati ab illo veniant et ibi placitum iustum pro causis et necessitatibus monasterii rite peragant. Nullum autem aliud servicium, ius aut beneficium sibi pro hoc concedi recognoscant nisi tertium bannum et consuetudinariam iusticiam et legem, quam cęteri advocati in aliis monasteriis item liberis habent, super fures, proterviam et censuales et cętera talia, et in illis trium placitorum diebus in unoquoque unum maltrum de frumento et ad hoc quęlibet iuxta ius gentium pertinentia. Pręterea item rogant per nos decerni, ut advocatus idem non subadvocatum pro se faciat nec prorsus aliquam qualibet ratione calumniam, pervasionem monasterio, abbati vel familię faciat. Constituimus quin etiam eorundem petitione, ut, si quispiam posterorum suorum vel cuiuslibet homo personę unam vineam, unum mansum aut talium quęque a supradicta cella vi abstulerit, ut nostri nostrorumque successorum regia potestate coactus tria auri talenta ad gazophilacium regis persolvar, primitus reddito ęcclesię, quod detraxerat. Si vero quilibet illorum, quod absit, curtim unam aut villam inde per vim alienaverit sive manifestus invasor bonorum ipsius cellę extiterit vel si hoc testamentum traditionis quocumque ingenio pervertere vel infringere nisus fuerit, X auri talenta ad regiam item persolvat cameram et, quod ablatum est, s[ecundu]m leges primitus ęcclesię componat, et sic intentio eius irrita fiat. Ministris quoque eandem concedimus legem et servitutem, quam cęterę in regno nostro abbatię liberę habent, ut tanto fidelius prelatis suis per omnia serviant. Super hęc omnia comites sepedicti apostolicum privilegium acquisiere et constituere, ut unus aureus, quem byzanzium dicimus, singulis annis Romam ad altare sancti Petri ab abbate predicti monasterii persolvatur, et si uno anno vel duobus vel tribus saltem neglegatur, quarto pleniter componatur, ea nimirum cautione, ut libertatis istius et traditionis statuta tanto perennius inconvulsa amodo permaneant et ut predictum cęnobium sub Romanę ęcclesię mundiburdio et maiestate inconcussum semper stabiliatur, si forte quispiam regum vel consanguineorum eorundem seu cuiuslibet homo personę, quod absit, testamentum hoc ulla fraudulenta arte infirmare vel infringere presumpserit. Si autem id, quod absit, a quolibet illorum instigante diabolo fiet, rogant idem comites nostra indulsione et omnino testificantur apostolicum pontificem per Christum et per sanctum Petrum apostolum et sanctum Martinum episcopum et per omnes sanctos dei et per tremendi examinis diem, ut illum dei et sanctorum eius despectorem et testamentarię huius conscriptionis annullatorem, nisi resipuerit, tradat omnino satanę et anathematizet eum ac profanet a consortibus et filiis ęcclesię sancte dei et heredibus vitę ęternę, ut et auferat deus memoriam illius de terra viventium et deleat nomen eius de libro vitę et ut cum Dathan et Abyron, quos terra aperto ore degluttivit et vivos inferus absorbuit, perennem incurrat dampnationem et, nisi resipiscat, Petrum regni cęlorum archiclavigerum cum sancto Martino et tota cęlesti milicia portę paradysi obstitorem in ęternum habeat. Prędia autem vel villę a quibusque predictorum [t]raditę hę sunt: Hazaga primitus hęc: Hegelingan cum decima aput Willingan et allodiis quibusdam ad eandem villam pertinentibus et curtiferum unum aput Amindorf et Chochprunnan et Hugenraen, Howe, Liuzenahese, Grauingan cum pertinentiis quibusque suis et predium suum in Cylarestale et mansum unum aput Trunnes, Fridendorf item et Enzensdorf iuxta fluvium Regan, aput Suwanta octo mansos, hęc itaque adhibita manu trium filiorum Echehardi, Perinhardi et Ottonis cum omni, quę ad hęc pertinuit, familia et cum quadam item aput Pausanum vinea; Perinhardus vero comes hęc: Willingan IIos curtiferos et Gotingan item unum cum mansis et aliis ad hęc pertinentibus, Hegelingan I mansum, aput Heithusen curtiferum I, Mosaha item I, Ueltmochingen IIos, vineas insuper suas aput Pausanum et omnia, quę illi in particione obvenerant in orientali parte fluminis Ambarę, predium item suum aput Husen et Mittelensteten et Wehtringen et Otingan et Wenge, Harda et vineas duas aput Saligenberc et Herteshusen cum curtifero uno Brǒle et omnibus ad singula hęc pertinentibus; Otto comes hęc: Hohenbrunnen, Uberse curtiferum unum et duos mansos necnon ad hęc pertinentia; Perichtoldvs vero comes hęc: Holzchirhan duos curtiferos et basilicam ibidem cum habito iure, Perga ęcclesiam cum decima et Lamprehteshusen I curtiferum, Eteleshusen item ęcclesiam cum decima et curtiferum unum, Wahelenhouen I curtiferum, Simechenhusen quatuor mansos, Waltgereshouen ęcclesiam cum decima et curtiferum I, Ehingan ęcclesiam cum Xma et curtiferum I et Trǒgensteten, Bǒsenhusen I curtiferum, Affoltrach, Woluoltesperc cum mansis et mancipiis seu rebus quibusque ad loca hęc singula pertinentibus.

Signum domni Heinrici quinti Romanorum regis (M.2.) invictissimi. (SMP.)

Albertus cancellarius vice Rothardi Maguntin archiepiscopi recognovit. (SI.D.)

Data est III. non. ianuarii, anno dominicę incarnationis MCVIIo, indictione XV, anno autem ordinationis domni Heinrici quinti regis VIIIIo, regni IIo; actum Radisponę; feliciter amen.