Original (ca. 48,5/49 b : 50,5/52 h) im Hauptstaatsarchiv zu
Düsseldorf (A); Rückvermerke des 14. Jh.:
Confirmatio domini .. Heinrici quarti imperatoris augusti de Harne
cum omnibus suis appendiciis universis; secunda littera; in XXII.
cista.
Drucke: Aus Chartular von 1192: Ritz
in Allg. Archiv 10,224 no
24 unvollständig. – Reiffenberg, Chronique de Philippe Mouskès 1,559 app. no
11 unvollständig. – Aus Chartular des 13. Jh.: Quix, CD Aquensis 1,18 no
26. – Aus A: Lacomblet, Niederrhein. UB 1,177 no
273. – Aus Chartular von 1192: Ernst, Histoire du Limbourg 6,120 no
34 unvollständig. – Aus A: Meuthen, Aachener Urk. 167 no
21. Reg.: Erhard, Reg. Westf. 1,221 no
1382. – Wauters, Table chronol. 2,62. – Goerz, Mittelrhein. Reg. 1,462 no
1655. – Fester, Reg. Baden 1,5 no
32. – Stumpf
Reg. 3092.
Verfasst und geschrieben von Notar Adalbert A (s. Hausmann, Reichskanzlei 65 no
49), der mit D.109 in seinen Datierungen endgültig auf die Angabe der
Ordinationsjahre verzichtet, vgl. Vorbemerkung zu D.106. Die Gedanken
der Arenga kehren zum Teil wörtlich in dem von ihm verfassten D.148
wieder, vgl. Pivec
in MÖIG 51,28 und Fichtenau, Arenga 127f.
D.109 spiegelt sowohl durch die Nennung des
Arnoldus capellanarius in der Intervenientenliste als auch durch die Formulierung der
Rekognitionszeile die durch den Sturz EB. Adalberts von Mainz (s.
D.110) eingetretenen Veränderungen in Kanzlei und Hofkapelle wider,
deren beider Leitung – und Revenuen – er auch als Erzkanzler nicht aus
der Hand gegeben, aber jetzt ebenfalls verloren hatte: Das bisher
vakante deutsche Kanzleramt übernahm der Straßburger Dompropst Bruno
von Zollern, der auch in der Folge bis einschließlich D.145 von 1115
(Okt.)/Nov. 1 alle Diplome für deutsche Empfänger (ausnahmsweise auch
statt des sonst rekognoszierenden italienischen Kanzlers Burkhard das
D.143 für Cremona) in der einfachen Form wie in D.109, ohne Nennung
des Erzkanzlers, rekognoszierte, ehe ab D.147 von 1115 Dez. 13 nach
Adalberts Rehabilitation die Rekognition wieder, mit wenigen Ausnahmen
(s. DD.153, 186, 223 mit Kurzformulierung wie D.109), wie früher mit
Angabe der Stellvertretung des Erzkanzlers erfolgte.
Die Erledigung der unmittelbaren Kanzleigeschäfte hatte Adalbert zu
seiner Entlastung im Frühjahr 1112 dem bis zuletzt als einfacher
Kaplan der Hofkapelle anzusehenden
Arnoldus übertragen, der zwischen 1112 März 26 und Oktober 16 (DD.100 … 108;
DD.103/104 sind ohne Rekognitionszeile, D.102 ist nochmals von
Adalbert selbst rekognosziert), ohne jeden Titel, in Vertretung
Adalberts rekognosziert hatte.
Arnold übernahm nun nach Ausweis von D.109 die aus Adalberts Hand
genommene Leitung der Hofkapelle, zusammen mit der damit als
Ausstattung verbundenen Würde eines Propstes des Aachener
Marienstiftes, vgl. dazu Hausmann
a.a.O. 80ff. und Meuthen, Aachener Pröpste 27f. Die Verleihung des D.109, das Arnold erstmals
in beiden Ämtern nennt, kann als Belohnung für seinen bisherigen
Hofdienst betrachtet werden.
Die Schenkung Walhorns durch Heinrich IV. war mit dessen D.254 von
1072 April 27 erfolgt; mit DH.IV.283 von 1076 April 21 hatte er auch
die in der Pertinenzliste von D.109 genannte Vogtei zu Walhorn und an
zwei weiteren Orten geschenkt, und mit DH.IV.458 von 1098 Febr. 10, in
dem Heinrich V. an erster Stelle als Intervenient genannt ist (ob interventum dilecti filii nostri Heinrici regis; vgl. Stumpf
Reg. 2943 und vor Reg. 3006 zu 1099), beide Schenkungen bestätigt.
Bei der Abfassung von D.109 hat der Notar, mit leichter Umstellung und
geringen Auslassungen, aber Einfügung der
advocatia, nur die Pertinenzlisten der Diplome Heinrichs IV. herangezogen,
wovon die unten in Anm. f mitgeteilte aus DH.IV.254 in D.458 wörtlich
wiederholt, in D.283 leicht variiert ist; Meuthen, Aachener Urk. verneint die Benützung der drei Diplome als
Vorurkunden. – Umgekehrt diente D.109 neben dem DH.IV.458 als
teilweise Vorurkunde des DKo.III.4 von 1138 April 10 (= NU.) über die
Restitution der genannten Besitzungen.
Zu Walhorn s. Nolden, Besitzungen u. Einkünfte d. Aachener Marienstifts 237ff. Die
Dotation von Heinrichs Todestag u.a. mit
Harna ist unter Nennung der verfügbaren Summe (marca statt
libra) zum 7. August im Totenbuch des Marienstiftes notiert (s.
Vorbemerkung bei MEUTHEN a.a.O.). – Bei Meuthen
a.a.O. ist, unter Berufung auf Meyer von Knonau, Jahrb. 6,259,
Herimannus marchio fälschlich mit dem Grafen Hermann von Winzenburg identifiziert, vgl. dazu Vorbemerkung
zu D.127.