Herrn Dr. Friedrich Bock
Charlottenstr.
Berlin
Monumenta Germaniae Historica.

Ffm. 12. IV. 32

Lieber Herr Bock! Haben Sie schönsten Dank für Ihren S.A. Friedrich Bock, Ludoviciana. Kritische Untersuchungen zu Urkunden Ludwigs des Bayern, in: Festschrift Albert Brackmann, hg. v. Albert Santifaller, Weimar 1931, S. 530-545.* [1] , der mir wie gerufen auf den Schreibtisch flatterte, da ich in diesem Semester Reichsgeschichte vom Interregnum ab lese – und dies wegen des Ausfalls von Fedor SchneiderFedor Schneider (1879-1932), dt. Historiker, von 1923 bis zu seinem Tod Ordinarius f. Mittelalterliche Geschichte an der Universität Frankfurt a. M. 3stündig [2] . Sie können sich denken, dass mir da derartig Neues an Material, wie Sie es bringen, höchst willkommen ist. Sonst lebe ich vom Arbeiten u. fange an, mir Ihr Fluchen |Seitenwechsel anzugewöhnen – leider mehr nach innen als laut, was sicher viel weniger bekömmlich ist. Zu eigenem Arbeiten komme ich im Moment sehr wenig, obwohl ich gern einiges ausspiee. Aber vielleicht im Verlaufe des Sommers. Ich wäre gern einmal wieder mit Ihnen zusammen – Sie wissen: für „Verfassungsmolche“ habe ich was übrig. Grüssen Sie alle MGMGH: Monumenta Germaniae Historica; Berlin (1875-1935) / München (1946-)-isten sehr. Alles Herzliche
Ihres EKantorowicz

*S.A. bedeutet hier weder: Sturmabtlg.SA: Sturmabteilung noch sex appeal!