15.9.29.

Sehr verehrter Herr Professor!

Für die Zusendung Ihres Vortrages Albert Brackmann, Kaiser Friedrich II. in "mythischer Schau", in: Historische Zeitschrift 140/3 (1929), S. 534-549. wie für den Begleitbrief danke ich Ihnen verbindlichst [1] .

Bei der grundsätzlichen Divergenz unserer historischen Anschauungen kann ich nicht glauben, dass ein persönliches Gespräch die sicherlich von beiden Seiten gewünschte Klärung herbeizuführen im Stande wäre [2] . Hier kann nur die Öffentlichkeit sich grundsätzlich zu Ihrer oder meiner Geschichtsauffassung bekennen. Zudem ist unser Streit, wie ja auch Sie empfunden haben, von zu prinzipieller Bedeutung, als dass er der Öffentlichkeit vorenthalten werden dürfte. –

Ich werde daher eine Erwiderung Ernst H. Kantorowicz, "Mythenschau". Eine Erwiderung, in: Historische Zeitschrift 141/3 (1930), S. 457-471. fertigstellen, die ich Sie bitten darf, am gleichen Ort zu publizieren, wo auch Ihr Vortrag Albert Brackmann, Kaiser Friedrich II. in "mythischer Schau", in: Historische Zeitschrift 140/3 (1929), S. 534-549. erschienen ist. Es wäre zweckmässig und wohl im beiderseitigen Interesse, möglichst das übernächste Heft der Historischen ZeitschriftHZ: Historische Zeitschrift (1859- ) (also: Band 141 Heft 2, da Heft 1 vermutlich schon zusammengestellt ist) hierfür in Anspruch zu nehmen, damit die beiden Aufsätze zeitlich nicht zu weit auseinanderliegen [3] . –

Der Umfang meiner Erwiderung Ernst H. Kantorowicz, "Mythenschau". Eine Erwiderung, in: Historische Zeitschrift 141/3 (1930), S. 457-471. dürfte einen Bogen kaum erreichen, gewiss nicht überschreiten. Ich bin überzeugt, dass diesen Raum freizuhalten noch gelingen wird. –

Das Manuskript, das in etwa 14 Tagen druckfertig sein kann, sende ich Ihnen persönlich zu [4] , falls Sie nicht anderes bestimmen. Sollten sich bezüglich des Druckes noch Fragen ergeben, so bin ich natürlich stets gern bereits, diese in einer mündlichen Besprechung mit Ihnen zu beraten.

Mit verbindlichsten Grusse
Ihr sehr ergebener
E. Kantorowicz.