Digitale Briefausgabe Ernst Kantorowicz

Inv.-Nr. 3022: Ernst H. Kantorowicz an Albert Brackmann, 05.08.1929

Metadaten

Inventar-Nr.: 3022
Dateiname: d19290805_kantorowicz_brackmann.xml
Empfänger: Albert Brackmann Albert Brackmann (1871-1952), dt. Historiker u. Archivar. Seit 1922 ordentlicher Professor an der Berliner Universität und von Ende 1929 an Generaldirektor der Preußischen Staatsarchive; Mitherausgeber der Historischen Zeitschrift
Schreib-/Versandort: Berlin-Charlottenburg
Empfängerort: -
Datum des Schreibens: 05.08.1929
Datum des Poststempels: -
Korrespondenzform: Brief
Typ: Typoskript
Umfang: 1 Bl., 1 S.
Aufbewahrung: Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz/VI. HA, Nl Brackmann, A., Nr. 16, Bl. 35r

Brieftext

ERNST KANTOROWICZ

CHARLOTTENBURG
SOPHIENSTR. 29

5.VIII.29.

Sehr verehrter Herr Professor [1] !

Sie hatten die grosse Liebenswürdigkeit gehabt, mir eine der Korrekturen Ihres Aufsatzes Albert Brackmann, Kaiser Friedrich II. in "mythischer Schau", in: Historische Zeitschrift 140/3 (1929), S. 534-549. über Friedrich II.Friedrich II. von Hohenstaufen (1194-1250), Kg. v. Sizilien, röm-dt. Kg., 1220-1250 Ks. [2] , der in der Historischen ZeitschriftHZ: Historische Zeitschrift (1859- ) erscheinen sollte [3] , zur Einsicht überlassen zu wollen.

Da ich im Institut der MonumentaMGH: Monumenta Germaniae Historica; Berlin (1875-1935) / München (1946-) [4] infolge des Umräumens in nächster Zeit nur selten anzutreffen sein werde, überdies für einige Zeit zu verreisen gedenke, möchte ich mir erlauben, Ihnen meine hiesige Adresse mitzuteilen, von der aus mir auch bei einer Abwesenheit die Post nachgeschickt wird.

Ihnen im Voraus bestens dankend verbleibe ich mit dem Ausdruck der vorzüglichsten Hochachtung
Ihr sehr ergebener
Kantorowicz.

1Verfasst von: Hedwig Munscheck-von Pölnitz. Zur Kontroverse zwischen Brackmann und Kantorowicz, in die der vorliegende Briefwechsel sowie die darin erwähnten Veröffentlichungen gehören, vgl. Lerner, Kantorowicz (2020) Robert E. Lerner, Ernst Kantorowicz. Eine Biographie, Stuttgart 2020. , S. 153-163.

2Verfasst von: Hedwig Munscheck-von Pölnitz. Brackmann, Kaiser Friedrich II. in "mythischer Schau" (1929) Albert Brackmann, Kaiser Friedrich II. in "mythischer Schau", in: Historische Zeitschrift 140/3 (1929), S. 534-549. ist eine kritische Auseinandersetzung mit Kantorowicz' Friedrich-Buch, die der Berliner Ordinarius am 16. Mai 1929 in der Preußischen Akademie der Wissenschaften (im direkten Anschluss an die Vorstellung seiner Abhandlung "Die Entstehung der Andechser Wallfahrt") als Referat vorgetragen hatte; vgl. Sitzungsberichte Berlin (1929) Sitzungsberichte der Preußischen Akademie der Wissenschaften [zu Berlin], phil.-hist. Kl. 1929, Berlin 1929. , S. 239. Bei dieser Sitzung nicht anwesend war, aufgrund eines Kuraufenthaltes, Paul Fridolin Kehr (vgl. Kehr, Liber Vitae, hg. v. Munscheck-von Pölnitz (in Vorbereitung) Paul Fridolin Kehr, Liber Vitae Pauli Fridolini Kehr (Berlin, Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, VI. HA, Nl Kehr, P.F., Nr. 183), ed. Hedwig Munscheck-von Pölnitz (in Vorbereitung)., Bl. 108r), worüber Brackmann offenbar im Vorfeld Bescheid wusste: Am Vortag seiner Vorträge informierte er Kehr per Brief nur darüber, dass "nichts Neues zu berichten" sei und er am "Freitag", dem 17. Mai, einen Kurzurlaub antreten werde; die bevorstehende Auseinandersetzung mit Kantorowicz brachte er nicht zur Sprache (vgl. Albert Brackmann an Paul Fridolin Kehr, 15.05.1929, GStA PK, VI. HA, Nl Kehr, P.F., Nr. 6, Bl. 746). Weder deren Ort noch Zeitpunkt scheinen dabei zufällig gewählt zu sein: Vor dem Hintergrund, dass Kehr das Amt des Generaldirektors der Preußischen Staatsarchive seit dem 1. April 1929 nur noch kommissarisch ausübte (vgl. Kehr, Liber Vitae, hg. v. Munscheck-von Pölnitz (in Vorbereitung) Paul Fridolin Kehr, Liber Vitae Pauli Fridolini Kehr (Berlin, Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, VI. HA, Nl Kehr, P.F., Nr. 183), ed. Hedwig Munscheck-von Pölnitz (in Vorbereitung)., Bl. 107v), nutzte Brackmann offenbar den Vortrag vor Akademiemitgliedern bzw. die angestoßene Diskussion dazu, sich als wissenschaftlich geeigneter Nachfolger zu positionieren.

3Verfasst von: Hedwig Munscheck-von Pölnitz. Vgl. auch Sitzungsberichte Berlin (1929) Sitzungsberichte der Preußischen Akademie der Wissenschaften [zu Berlin], phil.-hist. Kl. 1929, Berlin 1929. , S. 239, wo ein dem Vortragstitel vorangestellter Asterisk anzeigt, dass Brackmann am 16. Mai 1929 das Manuskript nicht zum Abdruck in den Sitzungsberichten vorlegte, sondern eine Veröffentlichung an anderem Ort vorsah - in diesem Fall in seiner eigenen Zeitschrift.

4Verfasst von: Hedwig Munscheck-von Pölnitz. Die MGH, die in der Preußischen Staatsbibliothek ihre Arbeitsräume hatten, besaßen die Werke, die Kantorowicz benötigte, um den Erläuterungsband zu seiner Biographie über Friedrich II. zu schreiben, daher arbeitete er bevorzugt dort; vgl. Lerner, Kantorowicz (2020) Robert E. Lerner, Ernst Kantorowicz. Eine Biographie, Stuttgart 2020. , S. 152. Bereits in einem Brief an Karl Hampe vom 20.12.1927 (Inv. Nr. 12Inv.-Nr. 12: Ernst H. Kantorowicz an Karl Hampe, 20.12.1927) stellte er fest, dass die entsprechende Literatur in Berlin zu finden sei.

Abbildungen (1)

Das Copyright am Brieftext liegt bei: Ariane Phillips

Projektphase 1: -
Projektphase 2: Transkription (Hedwig Munscheck-von Pölnitz) | Textauszeichnung (Andreas Öffner) | Kommentar (Hedwig Munscheck-von Pölnitz)

Zitierlink zu diesem Datensatz: https://data.mgh.de/databases/eka/eka3022

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