Digitale Briefausgabe Ernst Kantorowicz

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Inv.-Nr. 248: Ernst H. Kantorowicz an Friedrich Baethgen, 14.12.1950

Metadaten

Inventar-Nr.: 248
Dateiname: d19501214_kantorowicz_baethgen.xml
Empfänger: Friedrich Baethgen Friedrich Baethgen (1890-1972), dt. Historiker, 1913 bei Karl Hampe über die "Regentschaft von Papst Innozenz III." promoviert. Nach der Habilitation (1920) bei den MGH in Berlin beschäftigt, 1924-1927 außerordentlicher Professor in Heidelberg, wo er Kantorowicz kennenlernte. 1927-1929 2. Sekretär am Preussischen Historischen Institut in Rom, 1929-1939 Ordinarius für Geschichte in Königsberg, 1939-1948 in Berlin, 1948-1959 Präsident der MGH in München.
Schreib-/Versandort: Berkeley, California
Empfängerort: -
Datum des Schreibens: 14.12.1950
Datum des Poststempels: -
Korrespondenzform: Brief
Typ: Typoskript
Umfang: 2 Bl., 2 S.
Aufbewahrung: MGH-Archiv/B 792/I

Brieftext

1421 Euclid Avenue
Berkeley 8, Cal.
14.12.50.

Mein lieber Baethgen,

Nur ein paar Zeilen, um Ihnen für Ihren so prompten Brief zu danken [1] , zugleich um Ihnen ein gutes Weihnachten und ein erfolgreiches neues Jahr zu wünschen. Dass Sie gesund bleiben et Monumenta floreant! Den Weihnachtstee werde ich Ihnen besorgen und zugehen lassen, sobald ich hinüber in die Stadt komme - ich meine San FranciscoSan Francisco, California (USA). Haben Sie eigentlich - und ich frage nur der Ordnung halber, um eventuell in dem Laden Rückfrage zu halten - im Sommer ein Paket mit Butter, Tee und Zucker erhalten [2] ? Ich fürchte, ich habe Ihnen damals ziemlich viel China-Tee geschickt (Earl Grey und ähnliches). Ich werde es jetzt indisieren [3] .

Qua Bücher: NANA: Neues Archiv der Gesellschaft für Ältere Deutsche Geschichtskunde zur Beförderung einer Gesamtausgabe der Quellenschriften deutscher Geschichten des Mittelalters; Berlin [4] sehe ich mit Spannung entgegen. Ich dachte es sei auch VII,2 [5] herausgekommen; darum meine gewisse "Unruhe" ob des mir Entgangenen. Wormser Briefsammlung Die ältere Wormser Briefsammlung, ed. Walther Bulst (MGH Briefe d. dt. Kaiserzeit 3), Weimar 1949. habe ich erhalten, aber keine Rechnung [6] . Rather Die Briefe des Bischofs Rather von Verona, ed. Fritz Weigle (MGH Briefe d. dt. Kaiserzeit 1), ND Weimar 1949. hätte ich doch recht gerne. Können Sie mir auch einen Corippus Corippi Africani grammatici Libri qui supersunt, ed. Josef Partsch (MGH Auct. ant. 3/2), Berlin 1879. (AA.ant.III,2) beschaffen? Ich brauche ihn so oft und habe bisher das hiesige Bibliotheksexemplar als meinen Besitz angesehen, ihn entsprechend mit Bleistifthäkchen versehen. Nun ich doch wohl umsiedeln werde [7] , wird es gut sein, das eigene Exemplar zu besitzen. Heinrich d. Löwen Die Urkunden Heinrichs des Löwen, Herzog von Sachsen und Bayern, ed. Karl Jordan (MGH DD HdL), Leipzig 1941-1949. , Fasz.I hatte mir JordanKarl Jordan (1907-1984), dt. Historiker; von 1943 bis 1975 Professor in Kiel, von 1932 bis 1939 Mitarbeiter der MGH geschickt. Vielleicht sollte ich auch Fasz.2 haben, der Vollständigkeit halber. Poetae VI,1 Nachträge zu den Poetae aevi Carolini, ed. Karl Strecker (†) mit Unterstützung von Otto Schumann (MGH DD HdL), Weimar 1951. brauche ich natürlich. Ich frage mich sogar, ob ich nicht die ersten 5 Bände besitzen sollte. Wie teuer kämen diese? Wenn es unerschwinglich ist, werde ich freilich davon Abstand nehmen müssen [8] . Die DLZDeutsche Lit(t)eraturzeitung: 1880 gegründete Rezensionszeitschrift, die nach dem 2. Weltkrieg von der Akademie der Wissenschaften in Ost-Berlin herausgegeben wurde und 1993 ihr Erscheinen einstellte kommt nun auch regelmässig an die Bibliothek. Es war nur für die Übergangszeit wichtig [9] . Gut dass Sie es abbestellt haben, obwohl ich nicht finde, dass sie so schlecht ist. Hierzulande ist das Besprechungswesen besonders schlecht.

Ich schicke übrigens gerade für die Festschrift Karl ReinhardtKarl Reinhardt (1886-1958), dt. Altphilologe; bedeutender Gräzist in Berlin und Frankfurt am Main einen Beitrag Ernst H. Kantorowicz, Kaiser Friedrich II und das Königsbild des Hellenismus, in: Varia Variorum. Festgabe für Karl Reinhardt, Münster-Köln 1952, S. 169-193. an Uvo HoelscherUvo Hölscher (1914-1996), dt. Klassischer Philologe u. Schüler von Karl Reinhardt in Frankfurt am Main; nach Wehrdienst und Kriegsgefangenschaft Professor in München, Berlin und Heidelberg nach MünchenMünchen, etwas gewagt und in keinem der angeschnittenen Probleme schlüssig.|Seitenwechsel Aber es war, wie bei Ihrem Festschriftbeitrag Friedrich Baethgen, Zur geistigen Entwicklungsgeschichte Rankes in seiner Frühzeit, in: Deutschland und Europa. Historische Studien zur Völker- und Staatenordnung des Abendlandes [Festschrift für Hans Rothfels], hg. v. Werner Conze, Düsseldorf 1951, S. 337-353. [10] , alles etwas überstürzt durch die hiesige blödsinnige Eid-Geschichte [11] . Ich nenne den Aufsatz "Friedrich II. und das hellenistische Königsbild: Marginalia miscellanea Ernst H. Kantorowicz, Kaiser Friedrich II und das Königsbild des Hellenismus, in: Varia Variorum. Festgabe für Karl Reinhardt, Münster-Köln 1952, S. 169-193. " - eigentlich nur Lesefrüchte im Zusammenhang mit den Arbeiten von GoodenoughErwin Ramsdell Goodenough (1893-1965), US-amerikan. Religionswissenschaftler, der zum Einfluss der griechischen Kultur auf das Judentum forschte [12] , die ich Ihnen einmal empfahl, und jetzt Louis DelatteLouis Delatte (1914-1994), Klass. Philologe, der seine akademische Laufbahn an der Universität Lüttich absolvierte, "Les Traités de la Royauté d'Ecphante, Diotogène et Sthénidas Louis Delatte, Les Traités de la Royauté d'Ecphante, Diotogène et Sthénidas ((Bibliothèque de la Faculté de Philosophie et Lettres de l'Université de Liège 97)), Lüttich-Paris 1942. " (Liége Univ., Fac. de Philos. et Lettres, Liége-Paris, 1942). Das Buch wird Sie mindestens so interessieren wie der Aufsatz von BaynesNorman H. Baynes (1877-1961), brit. Byzantinist [13] , und es sollte eigentlich von jedem ma.lichen Historiker gelesen werden, um den engen Zusammenhang mit der Antike zu verstehen. Vielleicht könnten Sie es durch FolzRobert Folz (1910-1996), frz. Mittelalterhistoriker; 1937/37 am "Institut Français" in Berlin. 1949 an der Sorbonne mit einer zunächst von Marc Bloch betreuten Arbeit über Karl d. Gr. promoviert, danach Maître de conférences, dann Professor in Dijon. Ab 1955 korrespondierendes Mitglied der MGH. im Austausch beziehen. Mein Beitrag Ernst H. Kantorowicz, Kaiser Friedrich II und das Königsbild des Hellenismus, in: Varia Variorum. Festgabe für Karl Reinhardt, Münster-Köln 1952, S. 169-193. ist auf Deutsch geschrieben, was mir nicht mehr ganz geheuer ist. Sollten Sie Zeit und Lust haben, so lassen Sie sich doch von HoelscherUvo Hölscher (1914-1996), dt. Klassischer Philologe u. Schüler von Karl Reinhardt in Frankfurt am Main; nach Wehrdienst und Kriegsgefangenschaft Professor in München, Berlin und Heidelberg das MS geben. Vielleicht fällt Ihnen noch etwas Einschlägiges dazu ein. Auch wenn Ihnen allzu Vieles als fragwürdig erscheint, lassen Sie es mich doch wissen. Denn mit der Isoliertheit geht es mir doch gerade so wie Ihnen, oder mehr noch. Ein Schwatz mit MommsenTheodor E. Mommsen (1905-1958), dt. Mittelalter- u. Renaissancehistoriker, seit 1936 in den USA (1938-1942 Instructor in Yale, 1946-1954 Assistant bzw. Associate Professor an der Princeton University, 1954-1958 Full Professor an der Cornell University). Freund Kantorowicz' aus seiner Zeit bei den MGH, der ihn dann maßgeblich darin unterstützte, in den USA Fuß zu fassen, und auch seine Berufung ans IAS in die Wege leitete. oder ein Aufenthalt in Dumbarton OaksDumbarton Oaks Research Library and Collection; Washington, D.C. ist doch nicht das Alltägliche, sondern ein seltenes Fest [14] , und ich bin hier doch ausserdem durch einen Erdteil, nicht nur durch ein verbindendes Meer von den Zentren entfernt. So verliert man leicht die Kontrolle über sein Tun. Haben Sie eigentlich Ihren Aufsatz über den VICARIUS DEI Friedrich Baethgen, Vicarius Dei [nicht fertiggestellt], MGH-Archiv, A 246/II, 4 fertig und wird er gedruckt [15] ? Ich brauche ihn so nötig und wirklich ziemlich dringend [16] . Die Arbeiten von denen MommsenTheodor E. Mommsen (1905-1958), dt. Mittelalter- u. Renaissancehistoriker, seit 1936 in den USA (1938-1942 Instructor in Yale, 1946-1954 Assistant bzw. Associate Professor an der Princeton University, 1954-1958 Full Professor an der Cornell University). Freund Kantorowicz' aus seiner Zeit bei den MGH, der ihn dann maßgeblich darin unterstützte, in den USA Fuß zu fassen, und auch seine Berufung ans IAS in die Wege leitete. Ihnen schrieb, sollen in Dumbarton OaksDumbarton Oaks Research Library and Collection; Washington, D.C. druckfertig gemacht werden [17] . Hoffentlich kommt es soweit. Und wird eigentlich ErdmannsCarl Erdmann (1898-1945), dt. Historiker, 1926-1932 Assistent am Preußischen Historischen Institut in Rom, seit 1934 Mitarbeiter der MGH nachgelassener Aufsatz über die romfreien Kaisertitel Carl Erdmann, Die nichtrömische Kaiseridee, in: Ders., Forschungen zur politischen Ideenwelt des Frühmittelalters. Aus dem Nachlaß des Verfassers hg. v. Friedrich Baethgen, Berlin 1951, S. 1-51. gedruckt [18] ?

Nochmals alle guten Wünschen Ihnen und Frau PiontekXXX Piontek, Haushälterin Friedrich Baethgens, und ein gutes Fest!

Wie stets Ihr
EK.

1Verfasst von: Andreas Öffner. Anders als die vorweihnachtliche Antwort Baethgens auf das vorliegende Schreiben (21.12.1950, MGH-Archiv, B 792/I) ist der vorausgehende 'prompte Brief' Kantorowicz' nicht erhalten.

2Verfasst von: Andreas Öffner. In seinem Antwortschreiben (s.o.) dankt Baethgen für das "wie vom Himmel" gekommene Paket und insbesondere den Zucker, der ihm angesichts der Knappheit, "die wieder die beliebten Schlangen vor den entsprechenden Geschäften zur Folge hatte", besonders willkommen gewesen sei. Zugleich entschuldigt er sich für die verspätete Reaktion: "[Es] fand sich aber auf dem Paket nicht der leiseste Hinweis, dass es von Ihnen stamme, sondern vielmehr als Absender ein mir gänzlich unbekannter Name."

3Verfasst von: Martina Hartmann. D.h. Tee aus Indien statt aus China schicken.

4Verfasst von: Andreas Öffner. Gemeint ist sicherlich DADA: Deutsches Archiv für Geschichte des Mittelalters; Weimar 8/1 (1950): Auch andernorts gebrauchte Kantorowicz anstelle von "Deutsches Archiv" den Namen des Vorgängerorgans (vgl. Inv.-Nr. 23Inv.-Nr. 23: Ernst H. Kantorowicz an Hans Martin Schaller, 29.04.1952), und in seiner Antwort vom 21.12.1950 (s.o.) gibt Baethgen die Auskunft, dass "DA 8,1 [...], wie gesagt, bereits abgegangen" sei.

5Verfasst von: Andreas Öffner. Gemeint sein muss wieder "DA 8/2 (1950)", zumal DA 7 (1944) nur einen einzigen Faszikel umfasst.

6Verfasst von: Andreas Öffner. Baethgen im Antwortschreiben vom 21.12.1950 (s.o.): "Die Wormser Briefsammlung [...] bitte ich Sie als Geschenk der Monumenta anzusehen."

7Verfasst von: Andreas Öffner. Am 20. November war Kantorowicz - auf Betreiben auch des unten erwähnten Theodor Ernst Mommsen - zum Mitglied des Institute for Advanced Study in PrincetonPrinceton, New Jersey (USA) gewählt worden, am 29. Dezember erhielt er das offizielle Berufungsschreiben; vgl. Lerner, Kantorowicz (2020) Robert E. Lerner, Ernst Kantorowicz. Eine Biographie, Stuttgart 2020. , S. 396.

8Verfasst von: Andreas Öffner. Bezüglich der fünf Poetae-Bände MGH Poetae antwortete Baethgen am 21.12.1950 (s.o.), dass sie "auch bei Berücksichtigung des Abschlages für korrespondierende Mitglieder einen ziemlichen Betrag aus[machten]", und "überdies in den meisten Fällen die letzten Exemplare" versandt werden müssten. Aber weiter: "Gerade Ihnen würde ich sie gerne geben". Für den Band 6/1, der 1950 noch nicht herausgekommen war, stellte er frühestmöglichen Versand in Aussicht, "Rather und Heinrich den Löwen, Faszikel 2" brachte er "sogleich [...] mit Rechnung" auf den Weg; Corippus sei "im Moment nicht greifbar", aber erschwinglich.

9Verfasst von: Andreas Öffner. Baethgen hatte zuvor Bände der Rezensionszeitschrift an Kantorowicz geschickt; vgl. etwa dessen Dank in Inv.-Nr. 969Inv.-Nr. 969: Ernst H. Kantorowicz an Friedrich Baethgen, 30.01.1949 oder Baethgens Schreiben vom 24.06.1949 (MGH-Archiv, K 139, 3/1), in dem er Kantorowicz die Übersendung u.a. von "DLZ 2 - 4" anzeigte.

10Verfasst von: Andreas Öffner. Gemeint sein dürfte Baethgens 1951 erschienener Ranke-Beitrag Friedrich Baethgen, Zur geistigen Entwicklungsgeschichte Rankes in seiner Frühzeit, in: Deutschland und Europa. Historische Studien zur Völker- und Staatenordnung des Abendlandes [Festschrift für Hans Rothfels], hg. v. Werner Conze, Düsseldorf 1951, S. 337-353. zur FS Hans Rothfels. Ebenfalls im Rekurs auf seine Ranke-Forschung hatte er gegenüber Kantorowicz am 26.09.1949 geklagt (MGH-Archiv, K 139, 3/1): "Ich selber werde fürs erste noch fast ganz von Verwaltungsgeschäften aufgefressen und kann daneben nur sehr wenig Vernünftigeres tun. Augenblicklich schreibe ich an einer Einleitung zur [sic!] einer Neuausgabe von Rankes Päpsten, die aber erst nächstes Jahr herauskommen wird." Tatsächlich erschien die Neuausgabe von Rankes Frühwerk mit Baethgens Einleitung erst nach der Festschrift: Ranke, Die römischen Päpste (1953) Leopold von Ranke, Die römischen Päpste in den letzten vier Jahrhunderten [1834-1836]. Vollständige Ausgabe in zwei Bänden mit einer Einleitung von Friedrich Baethgen, Stuttgart 1953. .

11Verfasst von: Martina Hartmann. Zu dem seit Frühjahr 1949 von Mitarbeitern der University of California geforderten antikommunistischen "Loyalty Oath" und Kantorowicz' Engagement in der Gruppe der "Non-Signers", das ihn vom Arbeiten abhielt, vgl. Lerner, Kantorowicz (2020) Robert E. Lerner, Ernst Kantorowicz. Eine Biographie, Stuttgart 2020. , S. 371-391.

12Verfasst von: Martina Hartmann. An selbständigen Publikationen Goodenoughs aus den 1930er- und 1940er-Jahren ist zu nennen: Goodenough, The Church in the Roman Empire (1931) Erwin Ramsdell Goodenough, The Church in the Roman Empire, New York 1931. ; Goodenough, The Mystic Gospel of Hellenistic Judaism (1935) Erwin Ramsdell Goodenough, By Light, Light. The Mystic Gospel of Hellenistic Judaism, New Haven 1935. ; Goodenough, Religious Tradition and Myth (1937) Erwin Ramsdell Goodenough, Religious Tradition and Myth, New Haven 1937. ; Goodenough, The Politics of Philo Judaeus (1938) Erwin Ramsdell Goodenough, The Politics of Philo Judaeus. Practice and Theory, with a General Bibliography of Philo, New Haven 1938. ; Goodenough, An Introduction to Philo Judaeus (1940) Erwin Ramsdell Goodenough, An Introduction to Philo Judaeus, New Haven 1940. . In Kantorowicz, Kaiser Friedrich II und das Königsbild des Hellenismus (1952) Ernst H. Kantorowicz, Kaiser Friedrich II und das Königsbild des Hellenismus, in: Varia Variorum. Festgabe für Karl Reinhardt, Münster-Köln 1952, S. 169-193. , S. 169, Anm. 7 sind (neben der oben ausdrücklich angeführten Studie Delattes; vgl. ebd. Anm. 6) Goodenoughs "The Political Philosophy of Hellenistic Kingship" Erwin Ramsdell Goodenough, The Political Philosophy of Hellenistic Kingship (Yale Classical Studies 1), New Haven 1928. und "The Politics of Philo Judaeus" Erwin Ramsdell Goodenough, The Politics of Philo Judaeus. Practice and Theory, with a General Bibliography of Philo, New Haven 1938. als verdienstvolle Arbeiten zitiert. Beide finden sich auch im Anmerkungsapparat von Kantorowicz, Deus per naturam, deus per gratiam (1952) Ernst H. Kantorowicz, Deus per naturam, deus per gratiam. A Note on Mediaeval Political Theology, in: Harvard Theological Review 45 (1952), S. 253-277. ; Kantorowicz, Pro Patria Mori in Medieaval Political Thought (1951) Ernst H. Kantorowicz, Pro Patria Mori in Medieaval Political Thought, in: American Historical Review 61 (1951), S. 472-492. , S. 474, Anm. 7 hat einen Verweis auf "The Crown of Victory in Judaism" Erwin Ramsdell Goodenough, The Crown of Victory in Judaism, in: The Art Bulletin 28 (1946), S. 139-159. .

13Verfasst von: Andreas Öffner. Kantorowicz, Deus per naturam, deus per gratiam (1952) Ernst H. Kantorowicz, Deus per naturam, deus per gratiam. A Note on Mediaeval Political Theology, in: Harvard Theological Review 45 (1952), S. 253-277. , S. 275, Anm. 78 zitiert (im Zusammenhang mit Delatte) N. H. Baynes' "Eusebius and the Christian Empire Norman H. Baynes, Eusebius and the Christian Empire, in: Mélanges Bidez, hg. v. Robert Werner ((Annuaire de 1'Institut de Philologie et d'Histoire Orientales et Slaves 2), Brüssel 1934, S. 13-18. ". In seinem Vicarius Dei-Manuskript (MGH-Archiv, A 246/II, 4, s.u.) S. 5f., Anm. 3 führt dann Baethgen diesen Beitrag sowie Goodenough, The Political Philosophy of Hellenistic Kingship (1928) Erwin Ramsdell Goodenough, The Political Philosophy of Hellenistic Kingship (Yale Classical Studies 1), New Haven 1928. an. Ebd. hält er ausdrücklich fest, dass er die Kenntnis des ersteren Beitrags wie "manche andre wertvolle[...] Hinweise meinem Freunde E.H. Kantorowicz (Berkeley - California)" verdanke.

14Verfasst von: Andreas Öffner. Im Mai 1950 hatte Kantorowicz auf dem Höhepunkt der Loyalty-Oath-Krise an einem einwöchigen Symposium am Center for Byzantine Studies in Dumbarton Oaks teilgenommen und sich neben zwei eigenen Vorträgen ganz dem wissenschaftlichen Austausch widmen könenn; vgl. Lerner, Kantorowicz (2020) Robert E. Lerner, Ernst Kantorowicz. Eine Biographie, Stuttgart 2020. , S. 393.

15Verfasst von: Andreas Öffner. Baethgen in seinem Antwortschreiben vom 21.12.1950 (MGH-Archiv, B 792/I): "Meinen Vicarius Dei musste ich in den letzten Jahren leider halbfertig liegen lassen, hoffe ihn aber in der 2. Hälfte des Winters abzuschließen; er ist ziemlich umfangreich geworden." Veröffentlicht wurde er nie; eine Mappe mit Typoskripten und Materialen liegt im Nachlass Baethgen: MGH-Archiv, A 246/II, 4.

16Verfasst von: Andreas Öffner. Wohl mit Blick auf die Arbeiten an Kantorowicz, The King's Two Bodies (1957) Ernst H. Kantorowicz, The King's Two Bodies. A Study in Mediaeval Political Theology, Princeton 1957. ; vgl. dort etwa S. 88-93 zu den Titeln vicarius Christi und vicarius Dei im Spannungsfeld von König- und Papsttum. Vgl. auch Inv.-Nr. 969Inv.-Nr. 969: Ernst H. Kantorowicz an Friedrich Baethgen, 30.01.1949.

17Verfasst von: Andreas Öffner. Im Nachlass Baethgens im MGH-Archiv (hier A 246/I) ist kein Brief von Mommsen erhalten, aus dem hervorgehen würde, welche "Arbeiten" gemeint sind. Er selbst hat nicht in den Dumbarton Oaks PapersDumbarton Oaks Papers; Washington, D.C. veröffentlicht (vgl. das Schriftenverzeichnis in Mommsen, Medieval and Renaissance Studies, hg. v. Rice (1959) Theodor E. Mommsen, Medieval and Renaissance Studies, hg. v. Eugene F. Rice Jr., Ithaka, N.Y. 1959. , S. 349-353), Kantorowicz erst ab 1956 (Kantorowicz, The Baptism of the Apostles (1956) Ernst H. Kantorowicz, The Baptism of the Apostles, in: Dumbarton Oaks Papers 9-10 (1956), S. 204-251. ). Gemeint sein könnte aber auch die seit spätestens 1945 geplante Aufsatzsammlung "Studies in Political Liturgy", die Kantorowicz ursprünglich beim Warburg Institute herausbringen wollte. Einen Teil der Aufsätze, die er gegenüber dessen 1948 verstorbenem Direktor Fritz Saxl nennt (vgl. Inv.-Nr. 232Inv.-Nr. 232: Ernst H. Kantorowicz an Fritz Saxl, 11.11.1945 vom 11.11.1945 und Inv.-Nr. 233Inv.-Nr. 233: Ernst H. Kantorowicz an Fritz Saxl, 29.12.1945 vom 29.12.1945), sollten dann als "Studies Eastern and Western in the History of Late Classical and Mediaeval Ideas" von Dumbarton Oaks herausgegeben werden, wozu es aber nur mehr in einem Fall kam; vgl. Kantorowicz, Oriens Augusti (1963) Ernst H. Kantorowicz, Oriens Augusti - Lever du Roi, in: Dumbarton Oaks Papers 17 (1963), S. 117-177. , S. 118.

18Verfasst von: Martina Hartmann. Nach einer Veröffentlichung der nachgelassenen Erdmann-Schriften und gerade auch der in Erdmann, Das ottonische Reich als Imperium Romanum (1943) Carl Erdmann, Das ottonische Reich als Imperium Romanum, in: Deutsches Archiv für Geschichte des Mittelalters 6 (1943), S. 412-441., S. 415, Anm. 2 angekündigten "Untersuchung über den nichtrömischen Kaisergedanken" hatte sich Kantorowicz bei Baethgen schon 1947 erkundigt (Inv.-Nr. 247Inv.-Nr. 247: Ernst H. Kantorowicz an Friedrich Baethgen, 04.05.1947). Baethgen in Antwort auf die zweite Anfrage (21.12.1950, s.o.): "Die nachgelassenen Aufsätze von Erdmann sollen im Berliner Akademie-Verlag erscheinen, doch gibt es dort ein [sic!] als 'Papierbewilligung' getarnte Zensur, die wie alle ähnlichen Einrichtungen auch noch den Vorteil hat, dass sie mit unbeschreiblicher Langsamkeit arbeitet." Der Band erschien 1951, darin auch der besagte Aufsatz Carl Erdmann, Die nichtrömische Kaiseridee, in: Ders., Forschungen zur politischen Ideenwelt des Frühmittelalters. Aus dem Nachlaß des Verfassers hg. v. Friedrich Baethgen, Berlin 1951, S. 1-51. . Zur Instrumentalisierung Erdmanns durch Baethgen nach 1945 vgl. Lemberg, Friedrich Baethgen (2015) Joseph Lemberg, Der Historiker ohne Eigenschaften. Eine Problemgeschichte des Mediävisten Friedrich Baethgen (Campus Historische Studien 71), Frankfurt am Main-New York 2015., S. 404-414 und demnächst Mentzel-Reuters, Friedrich Baethgen in nationalkonservativen Netzwerken Arno Mentzel-Reuters, Friedrich Baethgen in nationalkonservativen Netzwerken (1917-1948), in: Menschen und Strukturen: Annäherungen an eine MGH-Geschichte 1919 bis 1959. Beiträge der Tagung im Oktober 2023 in der Akademie für Politische Bildung Tutzing, hg. v. Martina Hartmann/Annette Marquard-Mois/Maximilian Becker (Studien zur Geschichte der Mittelalterforschung 3), Wiesbaden (voraussichtlich 2024). .

Abbildungen (2)

Das Copyright am Brieftext liegt bei: Ariane Phillips

Projektphase 1: Transkription (Lisa-Maria Speck/Janus Gudian) | Kommentar (Lisa-Maria Speck)
Projektphase 2: Textauszeichnung (Andreas Öffner) | Kommentar (Martina Hartmann/Andreas Öffner)

Zitierlink zu diesem Datensatz: https://data.mgh.de/databases/eka/eka0248

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