Digitale Briefausgabe Ernst Kantorowicz

Inv.-Nr. 103: Ernst H. Kantorowicz an Percy Ernst Schramm, 07.04.1934

Metadaten

Inventar-Nr.: 103
Dateiname: d19340407_kantorowicz_schramm.xml
Empfänger: Percy Ernst Schramm Percy Ernst Schramm (1894-1970), dt. Historiker und nach dem Krieg einflussreicher Historiker als Mediävist und als Zeitzeuge des Zweiten Weltkriegs; Mitglied der Zentraldirektion der MGH
Schreib-/Versandort: Oxford
Empfängerort: -
Datum des Schreibens: 07.04.1934
Datum des Poststempels: -
Korrespondenzform: Brief
Typ: Manuskript
Umfang: 2 Bl., 4 S.
Aufbewahrung: Staatsarchiv Hamburg/622-1/151_L 230 Band 6

Brieftext

New College,
Oxford.

7.4.34.

Lieber Percy Schramm!

Dank für Ihre Karte, die sich zumindest mit meinem Willen, Ihnen zu schreiben, gekreuzt hat. Dass ich seit Januar hier in OxfordOxford (UK) bin, werden Sie wohl erfahren haben, und die näheren Umstände mag Ihnen, falls sie Sie interessieren, jemand anderes erzählen [1] . Wie ich vorausgesehen hatte, ging es ganz einfach nicht u. es wird auch nicht wieder gehen, da es ein Widersinn ist, wenn ich dieses Fach weiterhin wahrnehmen sollte [2] . Was aus mir wird, weiss ich nicht: vorläufig bin ich ja noch Beamter u. nur beurlaubt - im Juli bin ich wieder in Deutschland [3] . Dann wird das MinisteriumPreußisches Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung ("Kultusministerium"); Berlin doch entscheiden müssen, was geschehen soll [4] . Und nach den Verabschiedungen in HamburgHamburg [5] ist |Seitenwechsel es ja ziemlich klar, welches der einzig mögliche Weg ist.

Indessen nutze ich hier die Zeit zur Arbeit aus und habe dabei auf Ihrem Fahrplan der Ordines Ordines coronationis (Krönungsordines) [6] - ganz nebenbei herumzureisen gelernt. Ich möchte auch eine kleinere Arbeit über die sizilische Normannenkrönung resp. die "Laudes Siculae Laudes Siculae (Sizilische Herrscherakklamationen)" herausbringen [7] . Ich habe indessen hier das ganze englische und normannische Material durchgearbeitet u. bin der Ansicht, dass die sizilischen Krönungslaudes Laudes Siculae (Sizilische Herrscherakklamationen) unmittelbar von England herkommen [8] . Ihnen die Einzelheiten zu schreiben, führt zu weit; auch will ich Ihrer Laudes-Arbeit, auf die ich sehr neugierig bin, nicht vorgreifen, sondern nur die anglo-sizilische Spezialfrage kurz behandeln. Die englischen Laudes Laudes regiae (Herrscherakklamationen) sind natürlich normannischen Ursprungs - Herzogslaudes [9] kennen wir auch u. seit 1068 gehören sie zur englischen Krönung |Seitenwechsel vermutlich bis zum XIV. Jhdt. Eine Nebenfrage für mich ist der sizil. Krönungsordo - immerhin eine wichtige Nebenfrage. Woraus schliessen Sie eigentlich, dass der NANA: Neues Archiv der Gesellschaft für Ältere Deutsche Geschichtskunde zur Beförderung einer Gesamtausgabe der Quellenschriften deutscher Geschichten des Mittelalters; Berlin XXIII - Ordo Krönungsordo für Wilhelm II. von Sizilien und Johanna Plantagenet (Ms. Montecassino, Biblioteca statale, lat. 614) der sizilische ist [10] ? Ist er nicht ganz allgemein: der Königsordo, der für Krönungen in RomRom (Italien) in Anwendung kam? - Karl von AnjouKarl I. von Anjou (1227-1285), im Jahr 1266 im Rom zum Kg. v. Sizilien gekrönt z.B.? Es erhebt sich nämlich die Frage, ob dieser Ordo Krönungsordo für Wilhelm II. von Sizilien und Johanna Plantagenet (Ms. Montecassino, Biblioteca statale, lat. 614) mit den Laudes Laudes regiae (Herrscherakklamationen) überhaupt zu verbinden ist, was für RatoldRatold (gest. 986), Abt von Corbie, Auftraggeber eines 'Liber Sacramentorum' [11] , EgbertEgbert (678-766), Ebf. von York, Hl. [12] , MailandMailand (Italien) [13] , aber auch für den Aachener Ordo Aachener Krönungsordo: Ordo ad benedicendum imperatorem in ecclesia Aquisgranensi [Martène Nr. IV], ed. Edmond Martène, De antiquis ecclesiae ritibus II, 9, ord. IV, 2. Aufl. Antwerpen 1736, Bd. 2, Sp. 579-584. als ausgeschlossen erscheint. Ich glaube überhaupt nicht, dass die röm. Kgs. Krönung in AachenAachen von Laudes Laudes regiae (Herrscherakklamationen) begleitet war, d.h. der Ordo Martène no. IV Aachener Krönungsordo: Ordo ad benedicendum imperatorem in ecclesia Aquisgranensi [Martène Nr. IV], ed. Edmond Martène, De antiquis ecclesiae ritibus II, 9, ord. IV, 2. Aufl. Antwerpen 1736, Bd. 2, Sp. 579-584. S.207f. Und woraus schliessen Sie, dass der sizil. Ordo Karls II.Karl II. von Anjou (1254-1309), ab 1285 Kg. v. Neapel & Roberts I.Robert I. von Anjou, Kg. v. Neapel der Kaiserordo D Römischer Kaiserkrönungsordo [Schramm Ordo D] (vgl. Percy Ernst Schramm, Die Ordines der mittelalterlichen Kaiserkrönung. Ein Beitrag zur Geschichte des Kaisertums, in: Archiv für Urkundenforschung 11 (1930), S. 285-390, hier S. 365) sei u. die laudes Laudes regiae (Herrscherakklamationen) enthielte? Ich kenne an laudes Romane Laudes regiae (Herrscherakklamationen) nur diejenigen [...]Unsichere Lesung Papst- & Kaiserkrönung [14] .. an |Seitenwechsel laudes gallicane Laudes regiae (Herrscherakklamationen), die bei Krönungen verwandt wären, kenne ich ausser bei den bekannten karolingischen Krönungen ein Vorkommen nur in England u. in Sizilien - vielleicht (!) in der Normandie [15] . Eine wichtigere Frage wäre noch die, ob die laudes Laudes regiae (Herrscherakklamationen) nicht nur bei solchen Krönungen statt hatten, welche zu Ostern, Pfingsten oder Weihnachten vorgenommen wurden!? Ein diesbezüglicher Hinweis hat mir zu denken gegeben [16] !

Sonst arbeite ich an meinen Sachen [17] , doch ziehen mich Nebenfragen: St. EduardEduard der Bekenner (Edward the Confessor), gest. 1066, seit 1042 Kg. v. England; 1161 heiliggesprochenskult im XIII. Jhdt. [18] , Petrus de VineaPetrus de Vinea (gest. 1249), ital. Jurist u. Poet; Kanzler Friedrichs II.-Rezeption in England [19] u.a. etwas ab.

Lassen Sie einmal wieder von sich hören; schicken Sie den BenzErnst Wilhelm Benz (1907-1978), dt. evangelischer Theologe u. Kirchenhistoriker mit dem Forschungsschwerpunkt Mystik. 1929 Dr. phil (Tübingen), 1931 theol. Habilitation (Halle), ab 1935 außerordentlicher, ab 1937 und 1946-1973 ordentlicher Professor in Marburg.-Aufsatz [20] ruhig hierher. Ich kann ihn gerade gut gebrauchen. Übrigens bin ich mit SaxlFritz Saxl (1890-1948), österr. Kunsthistoriker; von 1929 bis zu seinem Tod Direktor des Warburg Institut(e), in dessen Vorgeschichte (Kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg, dort ab 1913 beschäftigt, ab 1919 in leitender Funktion), Gründung (1922/26) und Übersiedelung nach London (1933) er maßgeblich involviert war mehrfach in LondonLondon (UK) zusammengetroffen, habe auch die neue Bibl. Warb.Warburg Institute, London: Bibliothek und Forschungseinrichtung, die auf die Kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg (aufgeb. seit 1901) bzw. das Warburg Institut (gegr. 1926) in Hamburg zurückgeht. 1933 Überführung der Bestände nach London, wo sie zunächst am Courtauld Institute of Art unterkamen; seit 1944 als Warburg Insititute als selbständige Einrichtung an die University of Lonon angegliedert. / Thamse-House 3 [21] angesehen - sehr schön!

Alles Herzliche beste Grüsse an Ihre FrauEhrengard Schramm, geb. von Thadden (1900-1985), dt. Politikerin (SPD) und Ehefrau des Historikers Percy Ernst Schramm (verh. 1925).
Ihr EKa.

1Verfasst von: Andreas Öffner. Kantorowicz war der Einladung des Oxforder New College gefolgt, für ein Jahr als "Honorary Member of the Senior Common Room" Schutz bzw. Kost, Logis und Gelegenheit zum wissenschaftlichen Austausch in Anspruch zu nehmen. Vorausgegangen waren ein eindringliches, von Raymond Klibansky verfasstes Empfehlungsschreiben und ein erfolgreiches Urlaubsgesuch beim Ministerium. Selbiges stellte Kantorowicz bereits ab Beginn des Wintersemesters 1933/34 frei, doch ließ er sich von der Frankfurter Fakultät überzeugen, noch bis Februar 1934 zu unterrichten. Am 11. November 1933 hielt er seine verspätete Antrittsvorlesung zum 'Geheimen Deutschland', Mitte Dezember aber musste er seine reguläre Lehre einstellen, als die Boykottmaßnahmen der nationalsozialistisch organsierten Studentenschaft verfingen und die Universität entgegen ihrer Ankündigung tatenlos blieb. Vgl. Lerner, Kantorowicz (2020) Robert E. Lerner, Ernst Kantorowicz. Eine Biographie, Stuttgart 2020. , S. 204 f. und 209 f.

2Verfasst von: Andreas Öffner. Für Kantorowicz' Vorahnungen vgl. etwa den vorausgehenden Brief an SchrammInv.-Nr. 102: Ernst H. Kantorowicz an Percy Ernst Schramm, Mai/Juni 1933.

3Verfasst von: Andreas Öffner. Für Kantorowicz' Aufenthalt in Oxford vgl. Lerner, Kantorowicz (2020) Robert E. Lerner, Ernst Kantorowicz. Eine Biographie, Stuttgart 2020. , S. 211-227, für seine Rückkehr im Juli 1934 ebd. S. 230.

4Verfasst von: Andreas Öffner. Im Oktober 1934 erhielt Kantorowicz seitens des Ministeriums das Angebot, sich nicht pensionieren, sondern emeritieren zu lassen. Er nahm an und bezog also (bis zum Kriegseintritt der USA im Jahr 1941) sein volles Professorengehalt, konnte sich aber seinen Forschungen in Berlin widmen, wohin er auch seinen Wohnort verlegte. Vgl. Lerner, Kantorowicz (2020) Robert E. Lerner, Ernst Kantorowicz. Eine Biographie, Stuttgart 2020. , S. 231 f.

5Verfasst von: Andreas Öffner. Die Entlassungen, zu denen es bei der Umsetzung des "Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" vom 7. April 1933 an der Hamburger UniversitätUniversität Hamburg gekommen war, wurden zwar in der Quote etwa von Frankfurt und Berlin übertroffen (vgl. Nicolaysen, Das 'Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums' Rainer Nicolaysen, Das 'Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums' vom 7. April 1933 und seine Umsetzung and der Hamburger Universität, in: Auch an der Universität - Über den Beginn von Entrechtung und Vertreibung vor 80 Jahren. Reden der Zentralen Gedenkveranstaltung der Universität Hamburg im Rahmen der Reihe "Hamburg erinnert sich 2013" am 8. April 2013, hg. v. dems. (Hamburger Universitätsreden N.F. 19), Hamburg 2014, S. 27-51. , S. 30 f., waren aber besonders signifikant: "Von der Hamburgischen Universität wurden fast alle Wissenschaftler vertrieben, die das hohe Ansehen der jungen Institution in der Weimarer Zeit begründet hatten" (ebd. S. 27). Als jüdischer Professor entlassen (und im Juli 1934 ins Exil gezwungen) wurde etwa auch Erwin Panofsky, der zuvor das Kunsthistorische Institut im Geist Aby Warburgs geprägt hatte und dem Schramm also wissenschaftlich, zu einem gewissen Grad wohl auch persönlich nahestand (vgl. Fleckner/Wenderholm, Zur Geschichte der "Hamburger Schule" (2021) Uwe Fleckner/Iris Wenderholm, "... das Bildwerk mit dem historisch oder psychologisch dazugehörigen Gedanken zusammen zu schauen". Zur Geschichte der "Hamburger Schule" der Kunstgeschichte, in: 100 Jahre Universtität Hamburg. Studien zur Hamburger Universitäts- und Wissenscahftsgeschichte in vier Bänden, Bd. 2: Geisteswissenschaften, Theologie, Psychologie, hg. v. Rainer Nicolaysen/Eckart Krause/Gunnar B. Zimmermann, Göttingen 2021, S. 183-218. , S. 183-196 bzw. Thimme, Percy Ernst Schramm (2006) David Thimme, Percy Ernst Schramm und das Mittelalter. Wandlungen eines Geschichtsbildes (Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 75), Göttingen 2006., S. 100 f.); ebenso der unten erwähnte Fritz Saxl, der seit 1931 Hamburger Honorarprofessor gewesen war. Vgl. auch Grüttner, Ausgegrenzt (2023) Michael Grüttner, Ausgegrenzt. Entlassungen an den deutschen Universitäten im Nationalsozialismus. Biogramme und kollektivbiografische Analyse, Berlin-Boston 2023. , S. 231 (zu Panofsky), S. 259 (zu Saxl) und S. 360-362 (zu den Hamburger Entlassungen insgesamt).

6Verfasst von: unbekannt. Mit den Ordines, den Ablaufplänen mittelalterlicher Krönungsfeiern hatte Schramm sich seit Mitte der 1920er Jahre befasst. 1933 trug er den Monumenta an, die Herausgabe der 'verwaisten' Ordines der Kaiser- und Königskrönungen zu übernehmen (vgl. Kehr, (1935) Paul Fridolin Kehr, Bericht über die Herausgabe der Monumenta Germaniae Historica 1933, in: Neues Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde 50/3 (1935), p. *I-*XI , p. VIII). Der "Fahrplan" meint zwei Veröffentlichungen Schramms, die Thema, Forschungsstand, Quellenlage und "Stammbaum" der Ordines umrissen: Schramm, Die Ordines der mittelalterlichen Kaiserkrönung (1930) Percy Ernst Schramm, Die Ordines der mittelalterlichen Kaiserkrönung. Ein Beitrag zur Geschichte des Kaisertums, in: Archiv für Urkundenforschung 11 (1930), S. 285-390. ; Schramm, Zur Geschichte der mittelalterlichen Königskrönung (1933) Percy Ernst Schramm, Zur Geschichte der mittelalterlichen Königskrönung, in: Forschungen und Fortschritte 9 (1933), S. 424 f. . Möglich wäre auch die Kenntnis der ersten größeren Arbeit Schramms von 1934, für deren Erhalt Kantorowicz sich im Folgebrief an SchrammInv.-Nr. 104: Ernst H. Kantorowicz an Percy Ernst Schramm, 04.06.1934 bedankt: Schramm, Die Krönung bei den Westfranken und Angelsachsen (1934) Percy Ernst Schramm, Die Krönung bei den Westfranken und Angelsachsen von 878 bis um 1000, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Kanonistische Abteilung 23 (1934), S. 117-242. . Zur Datierung eines frühen Konvoluts Schramms zum Thema Ordines, Laudes und liturgischer Gebete auf 1923-1925 vgl. Thimme, Percy Ernst Schramm (2006) David Thimme, Percy Ernst Schramm und das Mittelalter. Wandlungen eines Geschichtsbildes (Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 75), Göttingen 2006., S. 242-244.

7Verfasst von: Andreas Öffner. Dazu später Kapitel VI "The Laudes in the Norman Realms. Sicily - Normandy - England" in Kantorowicz, Laudes Regiae (1946) Ernst H. Kantorowicz, Laudes Regiae: A Study in Liturgical Acclamations and Mediaeval Ruler Worship (University of California Publications in History 33), Berkeley-Los Angeles 1946. , S. 157 ff. Eine kürzere, 82 Seiten umfassende Studie zu den Laudes stellte Kantorowicz bis Sommer 1936 fertig, als Jude konnte er sie aber in Deutschland nicht veröffentlichen; vgl. Lerner, Kantorowicz (2020) Robert E. Lerner, Ernst Kantorowicz. Eine Biographie, Stuttgart 2020. , S. 242. Das deutschsprachige Manuskript liegt im LBI, AR 7216/MF 561, Box: I, Folder: I/3/25-26.

8Verfasst von: Andreas Öffner. Vgl. dann Kantorowicz, Laudes Regiae (1946) Ernst H. Kantorowicz, Laudes Regiae: A Study in Liturgical Acclamations and Mediaeval Ruler Worship (University of California Publications in History 33), Berkeley-Los Angeles 1946. , S. 158 und 166.

9Verfasst von: Andreas Öffner. Am prominentesten wohl die Laudes Laudes für Wilhelm den Eroberer als Herzog der Normandie (Ms. Rouen, Bibliothèque municipale, lat. 489, fol. 71) für Wilhelm den Eroberer; besprochen dann bei Schramm, Ordines-Studien III (1938) Percy Ernst Schramm, Ordines-Studien III. Die Krönung in England, in: Archiv für Urkundenforschung 15 (1938), S. 305-391. , Nr. 8, S. 315 f. mit wiederholter Bezugnahme auf Kantorowicz' Laudes-Manuskript; zu den (im Gallo-Fränkischen unüblichen) liturgischen Herzogsakklamationen vgl. dort S. 44 f. (LBI, AR 7216/MF 561, Box: I, Folder: I/3/25, n. 1004 f. und Kantorowicz, Laudes Regiae (1946) Ernst H. Kantorowicz, Laudes Regiae: A Study in Liturgical Acclamations and Mediaeval Ruler Worship (University of California Publications in History 33), Berkeley-Los Angeles 1946. , S. 168 f.

10Verfasst von: Andreas Öffner. Gemeint ist der in einer beneventanischen Handschrift des 12. Jahrhunderts überlieferte Ordo Krönungsordo für Wilhelm II. von Sizilien und Johanna Plantagenet (Ms. Montecassino, Biblioteca statale, lat. 614), den Jakob Schwalm im "Neuen Archiv" angezeigt und transkribiert hat: Schwalm, Reiseberichte 1894-1896 (1898) Jakob Schwalm, Reiseberichte 1894-1896. Mit Beilagen, in: Neues Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde 23 (1898), S. 9-50. , S. 17-22. Später pflichtet Kantorowicz, Laudes Regiae (1946) Ernst H. Kantorowicz, Laudes Regiae: A Study in Liturgical Acclamations and Mediaeval Ruler Worship (University of California Publications in History 33), Berkeley-Los Angeles 1946. , S. 166, Anm. 44 der Ansicht von Schramm, Geschichte des englischen Königtums (1937) Percy Ernst Schramm, Geschichte des englischen Königtums im Lichte der Krönung, Weimar 1937. , S. 60 mit S. 258, Anm. 2 bei, dass es sich um einen sizilischen Krönungsordo handelt, der 1177 bei der Heirat Wilhelms II. mit Johanna Plantagenet in Monreale bei Palermo zum Einsatz kam.

11Verfasst von: Andreas Öffner. Für den "englisch-französischen Krönungsordo Englisch-französischer Krönungsordo ('Ratold von Corbie'), wie er z.B. in dem Pontificale des Abtes Ratold von Corbie [...] vorliegt", vgl. Schramm, Die Ordines der mittelalterlichen Kaiserkrönung (1930) Percy Ernst Schramm, Die Ordines der mittelalterlichen Kaiserkrönung. Ein Beitrag zur Geschichte des Kaisertums, in: Archiv für Urkundenforschung 11 (1930), S. 285-390. , S. 305.

12Verfasst von: Andreas Öffner. Für den "Dunstan-Ordo" in der "Egbert-Rezension" Englischer Krönungsordo ('Egbert von York') vgl. bereits Schramm, Ordines-Studien II (1938) Percy Ernst Schramm, Ordines-Studien II. Die Krönung bei den Westfranken und den Franzosen, in: Archiv für Urkundenforschung 15 (1938), S. 3-55. , S. 152 f. und dann Schramm, Geschichte des englischen Königtums (1937) Percy Ernst Schramm, Geschichte des englischen Königtums im Lichte der Krönung, Weimar 1937. , S. 19 u.ö. sowie Schramm, Ordines-Studien III (1938) Percy Ernst Schramm, Ordines-Studien III. Die Krönung in England, in: Archiv für Urkundenforschung 15 (1938), S. 305-391. , S. 312.

13Verfasst von: Andreas Öffner. Gemeint sein könnte der im Anschluss an Martènes Ordo IV überlieferte Mailänder Ordo zur Königskrönung Mailänder Krönungsordo: Ordo ad benedicendum imperatorem in ecclesia Mediolanensi [Martène Nr. V], ed. Edmond Martène, De antiquis ecclesiae ritibus II, 9, ord. V, 2. Aufl. Antwerpen 1736, Bd. 2, Sp. 584-589. oder die bei Schramm, Die Ordines der mittelalterlichen Kaiserkrönung (1930) Percy Ernst Schramm, Die Ordines der mittelalterlichen Kaiserkrönung. Ein Beitrag zur Geschichte des Kaisertums, in: Archiv für Urkundenforschung 11 (1930), S. 285-390. , S. 358-362 behandelte Benedictio ad ordinandum regem Mailänder Krönungsordo: Benedictio ad ordinandum regem, ed. Marco Magistretti, Pontificale in usum ecclesiae Mediolanensis necnon Ordines Mediolanenses (Monumenta veteris liturgiae Ambrosianae 1), Mailand 1897, S. 62-64..

14Verfasst von: Andreas Öffner. Zur "Franco-Roman Form" weltlicher Herrscherakklamationen vgl. dann Kantorowicz, Laudes Regiae (1946) Ernst H. Kantorowicz, Laudes Regiae: A Study in Liturgical Acclamations and Mediaeval Ruler Worship (University of California Publications in History 33), Berkeley-Los Angeles 1946. , S. 65 ff., für "Papal Laudes" ebd. S. 125-146.

15Verfasst von: Andreas Öffner. Zu den gallo-fränkischen Herrscherakklamationen vgl. Kantorowicz, Laudes Regiae (1946) Ernst H. Kantorowicz, Laudes Regiae: A Study in Liturgical Acclamations and Mediaeval Ruler Worship (University of California Publications in History 33), Berkeley-Los Angeles 1946. , S. 13 ff., zum Einfluss des "Gallo-French rite" auf die sizilische und englische Liturgie dann ebd. S. 158 bzw. S. 173.

16Verfasst von: Andreas Öffner. Während im Dunkeln liegt, von wem der 'diesbezügliche Hinweis' kam, zeichnet sich ab, dass Kantorowicz die 'Festtags-Hypothese' wieder verwarf; vgl. Kantorowicz, Laudes Regiae (1946) Ernst H. Kantorowicz, Laudes Regiae: A Study in Liturgical Acclamations and Mediaeval Ruler Worship (University of California Publications in History 33), Berkeley-Los Angeles 1946. , S. 166 und bereits S. 44 des deutschen Manuskripts: LBI, AR 7216/MF 561, Box: I, Folder: I/3/25, n. 1004.

17Verfasst von: Andreas Öffner. Gemeint ist das Buch zum deutschen Interregnum, das Kantorowicz noch in Frankfurt ins Auge gefasst hatte; vgl. Lerner, Kantorowicz (2020) Robert E. Lerner, Ernst Kantorowicz. Eine Biographie, Stuttgart 2020. , S. 223 f.

18Verfasst von: Andreas Öffner. Eine eigenständige Arbeit ist daraus nicht erwachsen; vgl. auch Lerner, Kantorowicz (2020) Robert E. Lerner, Ernst Kantorowicz. Eine Biographie, Stuttgart 2020. , S. 222. Spuren der Beschäftigung mit der Verehrung Eduards des Bekenners finden sich aber etwa in Kantorowicz, Laudes Regiae (1946) Ernst H. Kantorowicz, Laudes Regiae: A Study in Liturgical Acclamations and Mediaeval Ruler Worship (University of California Publications in History 33), Berkeley-Los Angeles 1946. , S. 175-177.

19Verfasst von: Andreas Öffner. Vgl. dann Kantorowicz, Petrus de Vinea in England (1937) Ernst H. Kantorowicz, Petrus de Vinea in England, in: Mitteilungen des Österreichischen Instituts für Geschichtsforschung 51 (1937), S. 43-88. . Laut Lerner, Kantorowicz (2020) Robert E. Lerner, Ernst Kantorowicz. Eine Biographie, Stuttgart 2020. , S, 222 hatte dieses diplomatiegeschichtliche Projekt zu den "Beziehungen zwischen England und Kaiser Friedrichs Kanzler Petrus de Vinea [...] EKa seit 1930 vorgeschwebt".

20Verfasst von: Andreas Öffner. Von Interesse gewesen sein könnte für Kantorowicz ein Aufsatz Benz', in dem dieser auf die Visions-Schilderungen Hildegards von Bingen eingeht; Hildegards "Weissagungen" kommen auch vor in Kantorowicz' Radiovortrag über das "Deutsche Papsttum" (ausgestrahlt im Februar 1935, laut Grünewald, Kantorowicz und Stefan George (1982) Eckhart Grünewald, Ernst Kantorowicz und Stefan George. Beiträge zur Biographie des Historikers bis zum Jahre 1938 und seinem Jugendwerk "Kaiser Friedrich der Zweite" (Frankfurter historische Abhandlungen 25), Wiesbaden 1982. , S. 131 und 135 allerdings bereits 1933 geschrieben): Vgl. Benz, Christliche Mystik und christliche Kunst (1934) Ernst Benz, Christliche Mystik und christliche Kunst, in: Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte 12 (1934), S. 22-48. , S. 35-37 und Kantorowicz, Deutsches Papsttum [1935] (1953) Ernst H. Kantorowicz, Deutsches Papsttum [1935], ND in: Castrum Peregrini 12 (1953), S. 7-24. , S. 20 f.; zum Vortrag Lerner, Kantorowicz (2020) Robert E. Lerner, Ernst Kantorowicz. Eine Biographie, Stuttgart 2020. , S. 240 f. Ausdrücklich zitiert hat er nachmals eine Monographie: Benz, Ecclesia spiritualis (1934) Ernst Benz, Ecclesia spiritualis, Stuttgart 1934. ; vgl. etwa Kantorowicz, The 'King’s Advent' and the Enigmatic Panels in the Doors of Santa Sabina (1944) Ernst H. Kantorowicz, The 'King’s Advent' and the Enigmatic Panels in the Doors of Santa Sabina, The Art Bulletin 26 (1944), S. 207-231. , S. 231, Anm. 146 oder Kantorowicz, Kaiser Friedrich II und das Königsbild des Hellenismus (1952) Ernst H. Kantorowicz, Kaiser Friedrich II und das Königsbild des Hellenismus, in: Varia Variorum. Festgabe für Karl Reinhardt, Münster-Köln 1952, S. 169-193. , S. 186, Anm. 20 u.ö.

21Verfasst von: unbekannt. Nach dem Transfer der Bibliothek Warburg nach London kam diese 1934 im Thames House unter, bevor sie 1937 in die Imperial Institute Buildings, South Kensington verlegt wurde und schließlich 1944 Teil der University of London wurde.

Abbildungen (4)

Das Copyright am Brieftext liegt bei: Ariane Phillips

Projektphase 1: Transkription | Textauszeichnung | Kommentar
Projektphase 2: Textauszeichnung (Andreas Öffner) | Kommentar (Martina Hartmann/Andreas Öffner)

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