Digitale Briefausgabe Ernst Kantorowicz

Inv.-Nr. 20: Ernst H. Kantorowicz an Karl Hampe, 29.08.1934

Metadaten

Inventar-Nr.: 20
Dateiname: d19340829_kantorowicz_hampe.xml
Empfänger: Karl Hampe Karl Hampe (1869-1936), dt. Historiker
Schreib-/Versandort: Ronco
Empfängerort: -
Datum des Schreibens: 29.08.1934
Datum des Poststempels: -
Korrespondenzform: Brief
Typ: Manuskript
Umfang: 1 Bl., 1 S.
Aufbewahrung: Universitätsbibliothek Heidelberg/Heid. Hs. 4067 III A - 189; Blatt 20-21

Brieftext

CASA HAHN
PORTO RONCO, LAGO MAGGIORE

29. August 1934.

Hochverehrter Herr Geheimrat!

Ihre freundlichen Zeilen fand ich bei meiner Ankunft hier vor und danke Ihnen vielmals dafür, ganz besonders aber für Ihre Liebenswürdigkeit, mit der Sie sich in B.Basel (Schweiz) für mich verwandten [1] . Auch ich glaube nicht, dass selbst Ihre Fürsprache unter den gegebenen Umständen eine Wirkung haben wird [2] . Dennoch ist es ehrenvoll, dass mein Name, in welcher Form auch immer, mit diesem Lehrstuhl überhaupt in Verbindung gebracht worden ist.
Sie in HeidelbergHeidelberg verfehlt zu haben, bedauerte ich sehr. Aber da ich Mitte/Ende September sicher in HeidelbergHeidelberg sein werde, so darf ich mit Bestimmtheit darauf rechnen, Sie dann dort anzutreffen. Nach OxfordOxford (UK) werde ich nicht zurückkehren, sondern den Winter voraussichtlich in BerlinBerlin verbringen, wo ich dank der M.G.H.MGH: Monumenta Germaniae Historica; Berlin (1875-1935) / München (1946-) die beste Arbeitsmöglichkeit habe.

Mit den besten Ferienwünschen Ihnen u. Ihrer Frau GemahlinCharlotte Hampe, geb. Rauff (1883-1950), seit 1903 verheiratet mit Karl Hampe verbleibe ich stets Ihr sehr ergebener
Ernst Kantorowicz.

1Verfasst von: Andreas Öffner. 1934 waren an der Universität Basel zwei geschichtswissenschaftliche Lehrstühle nach dem frühen Tod ihrer Inhaber neu zu besetzen: Der Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte, den einst Jacob Burckhardt innegehabt hatt und der seit von 1931 Hermann Bächtold gehalten worden war, sowie das Ordinariat für mittelalterliche und neuere Geschichte, das Emil Dürr nach Bächtolds Berufung übernommen hatte. Von der Kommission um die Beurteilung dreier deutscher Kandidaten gebeten, brachte Hampe von sich aus Kantorowicz ins Spiel, dessen Einladung er als "Möglichkeit eines vortrefflichen Fischzugs" bewarb. Vgl. Burkart, Kantorowicz und die deutschsprachige Geschichtswissenschaft (2015) Lucas Burkart, "ein vortrefflicher Fischzug" als Beinahe-Geschichte. Ernst Kantorowicz und die deutschsprachige Geschichtswissenschaft in der Zwischen- und Nachkriegszeit, in: ders. et al. (Hgg.), Mythen, Körper, Bilder. Ernst Kantorowicz zwischen Historismus, Emigration und Erneuerung der Geisteswissenschaften, Göttingen 2015, S.189-218. , S. 196-198, das Zitat ebd. S. 198 nach Staatsarchiv Basel-Stadt, Erz. CC 20-20a, 21.6.1934. Für Kantorowicz verwandte sich in Basel auch Edgar Salin; vgl. Inv.-Nr. 212Inv.-Nr. 212: Ernst H. Kantorowicz an Edgar Salin, 19.06.1934.

2Verfasst von: Andreas Öffner. Damit lag Kantorowicz richtig; zu den Gründen vgl. Burkart, Kantorowicz und die deutschsprachige Geschichtswissenschaft (2015) Lucas Burkart, "ein vortrefflicher Fischzug" als Beinahe-Geschichte. Ernst Kantorowicz und die deutschsprachige Geschichtswissenschaft in der Zwischen- und Nachkriegszeit, in: ders. et al. (Hgg.), Mythen, Körper, Bilder. Ernst Kantorowicz zwischen Historismus, Emigration und Erneuerung der Geisteswissenschaften, Göttingen 2015, S.189-218. , S. 199-201.

Abbildungen (1)

Das Copyright am Brieftext liegt bei: Ariane Phillips

Projektphase 1: Transkription (Lisa-Maria Speck/Janus Gudian) | Textauszeichnung (Lisa-Maria Speck) | Kommentar (Lisa-Maria Speck)
Projektphase 2: Textauszeichnung (Andreas Öffner) | Kommentar (Martina Hartmann/Andreas Öffner)

Zitierlink zu diesem Datensatz: https://data.mgh.de/databases/eka/eka0020

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