Das Laudes-Buch Bernhard Opfermann, Die liturgischen Herrscherakklamationen im Sacrum Imperium des Mittelalters, Weimar 1953. von Herrn OpfermannBernhard Opfermann (1913-1995), dt. kathol. Priester u. Verf. v.a. heimatkundlicher Schriften bespreche ich Ihnen sehr gern [2] . Ich kann bei der Gelegenheit auch noch meine eignen Nachträge zusammenwerfen, die doch einiges beitragen können, und würde eine zum Thema gehörige Arbeit des Musikologen in YaleYale University; New Haven, Connecticut mitbesprechen (Leo SchradeLeo Schrade (1903-1964), dt.-US-amerikan. Musikwissenschaftler; 1938 Emigration in die USA, 1958 Rückkehr nach Europa (Basel), "Political Compositions in French Music of the 12th and 13th Centuries: The Coronations of French Kings Leo Schrade, Political Compositions in French Music of the 12th and 13th Centuries. The Coronations of French Kings, in: Annales musicologiques 1 (1953), S. 9-63. ," Annales Musicologiques [Société de musique d'autrefois, 70, rue du Bac, Paris 7e], I,1953,1-65). Ich verstehe natürlich nichts von dem rein Musikalischen, aber die Texte sind interessant und das ganze Thema auch. Ich bin sicher, sieSic! können das Heft ohne Schwierigkeiten für die MGHMGH: Monumenta Germaniae Historica; Berlin (1875-1935) / München (1946-) in ParisParis (Frankreich) erhalten. Ich selbst habe einen Sonderdruck, ebenso von Opfermann Leo Schrade, Political Compositions in French Music of the 12th and 13th Centuries. The Coronations of French Kings, in: Annales musicologiques 1 (1953), S. 9-63. , brauche also nicht Ihre Exemplare einzusehen.

Übrigens denke ich daran, Ihnen evtl. noch etwas anderes einmal zukommen zu lassen, falls Sie nicht finden, dass es besser anderswohin gehört: über das Nachwirken der sizilischen Konstitutionen Friedrich II., Constitutiones regni Siciliae ("Liber Augustalis", "Konstitutionen von Melfi") . BrackmannAlbert Brackmann (1871-1952), dt. Historiker u. Archivar. Seit 1922 ordentlicher Professor an der Berliner Universität und von Ende 1929 an Generaldirektor der Preußischen Staatsarchive; Mitherausgeber der Historischen Zeitschrift, in seinen Exkursen (oder Inkursen) gegen mich [3] , wollte mir seinen "Herrn ÜbungsassistentenHorst Michael (nachgew. 1929-1932), promov. Historiker, Assistent Albert Brackmanns in Berlin" auf den Hals schicken [4] , um mir zu beweisen, dass die Melfi-Konstitutionen Friedrich II., Constitutiones regni Siciliae ("Liber Augustalis", "Konstitutionen von Melfi") überhaupt keine Nachwirkungen gehabt hätten und dass darum auch meine "Staatsmetaphysik" entfiele [5] . Im Laufe meiner jetzigen Arbeit Ernst H. Kantorowicz, Mysteries of State. An Absolutist Concept and its Late Mediaeval Origins, in: Harvard Theological Review 48 (1955), S. 65-91. , die übrigens abgeschlossen ist und nur der Revision bedarf, die im Sommer erfolgen soll, habe ich mich nun, viel mehr als geplant, mit den französischen Glossatoren des 16.Jhdts. abgegeben; und zu meinem grössten Staunen fand ich in ihnen unendlich viele der mir wohlbekannten Wendungen von 1231 wieder. Zum Teil ist das natürlich darauf zurückzuführen, dass beide das römische Recht verwandten; zum anderen aber darauf, dass die Franzosen in einem von mir nicht geahnten Masse die Glossatoren der Sizilischen Gesetzgebung des 13.Jhdts. und danach ausgewertet haben: Andreas von IserniaAndrea de Isernia (ca. 1230-1316), Jurist an der Universität von Neapel spielt da eine wichtige Rolle, noch mehr aber der auf Andreas basierende Matthaeus de AfflictisMatteo d'Afflitto. Ich will damit natürlich nicht behaupten, dass es ohne die sizilischen Glossatoren keinen französischen Absolutismus gegeben hätte; aber das Weiterwirken der Constitutionen Friedrich II., Constitutiones regni Siciliae ("Liber Augustalis", "Konstitutionen von Melfi") in der Glosse ist bisher m.W. nie beobachtet worden und scheint mir interessant genug, um einmal ausgesprochen zu werden.