Digitale Briefausgabe Ernst Kantorowicz

Inv.-Nr. 105: Ernst H. Kantorowicz an Percy Ernst Schramm, 18.06.1955

Metadaten

Inventar-Nr.: 105
Dateiname: d19550618_kantorowicz_schramm.xml
Empfänger: Percy Ernst Schramm Percy Ernst Schramm (1894-1970), dt. Historiker und nach dem Krieg einflussreicher Historiker als Mediävist und als Zeitzeuge des Zweiten Weltkriegs; Mitglied der Zentraldirektion der MGH
Schreib-/Versandort: -
Empfängerort: -
Datum des Schreibens: 18.06.1955
Datum des Poststempels: -
Korrespondenzform: Brief
Typ: Typoskript
Umfang: 1 Bl., 2 S.
Aufbewahrung: Staatsarchiv Hamburg/622-1/151_L 230 Band 6

Brieftext

THE INSTITUTE FOR ADVANCED STUDY
PRINCETON, NEW JERSEY

18. Juni 1955

Lieber Percy,

Durch einen Zufall sah ich in der HamburgerHamburg ZEITDie Zeit (1946-): dt. Wochenzeitung einen Bericht Christian E. Lewalter, Stauferkronen in Stockholm, in: Die Zeit Nr. 23/1955, S. 4. über Ihre StockholmerStockholm (Schweden) StauferkroneStockholm, Staatliches Historisches Museum, 41345_HST (ehem. Inv.-Nr. 1): Reliquiar der Hl. Elisabeth (Elisabethrelikvariet) [1] . Die ganze Sache ist mir ausserordentlich einleuchtend, selbst wenn der scyphus aureus des Rich. Senon.Richer von Senones (gest. ca. 1267), Verf. e. Klostergeschichte seiner Abtei, Abgesandter am Hof Friedrichs II. durch eine Achatschale ersetzt worden ist [2] . Selbst dies wird sich wohl weginterpretieren lassen - ein mit Gold verzierter Achat oder etwas ähnliches. Insgesamt aber glaube ich, dass Sie oder Ihre Schüler [3] diese Sache gelöst haben. Die Nach-Geschichte der Krone ist völlig überzeugend. Neugierig bin ich auf die polnischen und spanischen Kronen. Aber das wird sich wohl aus der Gött. Abh. Percy Ernst Schramm, Kaiser Friedrichs II. Herrschaftszeichen. Mit Beiträgen von Josef Deér und Ole Källström (Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Philologisch-Historische Klasse, 3. Folge, Nr. 36), Göttingen 1955. ergeben, die Sie vorbereitet haben [4] .

Ich bin Ihnen immer noch einen langen Brief über "Herrschaftszeichen und Staatssymbolik" Percy Ernst Schramm, Herrschaftszeichen und Staatssymbolik. Beiträge zu ihrer Geschichte vom 3. bis zum 16. Jahrhundert. Von Percy Ernst Schramm mit Beiträgen verschiedener Verfasser (MGH Schriften 13), 3 Bde., Stuttgart 1954-1956. schuldig [5] . Ich habe mir einiges notiert, bin aber den Dingen noch nicht richtig nachgegangen. Ich müsste mich mit einer Grippe zu Bett legen, um Zeit zu haben, in die Details zu gehen - Sie wissen wie man mit seiner Zeit geizt, wenn man älter wird und so vieles auf der Pfanne hat, das man ausbraten möchte. Lassen Sie mich Ihnen nur soviel sagen, dass wieder einmal durch Ihre Arbeitskraft ausserordentlich beeindruckt war. In der Art, in der Sie teils eigene Resultate bringen teils über andere Arbeiten referieren, um sie dann doch dem Thema einzugliedern, sehe ich etwas sehr Fruchtbares: die Eingliederung anderer Arbeiten ist nämlich gerade so wichtig wie die eigenen |Seitenwechsel Funde und ist an sich keine geringe Leistung. Weiter, es tritt natürlich auf jeder Seite zutage, dass es Ihnen um die SACHE geht und um nichts anderes - und das ist angenehm. Aber in die Details zu gehen, muss ich mir heute versagen; nur danken möchte ich Ihnen für die grosse Anregung, die wieder einmal von Ihnen den Ausgang nahm.

Ich schickte Ihnen jüngst ein paar Aufsätze [6] ; ein dritter Ernst H. Kantorowicz, The Carolingian King in the Bible of San Paolo fuori le mura, in: Late Classical and Mediaeval Studies in Honor of Albert Mathias Friend, Jr., hg. v. Kurt Weitzmann et al., Princeton 1955, S. 287-300. , der Sie mehr angeht, folgt: die Zuweisung der San Paolo BibelMs. Rom, Biblioteca dell'Abbazia di San Paolo fuori le Mura, s.n. (Biblia) an Karl d. KahlenKarl II. der Kahle (823-877), ab 843 wfrk. Kg., ab 875 Ks., woran, wie ich glaube, kaum mehr zu rütteln sein wird [7] . Sie selbst waren schwankend [8] , haben sich dann aber zu Unrecht dem Fimmel des alten PertzGeorg Heinrich Pertz (1795-1876), dt. Historiker; 1823 bis 1873 Präsident der MGH angeschlossen und der nur mit halbem Herzen gegebenen Zustimmung TraubesLudwig Traube (1861-1907), dt. klassischer Philologe u. Mediävist; ab 1902/04 in München (deutschlandweit erster) Ordinarius für Lateinische Philologie des Mittelalters, 1897-1904 Mitglied der ZD der MGH (Leitung der Abt. 'Auctores antiquissimi' und 'Antiquitates') [9] . Übrigens scheint auch KöhlerWilhelm Koehler (bis zur Emigration 1932 Köhler), 1884-1959, dt. Kunsthistoriker; Professor in Jena (1924-1932), dann in Harvard (1932-1953), 1941-1944 zugleich Senior Fellow in Dumbarton Oaks, oder einer seiner Schüler, sich für 870 entschieden zu haben [10] . Karl d. DickeKarl III. der Dicke (839-888), 876-887 ofrk. (ab 881 auch wfrk.) Kg., seit 881 Ks., jedenfalls, schaltet aus [11] .

Werde ich Sie in RomRom (Italien) sehen? Ich habe es jedenfalls vor, zum Kongress Anfang September [12] dort zu sein und mich jedenfalls dort umzusehen. An sich hasse ich ja diese Veranstaltungen, aber da ich im August sozusagen "in der Nähe" sein werde, in Griechenland, werde ich wohl ein wenig mitmachen [13] . Das Programm habe ich freilich noch nicht gesehen [14] .

Alle guten Wünsche und herzlichste Grüsse wie stets,
Ihres
EKa.

1Verfasst von: Andreas Öffner. Lewalter, Stauferkronen in Stockholm (1955) Christian E. Lewalter, Stauferkronen in Stockholm, in: Die Zeit Nr. 23/1955, S. 4. (hier hinter einer Paywall archiviert) bespricht in der ZEIT kurz vor Erscheinen von Schramm, Kaiser Friedrichs II. Herrschaftszeichen (1955) Percy Ernst Schramm, Kaiser Friedrichs II. Herrschaftszeichen. Mit Beiträgen von Josef Deér und Ole Källström (Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Philologisch-Historische Klasse, 3. Folge, Nr. 36), Göttingen 1955. die dort S. 27-51 vorgestellten Überlegungen zur (Marburger) Herkunft eines in Stockholm ausgestellten kelchartigen Schädelreliquiars, das aus einer Achatschale gefertigt und dessen Deckel mit Reif bzw. Bügeln zweier staufischer Kronen verziert sei. Die Schale wie die Bügelkrone stammten aus dem Besitz des Stifters, Friedrichs II.; vgl. ebd. S. 27 und 34. Für Abbildungen vgl. ebd. Tafel II oder hier die Website des Staatlichen Historischen Museums Stockholm.

2Verfasst von: Andreas Öffner. Friedrichs II. Zeitgenosse Richer berichtet in seiner Klosterchronik von der Stiftung eines nicht achatenen, sondern goldenen Elisabeth-Reliquiars; vgl. Richer von Senones, Gesta Senoniensis ecclesiae, hg. v. Waitz (1880) Richer von Senones, Gesta Senoniensis ecclesiae, ed. Georg Waitz, MGH SS 25, Hannover 1880, S. 249–345. , c. 34, S. 320, 11 f.: Hic [sc. Fridericus] cifum aureum, in quo solitus erat bibere, obtulit beate Elysabeth, in quo et caput eius reconditum est. Zitiert auch bei Schramm, Kaiser Friedrichs II. Herrschaftszeichen (1955) Percy Ernst Schramm, Kaiser Friedrichs II. Herrschaftszeichen. Mit Beiträgen von Josef Deér und Ole Källström (Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Philologisch-Historische Klasse, 3. Folge, Nr. 36), Göttingen 1955. , S. 28.

3Verfasst von: unbekannt. Hildegard NobelHildegard Nobel (geb. 1929), Historikerin; Studentin bei Percy Ernst Schramm in Göttingen, 1956 in Heidelberg promoviert, Ursel DicktenUrsel Dickten, 1953 Studentin bei Percy Ernst Schramm in Göttingen, Traute BörtzlerTraute Börtzler, 1953 Studentin bei Percy Ernst Schramm in Göttingen, Hanne HaeberleinHanne Haeberlein, 1953 Studentin bei Percy Ernst Schramm in Göttingen und Gottfried HartmannGottfried Hartmann, 1953 Student bei Percy Ernst Schramm in Göttingen. Im Artikel (Lewalter, Stauferkronen in Stockholm (1955) Christian E. Lewalter, Stauferkronen in Stockholm, in: Die Zeit Nr. 23/1955, S. 4.) heißt es: "Diese Spur nun griff vor zwei Jahren der Göttinger Historiker Percy Ernst Schramm auf, dessen spezielles Forschungsgebiet die Herrschaftszeichen der mittelalterlichen Kaiser und Könige sind. Er besichtigte im April 1953 im Stockholmer Museum eingehend das umstrittene Werk und machte danach die mit ihm zusammenhängenden Probleme zum Thema von Übungen in einem Seminar. Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus vier Studentinnen und einem Studenten, ging der Vermutung des Täters Braun nach – und kam, was die Herkunft des Reliquiars aus Bamberg betrifft, zu einem negativen Ergebnis; denn es fand sich in den Bamberger Inventaren keine Beschreibung, die auf das Stockholmer Stück paßte. Aber daran ließen sich die fünf jungen Historiker nicht genügen. Nach einiger Zeit überraschten sie ihren Professor mit einer neuen Antwort, die nicht mehr bloß eine Hypothese war, sondern aus Dokumenten exakt bewiesen werden konnte." Der Arbeitsgruppe dankte Schramm später namentlich in Schramm, Kaiser Friedrichs II. Herrschaftszeichen (1955) Percy Ernst Schramm, Kaiser Friedrichs II. Herrschaftszeichen. Mit Beiträgen von Josef Deér und Ole Källström (Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Philologisch-Historische Klasse, 3. Folge, Nr. 36), Göttingen 1955. , S. 27, Anm. 1: "Auf diese Lösung kam eine Arbeitsgruppe von Göttinger Studenten (die Damen Hildegard Nobel, Ursel Dickten, Traute Börtzler, Hanne Haeberlein und Herr Gottfreid Hartmann), die von mir angeregt wurden, zu prüfen, ob dieses Reliquiar mit Bamberg zusammenhängen könne. Da sie zu einem negativen Ergebnis kam, schaute sie sich nach nach weiteren Möglichkeiten um, verfolgte darauf die Marburger Spur und ging dann selbständig den weiteren Schicksalen des Elisabethreliquiars nach. Das Verdienst, die Mehrzahl der im folgenden angeführeten Belege zusammengesucht zu haben, kommt gleichfalls dieser Gruppe zu".

4Verfasst von: unbekannt. Zu den von Kantorowicz erwähnten "polnischen Kronen" vgl. Schramm, Kaiser Friedrichs II. Herrschaftszeichen (1955) Percy Ernst Schramm, Kaiser Friedrichs II. Herrschaftszeichen. Mit Beiträgen von Josef Deér und Ole Källström (Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Philologisch-Historische Klasse, 3. Folge, Nr. 36), Göttingen 1955. , besonders Kapitel III (S. 52-80): "Die Fragmente dreier in Polen erhaltener Kronen", darin S. 74-76 ein Exkurs zu einer dem Ursprung nach polnischen, nachmals aber in Sevilla aufbewahrten Krone. Die Studie ist Ernst Kantorowicz gewidmet: "ERNST H. KANTOROWICZ in Princeton (Vereinigte Staaten) zur Erinnerung an die glücklichen, gemeinsam verlebten Jahren in Heidelberg, in denen er sein Buch über Kaiser Friedrich II. schrieb". Im Vorwort lautet es dazu: "Ich habe nicht das Ziel verfolgt, das Thema zu erschöpfen. Trotzdem hat sich - wie ich hoffe - ein neue Ansichten eröffnender Beitrag zur Geschichte des letzten Stauferkaisers ergeben, dessen Biographie Ernst H. Kantorowicz geschrieben hat. Wessen Name paßte daher besser auf die Widmungsseite als der seine?" (ebd. S. 7).

5Verfasst von: Andreas Öffner. Der erste Band von Schramm, Herrschaftszeichen und Staatssymbolik (1954-1956) Percy Ernst Schramm, Herrschaftszeichen und Staatssymbolik. Beiträge zu ihrer Geschichte vom 3. bis zum 16. Jahrhundert. Von Percy Ernst Schramm mit Beiträgen verschiedener Verfasser (MGH Schriften 13), 3 Bde., Stuttgart 1954-1956. war 1954 erschienen, der zweite kam just 1955 heraus, dürte Kantorowicz im Juni 1955 aber noch nicht vorgelegen haben (vgl. Inv.-Nr. 106Inv.-Nr. 106: Ernst H. Kantorowicz an Percy Ernst Schramm, 09.01.1956).

6Verfasst von: unbekannt. Im Teilnachlass Schramms in der MGH-Bibliothek befinden sich (aus der Zeit bis 1955) ein Aufsatz Kantorowicz' aus den späten 1940er-Jahren sowie ein Aufsatz und eine Rezension aus den frühen 1950er-Jahren: Kantorowicz, The Quinity of Winchester (1947) Ernst H. Kantorowicz, The Quinity of Winchester, in: The Art Bulletin 29 (1947), S. 73-85. = 4º R14000-40,3 mit der Widmung "Für P.E.S./herzlichst/EKa."; Kantorowicz, Dante's 'Two Suns' (1951) Ernst H. Kantorowicz, Dante's 'Two Suns', in: Semitic and Oriental Studies Presented to William Popper (University of California Publications in Semitic Philology 11), Berkeley/Los Angeles 1951, S. 217-231. = 4º R14000-34,13 mit der Widmung "Mit herzlichen Grüssen/u. Dank für Ihr schönes Buch/EKa"; Kantorowicz, Rez. zu: "Leonardo Olschki, The Myth of Felt" (1951) Ernst H. Kantorowicz, Rez. zu: "Leonardo Olschki, The Myth of Felt" (Berkeley/Los Angeles 1949), in: Romance Philology 4 (1951), S. 281-284. = 4º R14000-40,3, ohne Widmung.

7Verfasst von: Andreas Öffner. Die in S. Paolo fuori le Mura verwahrte Bibel (Westfranken, 2. H. 9. Jh.) bietet f. 1 ein Herrscherbild mit Widmungsgedicht, das einen Carolus rex zeigt bzw. adressiert. In der damit aufgeworfenen und in der Forschungsgeschichte seit Mabillon unterschiedlich beantworteten Frage, ob es sich um Karl den Kahlen oder Karl III. handelt, wendet sich Kantorowicz, The Carolingian King in the Bible of San Paolo (1955) Ernst H. Kantorowicz, The Carolingian King in the Bible of San Paolo fuori le mura, in: Late Classical and Mediaeval Studies in Honor of Albert Mathias Friend, Jr., hg. v. Kurt Weitzmann et al., Princeton 1955, S. 287-300. gegen die "vulgate opinion within the Monumenta Germaniae Historica" (S. 288), der bis dato auch Schramm gefolgt war (s.u.). Dazu demontiert Kantorowicz zunächst bissig das "chief argument in favor of Charles III" (S. 288-291, hier S. 288), dem zufolge der im Dedikationsvers vorgebrachte Wunsch, dem König möge 'insignis proles' beschert werden, nur an einen kinderlosen König gerichtet sein könne. Weiters macht er Gründe geltend, die einen Zusammenhang mit Karl III. unwahrscheinlich erscheinen ließen (S. 295 f. und 297 f.), und stellt demgegenüber zwei Momente in Karls II. (Ehe-)Leben vor, zu denen nicht nur die Widmung der Prachthandschrift selbst, sondern gerade auch der prominent plazierte proles-Wunsch Sinn ergebe und stimmig sei. Um zu einer Entscheidung zwischen den beiden Optionen zu gelangen, stützt er sich u.a. auf eine Beobachtung Schramms (vgl. ebd. S. 296), der dann die Zuweisung an Karl den Kahlen und die Datierung in die Jahre 870-175 auch übernahm (vgl. Schramm/Mütherich, (1962) Percy Ernst Schramm/Florentine Mütherich, Denkmale der deutschen Könige und Kaiser, Bd. 1: Ein Beitrag zur Herrschergeschichte von Karl dem Großen bis Friedrich II. 768-1250 (Veröffentlichungen des Zentralinstituts für Kunstgeschichte 2), München 1962. , S. 136). Bis heute wurde an diesem Befund in der Tat nicht mehr 'gerüttelt'; vgl. etwa Cardinali, La Bibbia carolingia dell'Abbazia di San Paolo (2009) Marco Cardinali (Hg.), La Bibbia carolingia dell'Abbazia di San Paolo fuori le Mura Vatikanstadt 2009. , S. 8, 13 und 18.

8Verfasst von: unbekannt. Vgl. aus dem Aufsatz selbst: "After a careful investigation of the whole matter and after weighing almost all the pros and almost all the cons, Schramm neverthless followed the lead of Traube and Pertz chiefly because he felt he had to make a decision à tout prix" (Kantorowicz, The Carolingian King in the Bible of San Paolo (1955) Ernst H. Kantorowicz, The Carolingian King in the Bible of San Paolo fuori le mura, in: Late Classical and Mediaeval Studies in Honor of Albert Mathias Friend, Jr., hg. v. Kurt Weitzmann et al., Princeton 1955, S. 287-300. , S. 289 zu Schramm, Umstrittene Kaiserbilder (1928) Percy Ernst Schramm, Umstrittene Kaiserbilder aus dem 9.-12. Jahrhundert, in: Neues Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde 47 (1928), S. 469-494. , S. 477-480); in einer anderen Publikation aus dem selben Jahr sei "Schramm's former wavering" dann zugunsten einer scheinbar eindeutigen Zuweisung an Karl III. ignoriert (ebd. Anm. 8 zu Schramm, Die deutschen Kaiser und Könige in Bildern ihrer Zeit (1928) Percy Ernst Schramm, Die deutschen Kaiser und Könige in Bildern ihrer Zeit, Teil 1: Bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts (751-1152) (Die Entwicklung des menschlichen Bildnisses 1), 2 Bde., Leipzig-Berlin 1928. , Bd. 1, S. 64 f. und Bd. 2, Unterschrift zur Abb. 41).

9Verfasst von: Andreas Öffner. Vgl. Kantorowicz, The Carolingian King in the Bible of San Paolo (1955) Ernst H. Kantorowicz, The Carolingian King in the Bible of San Paolo fuori le mura, in: Late Classical and Mediaeval Studies in Honor of Albert Mathias Friend, Jr., hg. v. Kurt Weitzmann et al., Princeton 1955, S. 287-300. , S. 288 zu den Positionen von Pertz, Italiänische Reise (1824/1825) Georg Heinrich Pertz, Italiänische Reise vom November 1821 bis August 1823, in: Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde 5 (1824/1825), S. 1-514. , S. 456 f. und Traube, Poetae latini aevi Carolini (1896) Ludwig Traube (Hg.), Poetae latini aevi Carolini, Bd. 3 (MGH Poetae 3), Berlin 1896., S. 242, §VI mit Anm. 2; aufgegriffen sind sie bei Schramm, Umstrittene Kaiserbilder (1928) Percy Ernst Schramm, Umstrittene Kaiserbilder aus dem 9.-12. Jahrhundert, in: Neues Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde 47 (1928), S. 469-494. , S. 478.

10Verfasst von: Andreas Öffner. Am 22. Januar 870 heiratete Karl der Kahle seine zweite Frau Richildis, was laut Kantorowicz, The Carolingian King in the Bible of San Paolo (1955) Ernst H. Kantorowicz, The Carolingian King in the Bible of San Paolo fuori le mura, in: Late Classical and Mediaeval Studies in Honor of Albert Mathias Friend, Jr., hg. v. Kurt Weitzmann et al., Princeton 1955, S. 287-300. , S. 297 den Anlass zur Widmung der Bibel gab. Koehler, Die karolingischen Miniaturen (1933) Wilhelm Koehler (Hg.), Die karolingischen Miniaturen, Bd. 1/2: Die Schule von Tours. Die Bilder, Berlin 1933., S. 110 hatte den Codex noch "um 880" datiert und also implizit Karl III. zugeschrieben; woher Kantorowicz die Information über einen Sinneswandel des seit 1953 emeritierten Kunsthistorikers bezog, ist unklar.

11Verfasst von: Andreas Öffner. Vgl. auch Kantorowicz, The Carolingian King in the Bible of San Paolo (1955) Ernst H. Kantorowicz, The Carolingian King in the Bible of San Paolo fuori le mura, in: Late Classical and Mediaeval Studies in Honor of Albert Mathias Friend, Jr., hg. v. Kurt Weitzmann et al., Princeton 1955, S. 287-300. , S. 297: "Every bit of evidence, in addition to reason and plausibility, [...] compels us to abandon Pertz' quite arbitrary attribution of the manuscript to Charles the Fat, an attribution hinging upon a subjunctive wrongly related, on a disregard of the title 'king', and on some mysterious devotion of a French monastery to its unpleasant and gauche East-Frankish lord."

12Verfasst von: Andreas Öffner. Gemeint ist der 10. Internationale Historikerkongress Rom, 4.-11. September 1955. Schramm nahm teil, referierte über "Die Staatssymbolik des Mittelalters" (vgl. das Resümee in Giunta Centrale per gli Studi Storici, (1955) Giunta Centrale per gli Studi Storici (Hg.), X Congresso Internazionale di Scienze Storiche, Roma 4-11 Settembre 1955, Bd. 7: Riassunti delle Communicazioni (Biblioteca storica Sansoni N.S. 28), Rom 1955. , S. 200 f.) und saß einer Teilsektion vor (vgl. Thimme, Percy Ernst Schramm (2006) David Thimme, Percy Ernst Schramm und das Mittelalter. Wandlungen eines Geschichtsbildes (Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 75), Göttingen 2006., S. 528).

13Verfasst von: Andreas Öffner. Zu Kantorowicz' Europareise von 1955 vgl. Lerner, Kantorowicz (2020) Robert E. Lerner, Ernst Kantorowicz. Eine Biographie, Stuttgart 2020. , S. 406-408. Auch vor Ort äußerte er sich despektierlich zum Kongress, nämlich als einer "'Fair' (including Vanity Fair)" (Inv.-Nr. 1068Inv.-Nr. 168: Ernst H. Kantorowicz an Wilhelm Stein, 21.12.1939). Anders als Schramm hielt er keinen Vortrag und intervenierte er auch nicht öffentlich, doch nutzte er nach der Darstellung von Lerner (ebd. S. 407 f.) die Gelegenheit zum regen Austausch am Rande der Tagung. Einen lebhaften Einblick gibt ein Brief an Leonardo OlschkiInv.-Nr. 847: Ernst H. Kantorowicz an Leonardo Olschki, 08.12.1955, in dem Kantorowicz festhält, "Schramm, [Friedrich] Baethgen und andere" getroffen zu haben.

14Verfasst von: Andreas Öffner. Spätestens seit 1953 kursierten Ankündigungen in den Fachorganen; vgl. etwa das (noch unvollständige) Programm in der Bibliothèque de l'École des Chartes: (1953) [Plan d'oganisation du] Xe Congrès international des sciences historiques, in: Bibliothèque de l'École des Chartes 111 (1953), S. 357-359. (hier online). Auch der jüngere Ablaufplan führt Percy Ernst Schramm nicht auf; vgl. (1954) [Programm] 10. Internationaler Historikerkongress in Rom, in: Burgenländische Heimatblätter 16 (1954), S. 90 f. (hier online).

Abbildungen (2)

Das Copyright am Brieftext liegt bei: Ariane Phillips

Projektphase 1: Transkription | Textauszeichnung | Kommentar
Projektphase 2: Textauszeichnung (Andreas Öffner) | Kommentar (Martina Hartmann/Andreas Öffner)

Zitierlink zu diesem Datensatz: https://data.mgh.de/databases/eka/eka0105

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