Digitale Briefausgabe Ernst Kantorowicz

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Inv.-Nr. 26: Ernst H. Kantorowicz an Hans Martin Schaller, 08.05.1956

Metadaten

Inventar-Nr.: 26
Dateiname: d19560508_kantorowicz_schaller.xml
Empfänger: Hans Martin Schaller Hans Martin Schaller (1923-2005), dt. Historiker; ab 1957 Mitarbeiter der MGH
Schreib-/Versandort: Princeton, New Jersey
Empfängerort: -
Datum des Schreibens: 08.05.1956
Datum des Poststempels: -
Korrespondenzform: Brief
Typ: Typoskript
Umfang: 1 Bl., 2 S.
Aufbewahrung: MGH-Archiv/K 139, 3/1

Brieftext

THE INSTITUTE FOR ADVANCED STUDY
PRINCETON, NEW JERSEY

8. Mai 1956

Lieber Herr Dr. Schaller,

Auch ohne die freundliche Zusendung Ihres Separatums, für das ich Ihnen bestens danke, hätte ich Ihnen geschrieben, um Sie zu diesem ausgezeichneten Aufsatz Hans Martin Schaller, Zur Entstehung der sogenannten Briefsammlung des Petrus de Vinea, in: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 12 (1956), S. 114-159. zu beglückwünschen [1] . Ihre Überlieferungs- und Kompositionsgeschichte ist historisch ganz ungewöhnlich aufschlussreich - und völlig einleuchtend. Ich habe, weit über Petrus de VineaPetrus de Vinea (gest. 1249), ital. Jurist u. Poet; Kanzler Friedrichs II. hinaus, ausserordentlich viel aus Ihrem Aufsatz Hans Martin Schaller, Zur Entstehung der sogenannten Briefsammlung des Petrus de Vinea, in: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 12 (1956), S. 114-159. gelernt und kann nur wünschen, dass Ihnen die Zeit und Möglichkeit gegeben wird, die Ausgabe selbst durchzuführen [2] . Ich habe leider nichts, das ich hinzufügen könnte - ausser vielleicht, dass PdVPetrus de Vinea (gest. 1249), ital. Jurist u. Poet; Kanzler Friedrichs II. und seine Sakralisierung des Staates eher dem Stromkreis der Juristen angehört, als umgekehrt [3] . Aber das ist für die Ergebnisse Ihrer Untersuchung völlig ohne Belang.

Von Herrn KloosRudolf M. Kloos (1926-1982), dt. Historiker, 1952-1957 Mitarbeiter der MGH (Abt. Epistolae) hörte ich [4] , dass Sie auch die Arengae in Angriff genommen haben. Ich bin sehr gespannt zu welchen Resultaten Sie da kommen werden. VineaPetrus de Vinea (gest. 1249), ital. Jurist u. Poet; Kanzler Friedrichs II. zu einem Viverio zu machen ist wahrscheinlich in der Ordnung [5] . Der Name findet sich in den Hss, nur habe ich ihn stillschweigend in Vinea verbessert oder verschlechtert. Kennen Sie übrigens die HS der Arengen in Sevilla, Colombina, Cod.82-1-23 (früher AA 144-44) Ms. Sevilla, Biblioteca Capitolar y Colombina, 82-1-23 , frühes 14. |Seitenwechsel Jhdt., auf die mich nachträglich P.O.KristellerPaul Oskar Kristeller (1905-1999), dt.-US-amerikan. Historiker. 1934 Emigration nach Italien, 1939 in die USA; seit 1962 korrespondierendes Mitglied der ZD der MGH. aufmerksam machte? Die Accursius-Arenga ist darin auch erhalten.

Mit herzlichen Grüssen und guten Wünschen für Ihre wichtigen Arbeiten,
Ihr
Ernst Kantorowicz

1Verfasst von: unbekannt. Neben Schaller, Zur Entstehung der sogenannten Briefsammlung des Petrus de Vinea (1956) Hans Martin Schaller, Zur Entstehung der sogenannten Briefsammlung des Petrus de Vinea, in: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 12 (1956), S. 114-159. vgl. nachmals auch das Handschriftenverzeichnis zur Briefsammlung des Petrus de Vinea, hg. v. Schaller (2002) Handschriftenverzeichnis zur Briefsammlung des Petrus de Vinea, bearb. v. Hans Martin Schaller unter Mitarbeit von Bernhard Vogel (MGH Hilfsmittel 18), Hannover 2002. .

2Verfasst von: Andreas Öffner. 1951 oder 1952 war Schaller mit einem Reisestipendium der DFG zur Erschließung der Petrus-de-Vinea-Überlieferung nach Rom entsandt worden, was Friedrich Baethgen in seinem Jahresbericht als "Wiederaufnahme" des "alten, besonders bedeutsamen Plans der M.G." würdigte, "eine den modernen Ansprüchen entsprechende Ausgabe der Briefsammlung des Petrus de Vinea zu veranstalten" (Baethgen, Bericht für das Jahr 1951/52 (1953/54) Friedrich Baethgen, Monumenta Germaniae Historica. Bericht für das Jahr 1951/52, in: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 10 (1953/54), S. 1-18. , S. 15, hier online). In den folgenden Jahresberichten wird Schaller neben Rudolf Kloos als Bearbeiter der vorzubereitenden Ausgabe genannt; 1957 trat er, bis dahin Stipendiat des DHI Rom, eine Stelle bei den MGH an, wohingegen Kloos eine Karriere im Archivdienst einschlug und sich der Edition nur noch nebenamtlich widmen konnte (vgl. Baethgen, Bericht für das Jahr 1956/57 (1959) Friedrich Baethgen, Monumenta Germaniae Historica. Bericht für das Jahr 1956/57, in: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 15 (1959), S. 1-15. , S. 2, hier online). Sie kam bis zu Schallers Tod 2005 nicht zum Abschluss.

3Verfasst von: unbekannt. Hans Martin Schaller an Ernst Kantorowicz, 04.06.1956 (LBI, AR 7216/MF 561, Box: II, Folder: II/4/13, n. 479): "Mit Ihrer Bemerkung, daß Petrus de Vinea und seine Sakralisierung des Staates eher dem Stromkreis der Juristen angehört als umgekehrt, haben Sie selbstverständlich recht. Ich habe mich da unklar ausgedrückt. Sagen wollte ich, daß die PdV-Briefe in der späteren Zeit wie ein Leitmotiv anscheinend gerade dort oft auftauchen wo geistige Strömungen, die auf die Sakralisierung zielen, wirken, wobei die PdV-Texte wohl nur gerne herangezogenes Material gewesen sind, aber nicht Ausgangspunkt".

4Verfasst von: unbekannt. Vgl. Rudolf M. Kloos an Ernst Kantorowicz, 03.05.1956 (LBI, AR 7216/MF 561, Box: II, Folder: II/4/13, n. 489-491).

5Verfasst von: unbekannt. Ebd., n. 491: "Nächstens werde ich mich wohl mit Herrn Schaller gemeinsam mit den 'Arenge Petri de Vineis' beschäftigen müssen, woraus wahrscheinlich ein Petrus de Viverio wird. Aber das ist mehr Herrn Schallers Sache, während sich mein Augenmerk hauptsächlich auf die mitüberlieferten Bologneser Arengen und den Advokatentraktat richten wird".

Abbildungen (2)

Das Copyright am Brieftext liegt bei: Ariane Phillips

Projektphase 1: Transkription | Textauszeichnung | Kommentar
Projektphase 2: Textauszeichnung (Andreas Öffner) | Kommentar (Martina Hartmann/Andreas Öffner)

Zitierlink zu diesem Datensatz: https://data.mgh.de/databases/eka/eka0026

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