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Inv.-Nr. 17: Ernst H. Kantorowicz an Karl Hampe, 23.05.1932
Metadaten
Inventar-Nr.: | 17 |
Dateiname: | d19320523_kantorowicz_hampe.xml |
Empfänger: |
|
Schreib-/Versandort: | Frankfurt am Main |
Empfängerort: | Heidelberg |
Datum des Schreibens: | 23.05.1932 |
Datum des Poststempels: | - |
Korrespondenzform: | Brief |
Typ: | Manuskript |
Umfang: | 2 Bl., 4 S. |
Aufbewahrung: | Universitätsbibliothek Heidelberg/Heid. Hs. 4067 III A - 189; Blatt 11 |
Brieftext
Frankfurt, 23.V.32.
Hochverehrter Herr Geheimrat!
Zu meiner freudigen Überraschung erhielt ich von Ihrem VerlegerEmil Herz (1877-1971), dt. Verleger
[1] Ihr neues Werk
Karl Hampe,
Das Hochmittelalter. Geschichte des
Abendlandes von 900 bis 1250, Berlin 1932.
zugesandt. Nehmen Sie bitte zuvörderst
meine allerherzlichsten Glückwünsche zu dem Erscheinen dieser grossen Arbeit
Karl Hampe,
Das Hochmittelalter. Geschichte des
Abendlandes von 900 bis 1250, Berlin 1932.
, die sich auch in der äusseren
Aufmachung schön und würdig präsentiert.. auch in Bezug auf die Bilder und
Dokumente, deren Auswahl sehr instruktiv ist. Ich bin - offen gestanden - sehr
glücklich, durch Ihre Freundlichkeit die zweifellos "bessere Hälfte" des Weltgeschichtsbandes
Walter Goetz (Hg.),
Propyläen-Weltgeschichte, Bd. 3: Das Mittelalter
bis zum Ausgang der Staufer400-1250, bearb. v. dems./Paul
Kirn/August Heisenberg/Hans Heinrich Schaeder/Willibald Kirfel/Karl Hampe, Berlin
1932.
als |Seitenwechsel ein
abgeschlossenes Ganzes zu besitzen und bedauere fast, dass dieser Band nicht in
zwei Halbbänden erschienen ist. Ich bin überzeugt, dass das in sich geschlossene
"Hochmittelalter"
Karl Hampe,
Das Hochmittelalter. Geschichte des
Abendlandes von 900 bis 1250, Berlin 1932.
eine erheblich
grössere Zahl von Käufern finden würde als der kostspielige Gesamtband
Walter Goetz (Hg.),
Propyläen-Weltgeschichte, Bd. 3: Das Mittelalter
bis zum Ausgang der Staufer400-1250, bearb. v. dems./Paul
Kirn/August Heisenberg/Hans Heinrich Schaeder/Willibald Kirfel/Karl Hampe, Berlin
1932.
. Haben Sie den herzlichsten Dank für dieses
voluminöse "Separatum"
Karl Hampe,
Das Hochmittelalter. Geschichte des
Abendlandes von 900 bis 1250, Berlin 1932.
, in das ich
natürlich schon recht intensiv hineingeschaut habe, dabei bewundernd, wie Sie
auch den oft behandelten Stoffen immer noch neue Seiten abzugewinnen verstanden
haben.
Ich hatte eigentlich gehofft, in den Pfingstferien nach HeidelbergHeidelberg zu kommen |Seitenwechsel und mich persönlich bei
Ihnen bedanken zu können. Indessen hatte ich hier allerlei Abhaltungen, und
während des Semesters selbst kommt man natürlich schlecht fort, wenn man ein
dreistündiges Kolleg von der Hand in den Mund arbeiten muss. Ich lese das
spätere Mittelalter - vom Interregnum bis Karl
IV.Karl IV. (1316-1378), 1355-1378 Ks. - und gewinne bei dieser Gelegenheit erstmals dem Interregnum
Geschmack ab, vielleicht weil es gar so aktuell ist, und dabei doch trotz vieler
Einzelarbeiten recht vernachlässigt.
Sehr gern hätte ich mich bei Ihnen
auch über Herrn GrossWalter (Shlomo) Gross (1911-1995), dt.-israel.
Journalist, promov. Historiker unterhalten, den ich doch
für ausserordentlich begabt halte - vielleicht mehr rezeptiv. Was er leisten
kann, wird sich ja jetzt bei seiner Rom-Arbeit
Walter Gross,
Die Revolutionen in der Stadt Rom
1219-1254 (Historische Studien 252), Berlin 1934.
zeigen [2] . Ich habe |Seitenwechsel mich jedenfalls im Winter immer gefreut, mich mit
ihm zu unterhalten, da er über eine wirklich beträchtliche Allgemeinbildung
verfügt.
Über die hiesige
Ich hoffe
sehr, Sie doch noch im Laufe des Sommers in HeidelbergHeidelberg begrüssen zu können. Vielleicht komme ich doch einmal über
einen Sonntag herüber.
Mit der Bitte, mich Ihrer verehrten Frau
GemahlinCharlotte Hampe, geb. Rauff (1883-1950), seit
1903 verheiratet mit Karl Hampe bestens zu empfehlen und mit den herzlichsten Wünschen für ein
nicht zu heisses u. anstrengendes Semester bin ich stets
Ihr sehr ergebner
Abbildungen (3)
Das Copyright am Brieftext liegt bei: Ariane Phillips
Projektphase 1: Transkription (Lisa-Maria Speck/Janus Gudian) | Textauszeichnung (Lisa-Maria Speck) | Kommentar (Lisa-Maria Speck)
Projektphase 2: Textauszeichnung (Andreas Öffner) | Kommentar (Martina Hartmann/Andreas Öffner)
Zitierlink zu diesem Datensatz: https://data.mgh.de/databases/eka/eka0017
Link zur XML
1Verfasst von: Andreas Öffner. Der Propyläen-VerlagPropyläen-Verlag, Berlin: 1919 begründetes Imprint des Ullstein Verlags, 1934 enteignet, in dem Hampe den im Folgenden erwähnten Band veröffentlichte, wurde seit seiner Gründung als Imprint des Ullsteins Verlags im Jahr 1919 von Emil Herz geleitet. Im Zuge der Enteignung des Propyläen-Verlags wurde Herz 1934 auf Druck der Nationalsozialisten als Direktor entlassen und emigrierte 1938.
2Verfasst von: Andreas Öffner. Walter Gross war ein jüdischer Doktorand Hampes in Heidelberg, verbrachte aber nach dessen Erkrankung ein Semester in Berlin und das folgende in Frankfurt; dort besuchte er eine Übung bei Kantorowicz, den er in Berlin bei den MGH kennengelernt hatte. Nach seiner Promotion arbeitete er für die "Zionistische Vereinigung für Deutschland" und, ab 1938, als Journalist für die "Jüdische Rundschau". 1939 emigrierte er nach Israel, wo er nach einem paramilitärischen Engagement seit 1949 für "Haaretz" tätig war und "bis zu seinem Tod zu den angesehensten Journalisten" des Landes gehörte (Diehl, Die jüdische Presse im Dritten Reich (1997) Katrin Diehl, Die jüdische Presse im Dritten Reich: Zwischen Selbstbehauptung und Fremdbestimmung (Conditio Judaica 17), Tübingen 1997., S. 349, mit einer biogr. Notiz). Zu seinem Kontakt mit Kantorowicz vgl. Lerner, Kantorowicz (2020) Robert E. Lerner, Ernst Kantorowicz. Eine Biographie, Stuttgart 2020. , S. 187.