Vorbemerkung Thiel, Stand: 2010
Stumpf Reg. –.
Erwähnt in der Urkunde (Fuchs, UB Göttweig 1,78 no 64) über einen im Jahre 1207 ergangenen Schiedspruch im Streit zwischen den Klöstern Melk und Göttweig um ein Gut zu Maiersch (super predio in Myrs), in dem zugunsten Göttweigs entschieden wurde, cum contra titulum donationis, quem ex privilegio Heinrici imperatoris abbas Medlicensis de eodem predio pretendebat, abbatem Kotwicensem defenderet longeva possessio et centum annorum prescriptio et preteraea titulus donationis ab Heinrico burchgravio et postmodum ab Ottone fratre suo facte …; es wurde zusätzlich entschieden, dass abbas Medlicensis suo et fratrum suorum nomine tam eidem possessioni quam privilegio prememorati Heinrici imperatoris publice in manus nostras renuntiaret …, und andererseits, dass abbas Kotwicensis et ecclesia sua ecclesie Medlicensi XXX talenta persolveret …
Zur Schenkung des Regensburger Burggrafen Heinrich II. († 1101 als Teilnehmer am Kreuzzug Hz. Welfs I., s. Tyroller, Genealogie Taf. 11 no 8) vgl. Fuchs, Trad. Göttweig 196 no 56, zur späteren Anerkennung durch seinen Bruder Otto II. († 1143, s. Tyroller a.a.O. no 9) ebenda 198 no 57 (zu 1106–1108). – Die burggräflichen Schenkungen sind, mit Nennung der beiden Brüder, in DH.V.38 für Göttweig von 1108 erfasst, vgl. dortige Anm. 37. – Da es in Maiersch außer den Burggrafen noch weitere Grundbesitzer gegeben hatte, neben anderen (vgl. Trad. no 80 u. 81) insbesondere auch Heinrichs V. Schwager, Hz. Leopold III. (s. Trad. no 179 u. 330, s.a. UB 49 no 32), Vogt von Melk und außerdem Inhaber der Maiersch benachbarten Burg Gars am Kamp (s. Vorbemerkung zu Trad. no 179), der übrigens auch bei der Schenkung des Burggrafen Heinrich als Solennitätszeuge anwesend war (Trad. no 56: … factam esse constat coram Liupoldo marchione), kann das von Heinrich an Melk geschenkte predium nur einen Teilbesitz umfasst haben. Diese Schenkung ist sicher auch erst in einigem zeitlichen Abstand zu den Schenkungen der Burggrafen an Göttweig erfolgt, weshalb die zweimalige Verwendung des imperator-Titels zweifellos auf das verlorene Original zurückgeht. – Dass statt Heinrichs V., dem Mitis, Studien 454 das Deperditum zuweist (zu 1106–1125), Heinrich VI. gemeint sein könnte, darf man aufgrund der Berufung auf die lange Verjährung wohl ausschließen. – Zum Verlust vieler älterer Urkunden für Kl. Melk vgl. Mitis a.a.O. 203 mit Anm. 3.