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Digitale Vorab-Veröffentlichung der Rezension aus DA 81,2 (2025) *.

Sie bleibt nach Erscheinen der Printausgabe online verfügbar.

Borys Paszkiewicz, Mennictwo pomorskie w średniowieczu [Pommersche Münzkunde im Mittelalter], Stargard 2025, Muzeum Archeologiczno-Historyczne w Starogardzie, 292 S., Abb., ISBN 978-83-61456-98-8, PLN 205. – Das neue Buch des bedeutenden polnischen Numismatikers, der seinen Ruf bereits durch die fundamentale Bearbeitung der Münzkunde Schlesiens und Deutschordenspreußens erlangt hat (vgl. DA 39, 346f.), behandelt ein Gebiet, das in polnischer Nomenklatur einheitlich als Pomorze (also: Land am Meer) betrachtet und im Deutschen in Pommern und Pommerellen unterschieden wird. Es umfasste tatsächlich mehrere Territorien mit verschiedenen politischen Schicksalen, was gewisse Probleme bei der Komposition der Arbeit mit sich brachte. Im Fall Pommerellens wurde nur die Zeit bis Anfang des 14. Jh. (als das Land in die Herrschaft des Deutschen Ordens überging) berücksichtigt, während die Zäsur im Fall Pommerns (mit Rügen) durch das Jahr 1524 gebildet wird. Abgesehen davon ist die Arbeit als Handbuch konzipiert, welches den bisherigen Forschungsstand zusammenfasst. Ursprünglich war sie als ein Kapitel im Rahmen der großen Synthese Medieval European Coinage gedacht, nahm aber später eine umfassendere und tiefergehende Form an. In den ersten Teilen werden die „allgemeinen Merkmale der pommerschen Münzen“, der Zufluss fremder Münzen im 5.–11. Jh. und die Anfänge einer eigenen (wenn auch imitierenden) Münzprägung im 11.–12. Jh. betrachtet. Das vierte Kapitel ist dem selbständigen Herzogtum Pommerellen bis 1308 gewidmet, während die folgenden Kapitel Pommern in verschiedenen Zeitabschnitten, unter anderem mit einer gesonderten Betrachtung des Herzogtums Rügen bis 1325 (Kap. 7) und der Münzen der Bischöfe von Kammin (Kap. 8) betreffen. In jedem Abschnitt geht der Besprechung der Münzen eine allgemeinhistorische Einführung voran. Alle Analysen werden in einem kurzen Resümee zusammengefasst (S. 172–177). Darauf folgen 22 Tafeln mit guten Abbildungen und Beschreibungen der Münzen sowie eines Stempels zur Prägung von Brakteaten (S. 230–275). Abschließend gibt es genealogische Tafeln, ein kleines Glossar mit Fachbegriffen, eine Konkordanz der geographischen Namen (in deutscher, polnischer und quellenmäßiger Form), ein Personen- und Ortsnamenregister, es fehlt jedoch eine Zusammenfassung in einer Fremdsprache, obgleich das Buch es offensichtlich wert ist, anderssprachigen (besonders deutschen) Lesern näher vorgestellt zu werden.

Tomasz Jurek