DA-Rezensionen online

Digitale Vorab-Veröffentlichung der Rezension aus DA 81,2 (2025) *.

Sie bleibt nach Erscheinen der Printausgabe online verfügbar.

Marchegg, das Marchfeld und das Werden Mitteleuropas. Teil 2, hg. von Ernst Bruckmüller, Österreich in Geschichte und Literatur 68,1 (2024): Unter dem anspruchsvollen Titel werden hier weitere Beiträge zur Tagung von 2022 (siehe oben S. ###) publiziert, die sich punktuell der niederösterreichischen Grenzstadt und größeren Ausblicken widmen. Juraj Šedivý (S. 6–23) zeichnet die Stadtwerdung Pressburgs und seine politische und wirtschaftliche Stellung bis ins späte 13. Jh. nach. Stefan Scholz (S. 24–59) bindet Gründung und Ausbau der nahe gelegenen österreichischen Städte Marchegg und Hainburg durch Ottokar II. Přemysl mit grenzüberschreitender Kenntnis von Schriftquellen und bauhistorischen Befunden, aber auch ebensolcher Polemik, in die „integrative Städtepolitik“ des Königs ein, dessen „Integrationsversuch ‘mitteleuropäischer Länder’“ auch Klaus Lohrmann (S. 60–79) in den Titel seines Beitrags aufnimmt, dann jedoch mehr über das Gezerre um die babenbergischen Länder handelt. Wiederum mehr der Architektur widmet sich Bibiana Pomfyová (S. 80–110) und ordnet die Sakralarchitektur von Pressburg/Bratislava und Kaschau/Košice großräumig ein. Petr Elbel (S. 111–130) springt mit seiner sorgfältigen Analyse der hussitischen Feldzüge nach Österreich, die auch Marchegg in Mitleidenschaft zogen, ins 15. Jh. und revidiert ältere Forschungen. Nach Ottokar II. und Albrecht V./II. bekam Ferdinand I. die involvierten Länder wenigstens teilweise in seine Hand, weswegen Thomas Winkelbauer (S. 131–152) abschließend auf die „Anfänge der Habsburgermonarchie“ eingehen kann.

Herwig Weigl