Jörg W. Busch, Opuscula minora. Zu mittelalterlichen Vorstellungen von Herrschaft, Recht und Vergangenheit, Wiesbaden 2022, Jörg W. Busch, VII u. 105 S., ISBN 978-3-00-073388-8. – Das im Selbstverlag herausgegebene Bändchen vereinigt drei aus Vorträgen hervorgegangene Abhandlungen, die der Vf. nach Jahren „in der Schublade“ nun publiziert, ohne aber die neuere Forschungsliteratur, die „Zusammenballungen von Erhabenheit“, die „wegweisenden Hervorbringungen der ‘Erhabenen’, der Leuchttürme in Menschengestalt“ (S. VIf.), in Gänze zu rezipieren. Das erste Werklein, Gott und Recht in hochkarolingischer Zeit: Die Folgen der politischen Prozesse von 788 und 818 (S. 1–22), setzt sich mit dem Tassilo-Prozess von 788 und dem Prozess gegen Bernhard von 818 auseinander. Das zweite Stück, Custodire – gefangen nehmen? Die Inobhutnahme des nichtleistenden Papstes am 12. Februar 1111 (S. 23–66), behandelt die Gefangennahme Paschalis’ II., die vom Vf. als Inobhutnahme bezeichnet wird. Den Abschluss bildet ein Aufsatz, Von der Kommune zur Signorie. Der norditalienische Verfassungswandel im Licht einer Mailänder Propagandageschichte aus spätstaufischer Zeit (S. 67–98), zur Entstehung der Signorie in Mailand. Es wäre kein Schade gewesen, wenn der Vf. diese Opuscula in der Schublade gelassen hätte.
S. P.