Laura K. Morreale, Wealth and Material Goods in Medieval Italian Civic Historiography, in: Traditio 77 (2022) S. 185–233, bietet eine Sammlung von Lesefrüchten aus mehr als 40 historiographischen oder anderen Aufzeichnungen, in denen es irgendwie um materielle Werte geht. Leider hat die kursorische Durchsicht der Quellen nicht immer für ein korrektes Verständnis dieser Texte ausgereicht: Der Richter bei Rolandino von Padua wechselt seine Kleider keineswegs „metaphorically“ (S. 200 mit Anm. 60), sondern ganz real, weil er Angst hat, erkannt zu werden; bei einer Getreideverteilung im hungernden Florenz fürchten die Leute keineswegs, jemand könnte ihnen ihre abgetragenen Kleider vom Leib stehlen wollen (S. 201f. mit Anm. 70), sondern diese drohen im Gedränge zerrissen zu werden; etwas befremdlich wirkt es auch, wenn eine kaiserliche Goldbulle an einer Urkunde unter der Rubrik „Luxusgüter“ erscheint (S. 199).
V. L.