Rosamond McKitterick, Les manuscrits du Liber pontificalis datant du haut Moyen Âge et leurs implications, in: Bulletin de la Société nationale des Antiquaires de France (2021) (erschienen 2025) S. 279–292, stellt die hsl. Überlieferung des Liber pontificalis bis zum frühen 9. Jh. vor. Sie hält es für möglich, dass der erste, um 536 verfasste Teil mit den Biographien von Petrus bis Agapit I. bald nach seiner Niederschrift in Umlauf kam. Demgegenüber habe die Textfassung bis zum Tod Papst Konstantins I. 715 in ihrer Gesamtheit erst seit der frühen Karolingerzeit Verbreitung gefunden. Sie unterstreicht das Bemühen des Liber pontificalis, den Papst als Schöpfer des Rechts und Hüter der Orthodoxie darzustellen, und vermutet, dass die Struktur des Werks, namentlich die inserierten Urkunden und Synodalprotokolle, Einfluss auf kirchenrechtliche Schriften ausübte.
Rolf Große