Hanhui Guan / Nuno Palma / Meng Wu, The rise and fall of paper money in Yuan China, 1260–1368, in: The Economic History Review 77,4 (2024) S. 1222–1250: Durch Marco Polos Bericht waren die Europäer mit der ihnen unverständlichen Nachricht konfrontiert worden, dass die Yuan-Dynastie als erste Papiergeld als einziges gesetzliches Zahlungsmittel auf der Basis eines Silberstandards eingeführt hatte. Die Vf. können anhand eines holistischen digitalen Ansatzes, der Daten zu allfälligen Währungskonjunkturen, zu Preisindices, Kriegsereignissen und Naturkatastrophen sowie zur Bevölkerungsentwicklung enthält, nachweisen, dass der Silberstandard zunächst den chinesischen Währungsmarkt konsolidierte. Infolge anhaltender Haushaltszwänge musste die 1276 eingeführte Silberkonvertierbarkeit des Papiergelds im Jahr 1310 wieder aufgegeben werden. Insgesamt aber blieb, wie die Vf. zeigen können, die Inflation mit Ausnahme der Anfangsjahre und der letzten beiden Jahrzehnte der Yuan-Dynastie moderat. Wie zu erwarten war, zwangen auch im China jener Zeit Kriege, insbesondere die Bürgerkriege, dazu, zum fiskalischen Mittel übermäßiger Emissionen von Papiergeld zu greifen. Interessanterweise war dies im sogenannten Fiat-Zustand mit seiner reinen Konvention wahrscheinlicher als während der Epoche des Silberstandards.
Gerhard Fouquet