Ulrich G. Leinsle, Die Prämonstratenser (Geschichte der christlichen Orden) Stuttgart 2020, Kohlhammer, 250 S., Abb., ISBN 978-3-17-032389-6, EUR 29. – Pünktlich zum 900jährigen Jubiläum des Ordens erschien diese kompakte, die neuesten Forschungstendenzen und -erträge berücksichtigende Überblicksdarstellung des größten Ordens regulierter Kanoniker; sie ersetzt die veralteten Gesamtdarstellungen von Basilius Franz Grassl (1934) und Norbert Backmund (1986). In fünf Kapiteln wird der Bogen gespannt von den Anfängen des Ordens im Zuge der Kanonikerreform des 11. und 12. Jh. und seiner Spezifik hinsichtlich Lebensweise und Spiritualität (S. 12–51) über die Ausbreitung, das Wirtschaftssystem und die Institutionalisierung vom 12. bis zum 14. Jh. (S. 52–75), die Reformbestrebungen des Spät-MA und die Auswirkungen der Reformation (S. 76–112) bis hin zur nachtridentinischen Reform und Blüte in der frühen Neuzeit (S. 113–158) und der Situation des Ordens nach der Säkularisation bis zur Gegenwart (S. 159–195). Die konzise Darstellung des Vf., der als langjähriger Präses der Historischen Kommission des Prämonstratenserordens zu den besten Kennern der Materie gehört, wird ergänzt durch knappe, aber zielführende Anmerkungen (S. 196–213) sowie Verzeichnisse der wichtigsten Quellen und Literatur (S. 215–238); ein kurzes, aber zweckdienliches Register erschließt den Band (S. 239–250). Insgesamt ist dem Vf. eine gut lesbare Einführung in die Geschichte dieses insbesondere von der mediävistischen Forschung nach wie vor viel zu sehr vernachlässigten Kanonikerordens gelungen.
S. P.