Jacques Madignier, avec la colloboration de Christian Sapin / Camilla Cannoni, Fasti Ecclesiae Gallicanae. Répertoire prosopographique des évèques, dignitaires et chanoines de France de 1200 à 1500. Tome 22: Diocèse de Mâcon, Turnhout 2022, Brepols, XIII u. 365 S., Abb., Karten, Pläne, ISBN 978-2-503-59969-4, EUR 75. – Mâcon ist nach Autun, Langres und Chalon-sur-Saône das jüngste Suffraganbistum der Kirchenprovinz Lyon. Obwohl der Ort als Verkehrsknotenpunkt bereits seit Anfang des 4. Jh. ein befestigtes Castrum war, beim Konzil von Orléans 538 erstmals ein Bischof belegt ist und in den Jahren 581/83, 585 und 626/27 dort größere Konzilien tagten, wird das umliegende Gebiet erstmals 1222 als Diözese bezeichnet, deren Konturen im 9./10. Jh. aus Chartularen zu erfassen sind. Das Bistum stand zudem im Schatten der exemten Abtei Cluny, und aufgrund der Lage an der Reichsgrenze wechselte die politische Oberherrschaft mehrfach, so dass nicht nur wegen eines großen Feuers im Jahr 960, sondern auch durch die Wirren des Hundertjährigen Kriegs und schließlich durch die Revolution der von den Merowingern errichtete und im 13. Jh. umgestaltete Kathedralbezirk und ein großer Teil der hsl. Quellen zerstört wurden. Die Diözese Mâcon wurde 1791 aufgehoben und 1801 dem Bistum Autun angegliedert, die Kathedrale Saint-Vincent 1799 wegen Baufälligkeit abgetragen. Der hier nur knapp zusammengefassten „Notice institutionnelle“ folgt – der Konzeption der Reihe entsprechend – ein prosopographischer Teil, der Kurzbiographien von 21 Bischöfen umfasst und mehr als 360 Domkanoniker und weitere Würdenträger auflistet. Dabei zeigt sich, dass die meisten aus Mâcon stammten und dort verblieben. Zwar hatte das Domkapitel seit 1168 das verbriefte Recht der Bischofswahl, doch gegen Ende des 13. Jh. griffen zunehmend Päpste ein, die Kandidaten mit Universitätsabschluss gegenüber Klerikern aus dem lokalen Adel bevorzugten. Der informative Band ist durch mehrere Indices gut zu erschließen.
Isolde Schröder