DA-Rezensionen online

Digitale Vorab-Veröffentlichung der Rezension aus DA 81,1 (2025) *.

Sie bleibt nach Erscheinen der Printausgabe online verfügbar.

Rosalia Claudia Giordano / Marco Menato / Marco Palma / Anna Scala con la collaborazione di Mirjam Brecelj, Incunaboli a Nova Gorica (Incunaboli 9) Roma 2024, Viella, 173 u. 171 S., Abb., ISBN 979-12-5469-527-2, EUR 45. – Der neunte Band der von Marco Palma kuratierten Reihe betritt sowohl in geographischer als auch sprachlicher Hinsicht Neuland. Nachdem schon mit dem sechsten Band (Republik San Marino, vgl. DA 79, 247) erstmals die Inkunabeln eines nicht-italienischen Gebiets, in diesem Fall allerdings noch einer Enklave, beschrieben worden sind, wird nunmehr das italienische Staatsgebiet endgültig verlassen und der nicht sehr umfangreiche, aber interessante Inkunabelbestand des nach dem Zweiten Weltkrieg unmittelbar an der italienischen Grenze errichteten Nova Gorica im heutigen Slowenien erfasst; darüber hinaus wird der gesamte Text des Bandes sowohl in italienischer als auch in slowenischer Sprache geboten. Die insgesamt 27 katalogisierten Bände, welche 35 Inkunabelausgaben von 1474 bis 1500 umfassen, verteilen sich auf drei Bibliotheken: die Privatsammlung von David und Marinka Brezigar (fünf Nummern), die öffentliche Bibliothek „France Bevk“ (eine Nummer) sowie die nach dem bedeutenden Linguisten und Grammatiker Stanislav Škrabec (1844–1918) benannte Bibliothek des Klosters Kostnjevica/Castagnavizza (21 Nummern). Im Einleitungsteil werden die Geschichte und Bestände dieser drei Sammlungen von Marco Menato / Mirjam Brecelj (S. 21–45) erläutert, anschließend informiert Rosalia Claudia Giordano (S. 47–63) über Provenienzen, Einbände und Benutzerspuren der einzelnen Bände sowie über deren konservatorischen Zustand (S. 65–74). Die Beschreibungen der Inkunabeln im Katalogteil folgen den in der Reihe üblichen, an dieser Stelle schon mehrfach erläuterten Richtlinien (vgl. DA 77, 185), wobei insbesondere auf Hinweise zur Geschichte bzw. Provenienz der Bände geachtet und sowohl der Text- als auch der Katalogteil in einer ganzen Reihe von Indices sehr gut erschlossen wird. Wie wenig bekannt der Bestand und wie wichtig folglich dessen Erschließung ist, zeigt die Tatsache, dass zehn der katalogisierten Inkunabeln im ISTC noch nicht erfasst waren und nachgetragen werden konnten.

M. W.