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Digitale Vorab-Veröffentlichung der Rezension aus DA 81,1 (2025) *.

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Richard Allington, The Ruins of Jerusalem: Psalm LXXVIII, the Crusades and Church Reform, in: The Journal of Ecclesiastical History 73,2 (2022) S. 254–274, zeigt, dass der martialisch gestimmte Ps. 78 (79), den die Forschung wegen der offenkundigen Anschlussfähigkeit der ihn eröffnenden Klage über die heidnische Entweihung des Tempels vielfach als mobilisierenden Referenztext von Kreuzzugsappellen gedeutet habe, vor wie nach der Schlacht von Hattin und dem Fall Jerusalems 1187 im Anschluss an die Tradition einer tropologisch-moralischen – den Fokus von der Notwendigkeit militärischer Vergeltung auf diejenige der Sühne verschiebenden – Interpretation herangezogen wurde, um den Kreuzzugsgedanken in einem weiter gefassten Reformprogramm zu verankern und zu bewerben.

A. Ö.