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Harm Klueting, Die Grafschaft Limburg vom 13. bis 19. Jahrhundert. Ein Territorium des „dritten“ Westfalen im Alten Reich (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen, N. F. 63) Münster 2023, Aschendorff, 171 S., Abb., ISBN 978-3-402-15146-4, EUR 29. – Seit 1242 gehörte die westfälische Grafschaft Limburg als bergisches Lehen den Grafen von Limburg aus dem Haus Altena-Isenberg. Das 118 Quadratkilometer große Territorium wurde im Norden und Süden von der Grafschaft Mark, im Osten von der Grafschaft Arnsberg bzw. ab 1368 vom Herzogtum Westfalen sowie im Westen von Kurköln begrenzt. Aufgrund der besonderen geographischen Lage inmitten der Grafschaft Mark, die ab 1614 Brandenburg-Preußen zugehörte, erhoben die Kurfürsten von Brandenburg seitdem immer wieder Ansprüche auf die Grafschaft Limburg. Das bis dahin eigenständige, von den Grafen bzw. Fürsten von Bentheim-Tecklenburg regierte Territorium gelangte 1808 an das Großherzogtum Berg und wurde Teil des Ruhr-Départements. Bis 1974 war die vormalige Grafschaft Limburg Teil des Landkreises Iserlohn. Im Zuge der kommunalen Neuordnung des Landes Nordrhein-Westfalen erfolgte 1975 die Eingemeindung größerer Teile des ehemaligen Territoriums in die kreisfreie Stadt Hagen. Das Überblickswerk ist die nunmehr in Buchform vorliegende textidentische Fassung eines als Standardwerk zu betrachtenden Aufsatzes von K. in: Jb. des Vereins für Orts- und Heimatkunde in der Grafschaft Mark 93/94 (1995) S. 63–126. Dieser Aufsatz gilt als das basale Werk für die Beschäftigung mit der Grafschaft Limburg, mit der Kontextualisierung Limburgs im Gesamtgefüge des Alten Reichs sowie mit der Regentschaft durch die Grafen von Limburg-Isenburg und deren Nachfolger vom 13. Jh. bis 1808. Die sehr gut lesbare, eingängige und profunde Studie wurde um ein umfangreiches Quellen- und Literaturverzeichnis, einen ausführlich kommentierten Bildteil (S. 87–123) sowie ein Register ergänzt. Das Quellen- und Literaturverzeichnis enthält alle wesentlichen Neuerscheinungen seit 1995. Da es sich um eine textidentische Neufassung des Aufsatzes handelt, wurden neuere Thesen und Forschungsentwicklungen nicht im Text selber berücksichtigt, finden sich jedoch vom Vf. kritisch diskutiert in den Anmerkungen wieder. Besonders zu würdigen ist der Quellenanhang (S. 63–86), der die für Genese und Herrschaft der Grafschaft Limburg bedeutenden Urkunden, Verträge und Vergleiche umfasst. Alle Quellen sind mit teils umfangreichen Anmerkungen des Vf. versehen. Die von K. vorgenommenen deutschen Übersetzungen einiger lateinischer Urkunden ermöglichen erstmalig eine weitreichende Rezeption dieser bedeutenden Materialien und festigen den Gesamteindruck der Studie als Standardwerk. 

Stephanie Marra