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Ulrike Bauer-Eberhardt, Die illuminierten Handschriften französischer Herkunft in der Bayerischen Staatsbibliothek. Teil 2: Vom 15. Jahrhundert bis um 1540 + flämische und niederländische Handschriften (Katalog der illuminierten Hss. der Bayerischen Staatsbibl. in München 7,2) Wiesbaden 2022, Reichert, 262 u. 300 S. in 2 Teilbden., 423 Abb., ISBN 978-3-7520-0620-9, EUR 398. – Der Katalog schließt die wissenschaftliche Bearbeitung aller nicht in Deutschland illuminierten westeuropäischen Hss. der Bayerischen Staatsbibl. ab. Die kurze Einleitung führt in den Bestand, den Aufbau des Katalogs und die Erschließungsrichtlinien (DFG) ein. Danach folgt noch vor dem eigentlichen Katalogteil die hier nachgetragene Erschließung einer Hs. (Cod. gall. 17), die eigentlich dem vorherigen Band 7,1 angehört. Die beschriebenen Hss. sind zuerst nach den Regionen, aus denen ihre Illuminierungen stammen (Nordfrankreich, Paris: 51 Hss.; Cölestinerkloster Marcoussis: drei Hss. und sechs Fragmente; Zentralfrankreich: vier Hss.; Champagne: zwei Hss.; Lothringen: zwei Hss.; Südostfrankreich: drei Hss.; Westfrankreich: zwei Hss.; Herzogtum Burgund: 32 Hss.; Niederlande: 27 Hss.), und dann chronologisch angeordnet (15. Jh.: 56 Hss.; 16. Jh.: 76 Hss.). Insgesamt werden 123 Hss., zwei Inkunabeln (Kat. 32, Kat. 50), ein früher Druck (1514, Kat. 60) und sechs Hss.-Fragmente beschrieben. Eine besonders prachtvoll ausgestattete Hs. (Weissagungen der Sibyllen und Propheten, Cod. icon. 414) ist der Werkstatt des Jean Poyer (1465–1503) zuzurechnen. Den größten Teil des Corpus bilden Stunden- und Gebetbücher (68). Abgeschlossen wird der Band durch ein Literaturverzeichnis sowie durch Register der Personen, Orte, Sachen, zu Buchschmuck und Ikonographie und zu zitierten Hss. und Inkunabeln. Ein besonderer Zugewinn sind die 423 farbigen Abbildungen im Teilbd. 2.

J. D.