Bayerische Staatsbibliothek. Inkunabelkatalog. BSB-Ink 8: Abbildungen, Neuerwerbungen, Redaktion: Claudia Bubenik / Bettina Wagner in Zusammenarbeit mit Ulrike Carvajal / Gertrud Friedl, Wiesbaden 2021, Reichert, 541 S., 442 Abb., ISBN 978-3-95490-352-8, EUR 398. – Nach einem ersten Katalogband, der 1988 erschien (vgl. DA 47, 587) und dem noch vier weitere Kataloge (bis 2000, vgl. DA 48, 669; 51, 574; 55, 632 und 58, 599) und zwei Registerbände (2005–2009, vgl. DA 63, 250 und 67, 745f.) folgten, kommt mit diesem Titel der langersehnte Abbildungsband, der das Projekt zur Erschließung der Inkunabeln der Bayerischen Staatsbibl. abschließt. Der Band besteht aus einem Abbildungs- und einem Katalogteil. Am Anfang führt W. in das Inkunabelprojekt der BSB ein und erläutert die Auswahl- und Anordnungsprinzipien der Inkunabelabbildungen sowie das Profil des Inkunabelbestands in der BSB. Für den Band wurden zum größten Teil Digitalisate genutzt, die für die Ausstellung „Als die Lettern laufen lernten“ von 2009 angefertigt wurden. Angeordnet wurden die Abbildungen nach den Nummern der Ausgaben und Exemplare in BSB-Ink, die wiederum nach dem Alphabet geordnet sind. Es wurden für diesen Band vor allem illuminierte Inkunabeln ausgewählt, deren Buchmalereien die im Bestand vorhandenen Malerwerkstätten repräsentieren. 92 in Augsburg (vor allem Werkstatt Johann Bämler), 40 in Nürnberg (vor allem Werkstatt Anton Koberger) und 21 in Regensburg (vor allem Werkstatt Furtmeyer) illuminierte Inkunabeln finden sich im Bestand der BSB. Die fünf ersten Katalogbände enthalten Inkunabeln, die bis 1985 in den Bestand der BSB gelangt sind. Alle Inkunabeln, die von 1986 bis 2018 von der BSB erworben wurden (241 Exemplare), werden im zweiten Teil des Bandes beschrieben. Erschlossen sind sie nach den Richtlinien, die erstmals 1971 für die Katalogisierung der Inkunabeln der BSB festgelegt und bis heute mehrmals aktualisiert wurden. Dem Katalogteil geht eine Einleitung von B. voran, in der sie in die Geschichte des Inkunabelbestands der BSB, den aktuellen Erschließungsstand, Finanzierungsmöglichkeiten, die Erwerbungskriterien und die Prinzipien des Katalogteils einführt. Ein Register zum Buchschmuck und zur Ikonographie schließt den Abbildungsteil und ein Register der Personen und Orte den Katalogteil ab. Der Band ist durch seine hochwertigen Abbildungen, aber auch besonders durch seine Register, in denen z.B. Provenienzen nachvollzogen werden können, eine Bereicherung für die Forschung.

J. D.