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Österreich in Geschichte und Literatur 67/4 (2023): Anlässlich einer Landesausstellung in der von Ottokar II. Přemysl an der damaligen ungarischen Grenze gegründeten niederösterreichischen Kleinstadt Marchegg wurde dieser ein Themenheft gewidmet: Marchegg, das Marchfeld und das Werden Mitteleuropas, hg. von Ernst Bruckmüller. Roman Zehetmayer beschreibt die Besiedlung und herrschaftliche Erfassung des umliegenden Marchfelds im 11. und 12. Jh. nach den Ungarnfeldzügen Konrads II. und Heinrichs III., deren Protagonisten der bayerische Adel samt den babenbergischen Markgrafen und ihren Ministerialen, aber auch die Hochstifte Regensburg und Freising waren (S. 5–23). Erwin Reidinger (S. 24–41) sucht die Anlage von Stadt und Pfarrkirche von der Astronomie her zu klären, und Kurt Fiebig (S. 42–56) stellt die wenigen archäologischen Befunde vor. Franz Sümecz (S. 57–76) widmet sich der umliegenden Grundherrschaft und ihren Rechten anhand der Urbare aus dem 15. und 16. Jh. Den größeren Rahmen steuern Vladislav Razím (S. 77–90), der die Topographie und Befestigungen mehrerer Städte in den böhmischen Ländern zur Zeit Ottokars vorstellt, und Jiři Mitáček (S. 91–109) bei, der mit Uherské Hradiště/Ungarisch Hradisch und Uherský Brod/Ungarisch Brod zwei weitere ottokarische Städte nahe der Grenze zu Ungarn zum Vergleich anbietet. Libor Jan (S. 110–120) zeigt die Übertragung von Kirchenpatronaten in Städten der böhmischen Krone an die Johanniter von Mailberg auf.

Herwig Weigl