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Digitale Vorab-Veröffentlichung der Rezension aus DA 81,1 (2025) *.

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Michael Eber, I, monster: queerness and the Liber Monstrorum in early medieval St Gall, in: Early Medieval Europe 32 (2024) S. 543–564, untersucht den sogenannten Liber monstrorum (entstanden zwischen 650 und 750 auf den britischen Inseln) in der Hs. St. Gallen, Stiftsbibl., 237. Als erstes „Monster“ (monstrum) wird ein Mensch mit beiden Geschlechtern („sexes“) erwähnt, der sich in erster Person an den Leser wendet. Das Werk weist starke Bezüge zu den Etymologien Isidors von Sevilla auf, denen es kodikologisch vorangeht. Vor dem Liber befindet sich eine Zeichnung Christi, die man als „ambiguously gendered“ (S. 560) interpretieren kann. M. bietet mehrere Deutungen des kurzen Textes und der Zeichnung und ordnet sie in den Zeithorizont des beginnenden 9. Jh. ein, als die Hs. entstand.

D. T.