Hannes Engl / Robin Moens, Sainte-Glossinde, Saint-Mihiel und der Streit um Lacroix-sur-Meuse (ca. 1187–1210). Ein außergewöhnlich gut dokumentierter Fall päpstlich delegierter Gerichtsbarkeit (Untersuchung und Edition), in: Francia 50 (2023) S. 227–279, analysieren einen Rechtsstreit um „Zehnt- und Patronatsrechte“ (S. 229) zwischen dem Nonnenkloster in Metz und dem Mönchskloster in der Diözese Verdun, der durch eine Fülle von mehrheitlich im Original erhaltenen Schriftstücken dokumentiert ist, die im Anhang ediert werden (S. 255–279). Den Rechtsstreit gewann das Kloster Sainte-Glossinde. Dies wurde aber vom Abt von Saint-Mihiel lange Zeit nicht anerkannt, so dass es immer wieder zu neuen Urteilen durch unterschiedlich besetzte Richterkollegien kam, die den ursprünglichen Rechtsspruch letztlich bestätigten. Die Vf. fokussieren zuerst auf die Auswahl der Richter, die Orte der Prozessführung und weitere beteiligte Personen sowie die verschiedenen Prozessphasen. Anschließend gehen sie auf die Möglichkeiten der Durchsetzung der Urteile und das Verhältnis von päpstlich legitimierter Delegations- und lokaler Schiedsgerichtsbarkeit ein.
D. T.