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Digitale Vorab-Veröffentlichung der Rezension aus DA 81,1 (2025) *.

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Marco Giardini, Et erit sepulchrum eius gloriosum: The Impact of Medieval Sibylline Prophecy on the Origin of the Idea of Crusade, in: Crusades 21 (2022) S. 1–21, diskutiert die bei Benzo von Alba, Ad Heinricum IV. (ed. H. Seyffert, MGH SS rer. Germ. 65, S. 142, 144 und 146), erwähnte Cumäische Sibylle und die bei Carl Erdmann offengelassene Frage, ob Pseudo-Alkuin, richtig Adso von Montier-en-Der, De ortu et tempore Antichristi (ed. Daniël Verhelst, CC Cont. Med. 45, 1976), genauer die dort enthaltene Descriptio cuiusdam sapientis de Antichristo (S. 33–53) vor oder nach dem Kreuzzugsaufruf von 1095 datiert. Ohne sich hier zu entscheiden, plädiert G. anhand der Descriptio qualiter Carolus Magnus (ed. Gerhard Rauschen, Die Legende Karls des Großen, 1890, S. 103–125), deren erste Redaktion er unter Philipp I. von Frankreich (r. 1059–1108) um 1079/80 datiert, und der Hss.-Überlieferung dafür, nicht (nur) der Salier, sondern (vor allem) der kapetingische König von Frankreich werde in solchen Texten als wahrer Erbe Karls des Großen ermutigt zum eschatologisch bedeutungsvollen Kreuzzug nach Jerusalem.

K. B.