Handbuch der hessischen Geschichte 7: Die geistlichen Territorien und die Reichsstädte, hg. von Holger Th. Gräf / Alexander Jendorff, Redaktion: Andrea Pühringer (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 63,7) Marburg 2023, Historische Kommission für Hessen, XI u. 727 S., 8 farb. Karten, ISBN 978-3-942225-57-1, EUR 48. – Mit dem Band zu den geistlichen Territorien und den Reichsstädten in Hessen liegt nunmehr der vorletzte Band des Handbuchs der hessischen Geschichte vor. Insgesamt 14 Beiträger behandeln für die Zeit vom Früh-MA bis 1802 die Reichsstädte Frankfurt (Felicitas Schmieder / Matthias Schnettger, S. 541–593), Friedberg (Lothar Kreuzer, S. 595–621), Gelnhausen (Klaus-Peter Decker, S. 623–652) und Wetzlar (Eva-Maria Felschow / Hans-Werner Hahn, S. 653–690) sowie die Erzbistümer Mainz (Enno Bünz, S. 3–118) und Trier (Klaus Eiler, S. 119–151) und die Klöster/Reichsabteien beziehungsweise geistlichen Fürstentümer Lorsch (Hermann Schefers, S. 191–266), Hersfeld (Johannes Burkardt, S. 153–190) und Fulda (Ulrich Hussong / Berthold Jäger, S. 291–484). Hinzu kommt der Beitrag von Ursula Braasch-Schwersmann (S. 485–538) zu den geistlichen Ritterorden und seltsamerweise ein Aufsatz zur nicht in Hessen liegenden Stadt Worms (Gerold Bönnen, S. 267–289) statt zum Bistum Worms. Die einzelnen Beiträge unterscheiden sich in der inhaltlichen Ausgestaltung wie im Umfang erheblich. So hat beispielsweise der Aufsatz zum Erzbistum Trier einen deutlichen Schwerpunkt auf der frühen Neuzeit und ist mit 33 Seiten eher knapp ausgefallen. Das frühmoderne Fürstentum Fulda wird dagegen geradezu monographisch behandelt (S. 337–484). Streng chronologisch vorgehende Arbeiten (Ulrich Hussong zur Reichsabtei Fulda) stehen neben den stärker systematischen und bündelnden Städteartikeln und der umfassenden Studie zum Erzbistum Mainz. Als Anhang sind ein Personenregister und ein Ortsregister beigegeben sowie Karten auf der Grundlage des Geschichtlichen Atlas von Hessen beziehungsweise Ausschnitte der Special Carte der Wetterau von 1795 für die Städte. Für die Städte hätte man sich Grundrisse gewünscht, doch wurde auf weiteres Bildmaterial insgesamt verzichtet. Der Band ist gut redigiert, und die Hg. haben auch die Beiträge zweier inzwischen verstorbener Vf. (Ursula Braasch-Schwersmann, Klaus-Peter Decker) aktualisiert. Lediglich im Artikel zur Reichsabtei Fulda ging beim Druck ein Textabschnitt verloren (S. 323f.). Mit diesem vorletzten Band gelingt es den Hg., ein Mammutprojekt zu einem guten Abschluss zu bringen, und ihr Wunsch, dass der Band „als solide Grundlage künftiger Forschungen dienen mag“ (S. XI), wird sich sicher erfüllen.
Regina Schäfer