Martin Čapský, Quarter Captains and Their Role in Prague’s Municipal Self-government in the Fifteenth and Sixteenth Centuries, Zs. für Ostmitteleuropa-Forschung 72 (2023) S. 1–26, versucht die Frage zu beantworten, ob die Aufteilung des spätmittelalterlichen Prag, genauer gesagt der Prager Städte, in Viertel neben den üblichen Verwaltungsfunktionen wie etwa der Erhebung von Steuern oder der Organisation der Landwehr auch eine politische Dimension hatte, wie dies in den großen Reichsstädten des Westens der Fall war. Anhand einer Analyse der Vorschriften gelangt er jedoch zu dem fundierten Schluss, dass die Aufteilung der Städte in kleinere Teile ein Instrument war, das den Einfluss und die Kontrolle des Rats und des Bürgermeisters über die Stadtgemeinde stärken sollte. Aus dem Westen des Reichs sind gleiche oder ähnliche Termini bekannt, wie sie in mit den Prager Städten zusammenhängenden Quellen zur Benennung der Verwaltungsstrukturen auftauchen, die dort jedoch deutlich anders organisiert waren (siehe auch oben S. 799).
Martin Wihoda