Charles Insley, Naval warfare, the state, and the archbishops of Canterbury in the tenth and eleventh centuries, Haskins Society Journal 33 (2021) S. 1–12, beginnt mit dem dänischen Angriff auf Canterbury 1011, bei dem eine Reihe hochrangiger Gefangener genommen wurden. Unter ihnen war auch Erzbischof Aelfheah, der sich weigerte, sich freikaufen zu lassen, und dann ermordet wurde. Die Frage, warum für die Dänen gerade Aelfheah so wichtig war, bringt I. auf das Thema der Seekriegsführung. Bischofstestamente geben hierüber Aufschluss: Dasjenige von Alfheahs Vorgänger Aelfric († 1005) beschreibt detailliert ein großes Kriegsschiff, ähnliche Gegenstände erscheinen auch in den Testamenten anderer Bischöfe, deren Diözesen an der Küste lagen. Offenbar waren viele dieser Schiffe Teil des Kriegsgeräts, das die Bischöfe im Auftrag der Krone zu verwalten hatten. Die Terminologie und die historiographischen Quellen legen nahe, dass es sich um große, gut ausgestattete Kriegsschiffe handelte. In ihnen zeigt sich nach I. die zentrale Rolle, die die Kirche in der Verteidigung zur See spielte – nur eine spezielle Ausprägung ihrer Rolle bei der Verteidigung des Königreichs insgesamt –, und er vermutet, dass darin der Grund für den Angriff der Dänen auf Canterbury lag.
Thomas J. H. McCarthy (Übers. V. L.)
(Rezensiert von: T. J. H. McCarthy)