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Digitale Vorab-Veröffentlichung der Rezension aus DA 80,2 (2024) *.

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Elisabeth van Houts, King Harold’s Sister Gunhild (d. 1087), a Royal Exile in Flanders, The English Historical Review 138 (2023) S. 1–26, bietet eine aktuelle Biographie Gunhilds, der Schwester des englischen Königs Harold, die nach der normannischen Eroberung nach Flandern ins Exil ging. V. H. betrachtet ihr Schicksal im allgemeineren Kontext der Erfahrungen adliger angelsächsischer Frauen nach der Eroberung. Im Zentrum ihrer Studie steht Gunhilds Grabplatte und Epitaph in der Kirche St. Donaas in Brügge. Die lateinische Inschrift beginnt mit einer Kurzbiographie Gunhilds und ihrer Familie, die auch den Tod ihres Bruders und ihr Exil erwähnt, darauf folgt ein eher hagiographischer Bericht über ihr Leben als Religiose (Neuedition und englische Übersetzung im Anhang, S. 25f.). V. H. behandelt historische, literarische und materielle Aspekte, darunter auch Archivmaterial aus St. Donaas über die reichen Stiftungen, die sie den Kanonikern als Gegengabe für das Begräbnis innerhalb der Kirche vermachte. Indem Gunhild sich weigerte, sich mit Wilhelm dem Eroberer zu arrangieren, und stattdessen Exil im Ausland suchte, entschied sie sich für einen Weg, den zu ihrer Zeit gewöhnlich eher Männer einschlugen.

Thomas J. H. McCarthy (Übers. V. L.)

(Rezensiert von: T. J. H. McCarthy)