Bianca Fadda / Rosalia Claudia Giordano / Marco Palma / Andrea Pergola / Roberto Poletti / Mariangela Rapetti, Incunaboli a Cagliari (Incunaboli 5) Roma 2021, Libreria Editrice Viella, 492 S., Abb., ISBN 978-88-3313-855-8, EUR 50. – Nur drei Jahre nach Erscheinen des ersten Bandes (vgl. DA 77, 185) liegt erfreulicherweise nunmehr schon der fünfte Katalog von Inkunabeln italienischer Bibliotheken vor, der wiederum in Teamarbeit angefertigt wurde, wie das sich für die Reihe bewährt hat. Erfasst werden in insgesamt 214 Nummern die Inkunabeln Cagliaris, die sich auf vier Bibliotheken verteilen (Biblioteca Universitaria, Biblioteca Provinciale dei Cappuccini di Sardegna, Biblioteca Santa Cecilia del Seminario Arcivescovile, Biblioteca della Pontificia Facoltà Teologica della Sardegna), wobei der Löwenanteil von 207 Nummern auf die Bibl. Universitaria entfällt, und die in der Zeit zwischen 1473 und 1500 gedruckt wurden; bemerkenswert ist aus buchhistorischer Sicht (neben der berühmten Carta de Logu, Nr. 203) vor allem eine Reihe von Inkunabeln, die auf der Iberischen Halbinsel gedruckt wurden und so deren jahrhundertelange Verbindung mit Sardinien spiegeln. Wie in der Reihe üblich, gehen die Beschreibungen in der Tiefenerschließung weit über herkömmliche Inkunabelkataloge hinaus und legen besonderes Gewicht auf Benutzerspuren, mithin auf die Provenienzen der Bände. Diese werden auch in der Einleitung im Rahmen einer Schilderung der Genese der erfassten Bibliotheken detailliert erläutert. Wie in den bisherigen Bänden, erschließt eine Reihe von Indices auf vorbildliche Weise den Katalog, der durch eine gute Auswahl von Abbildungen auch sinnvoll illustriert wird. Es handelt sich hierbei erneut um Grundlagenarbeit im besten Sinne, die hoffentlich in den nächsten Jahren weiterhin auf diesem Niveau vorangetrieben werden wird.
M. W.
(Rezensiert von: Martin Wagendorfer)